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GL-01-17: Londa Schiebinger – Gendered Innovations in Medicine and Natural Science

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Londa Schiebingers wissenschaftshistorische Analysen beschäftigen sich seit den 1980er Jahren intensiv mit Machtstrukturen, die die naturwissenschaftliche Forschung seit der frühen Neuzeit beeinflusst haben. So prüft Schiebinger die Rolle der Frau in der Wissenschaft (u.a. The Mind Has No Sex?: Women in the Origins of Modern Sciences, 1989; dt. Schöne Geister: Frauen in den Anfängen der modernen Wissenschaft) ebenso wie die Praktiken kolonialer Naturforscher, die ihre europäischen Vorstellungen von biologischem Geschlecht auf Pflanzen- und Tierwelten übertrugen (u.a. Nature’s Body: Gender in the Making of Modern Science, 1993). Weiterhin diskutiert sie, wie die frühe Botanik, die am Sklavenhandel und der Kolonisierung der indigenen karibischen Bevölkerung partizipierte, sich manches botanisches und medizinisches Wissen aneignete, anderes aber ignorierte und somit zerstörte (u.a. Plants and Empire: Colonial Bioprospecting in the Atlantic World, 2004, und Secret Cures of Slaves: People, Plants, and Medicine in the Eighteenth-Century Atlantic World, 2017. Die Biologie als akademische Disziplin, die beschreibt, ordnet, aber auch immer nach den Vorstellungen des Zeitgeistes interpretiert, steht ist also im besonderen Fokus von Schiebingers Arbeit.

Mit historisch geschärftem Blick schaut Schiebingers aktuelle Arbeit auf die heutige Forschung in den sogenannten harten Wissenschaften und der Medizin. Als Direktorin des gemeinsamen Projektes der EU und der USA Gendered Innovations in Science, Health & Medicine, Engineering, and Environment Project unterstützt sie innovative Forschung, die die Kategorien sex und gender als signifikante Variablen einbezieht. In ihrer Gender Lecture in Marburg wird Schiebinger diese Arbeit vorstellen und sich im Besonderen der Geschlechterdifferenz in Medizin und den Naturwissenschaften widmen. Mit einem Fokus auf Stammzellenforschung, Big-Data-Analyse und Tierforschung werden Forschungspraktiken analysiert und Lösungsansätze präsentiert, die zu weniger gesundheitlichen Risiken und zu mehr sozialer Gleichheit durch gegenderte Wissenschaft in Medizin und den Naturwissenschaften führen sollen. Quelle

Die Aufnahme steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz

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Londa Schiebinger

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Londa Schiebingers wissenschaftshistorische Analysen beschäftigen sich seit den 1980er Jahren intensiv mit Machtstrukturen, die die naturwissenschaftliche Forschung seit der frühen Neuzeit beeinflusst haben. So prüft Schiebinger die Rolle der Frau in der Wissenschaft (u.a. The Mind Has No Sex?: Women in the Origins of Modern Sciences, 1989; dt. Schöne Geister: Frauen in den Anfängen der modernen Wissenschaft) ebenso wie die Praktiken kolonialer Naturforscher, die ihre europäischen Vorstellungen von biologischem Geschlecht auf Pflanzen- und Tierwelten übertrugen (u.a. Nature’s Body: Gender in the Making of Modern Science, 1993). Weiterhin diskutiert sie, wie die frühe Botanik, die am Sklavenhandel und der Kolonisierung der indigenen karibischen Bevölkerung partizipierte, sich manches botanisches und medizinisches Wissen aneignete, anderes aber ignorierte und somit zerstörte (u.a. Plants and Empire: Colonial Bioprospecting in the Atlantic World, 2004, und Secret Cures of Slaves: People, Plants, and Medicine in the Eighteenth-Century Atlantic World, 2017. Die Biologie als akademische Disziplin, die beschreibt, ordnet, aber auch immer nach den Vorstellungen des Zeitgeistes interpretiert, steht ist also im besonderen Fokus von Schiebingers Arbeit.

Mit historisch geschärftem Blick schaut Schiebingers aktuelle Arbeit auf die heutige Forschung in den sogenannten harten Wissenschaften und der Medizin. Als Direktorin des gemeinsamen Projektes der EU und der USA Gendered Innovations in Science, Health & Medicine, Engineering, and Environment Project unterstützt sie innovative Forschung, die die Kategorien sex und gender als signifikante Variablen einbezieht. In ihrer Gender Lecture in Marburg wird Schiebinger diese Arbeit vorstellen und sich im Besonderen der Geschlechterdifferenz in Medizin und den Naturwissenschaften widmen. Mit einem Fokus auf Stammzellenforschung, Big-Data-Analyse und Tierforschung werden Forschungspraktiken analysiert und Lösungsansätze präsentiert, die zu weniger gesundheitlichen Risiken und zu mehr sozialer Gleichheit durch gegenderte Wissenschaft in Medizin und den Naturwissenschaften führen sollen. Quelle

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