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Auf-geht-s-der-Reha-Podcast Folge 156 Rehabilitation nach Unfall im Alter

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Wir Menschen werden immer älter und mit dieser Veränderung in der Demographie sind auch neue Herausforderungen verbunden. Dr. Gerd Werner, Chefarzt der Reha-Klinik für geriatrische Rehabilitation des St. Elisabeth Hospital in Mettingen, Internist, Psychotherapeut, Suchtmediziner aber wie er selbst sagt vor allem Geriater widmet seine Zeit der Arbeit mit alten Menschen. Geriatrie bedeutet Patienten im Alter von 40 bis 110, wobei der Anteil an 40- bis 60-Jährigen stetig ansteigt. Außerdem werden ein Drittel aller Frauen und 16 Prozent aller Männer über 85, was wiederum eine zunehmende Pflegebedürftigkeit mit sich bringt. „Alte Menschen sind anders krank als jüngere Menschen, ähnlich der Pediatrie, also der Kinderheilkunde, wo man auch ein Spezialwissen braucht um diesem Klientel gerecht zu werden, brauchen die alten Menschen ein spezielles Fachwissen, um deren Bedürfnisse zu verstehen und auch heilen zu können“, erklärt Dr. Werner. Wichtig ist hierbei die Arbeit im Team sowie eine Pflege auf allen Ebenen. Es gibt die Möglichkeit zur Physio-, Ergo- und Logopädie, Sozialdienst, aber auch die Seelsorge. Denn oft ziehen Krankheiten und Verletzungen nach Unfällen auch seelische Spuren nach sich. Ein wichtiger Teil der Behandlung ist vor allem auch die Einbindung von Angehörigen. Die Präsenz von Vertrauten ist für die Patienten enorm wichtig und stellt einen entscheidenden Erfolgsfaktor da. Manchmal sind runde Tische notwendig um gemeinsam mit den Angehörigen und Kindern Erfordernisse und Probleme zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu finden. Vor allem, wenn der Patient selbst nicht mehr in der Lage ist, seinen Willen zu äußern, ist es umso wichtiger, diesen zu ergründen und Entscheidungen in seinem Interesse zu treffen. Wichtig ist hierbei: „Man kann dem älteren Menschen nicht gerecht werden ohne auch sein soziales Umfeld mit zu berücksichtigen und es ganz intensiv in den therapeutischen Prozess miteinzubeziehen.“ Es ist notwendig, dass Angehörige die Patienten ermutigen und gemeinsam mit dem Pflegepersonal deren Defizite aufzeigen und unterstützen. Oft haben Vertraute auch einen Einfluss auf die realistische Lage des älteren Menschen. Hier kommt es aber auch oft zu Streitigkeiten, weil Patienten das Gefühl haben, dass Entscheidungen über ihren Kopf getroffen werden. Vielleicht auch noch von ihren Kindern, die sie zuvor selbst aufgezogen haben. „Wir erleben häufig, dass Konflikte die in den Familien immer offen oder latent vorhanden waren, hier in dieser Extremsituation offen ausbrechen“, schildert Dr. Werner seinen Berufsalltag. Dabei treten Ärzte wie er als Moderator auf um einen für alle Beteiligten passenden Weg zu finden. Es hilft meistens auch, wenn die Patienten dieselbe Botschaft von unterschiedlichen Menschen hören, damit sie ihre Lage und die Entscheidungen verstehen und einsehen.
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Wir Menschen werden immer älter und mit dieser Veränderung in der Demographie sind auch neue Herausforderungen verbunden. Dr. Gerd Werner, Chefarzt der Reha-Klinik für geriatrische Rehabilitation des St. Elisabeth Hospital in Mettingen, Internist, Psychotherapeut, Suchtmediziner aber wie er selbst sagt vor allem Geriater widmet seine Zeit der Arbeit mit alten Menschen. Geriatrie bedeutet Patienten im Alter von 40 bis 110, wobei der Anteil an 40- bis 60-Jährigen stetig ansteigt. Außerdem werden ein Drittel aller Frauen und 16 Prozent aller Männer über 85, was wiederum eine zunehmende Pflegebedürftigkeit mit sich bringt. „Alte Menschen sind anders krank als jüngere Menschen, ähnlich der Pediatrie, also der Kinderheilkunde, wo man auch ein Spezialwissen braucht um diesem Klientel gerecht zu werden, brauchen die alten Menschen ein spezielles Fachwissen, um deren Bedürfnisse zu verstehen und auch heilen zu können“, erklärt Dr. Werner. Wichtig ist hierbei die Arbeit im Team sowie eine Pflege auf allen Ebenen. Es gibt die Möglichkeit zur Physio-, Ergo- und Logopädie, Sozialdienst, aber auch die Seelsorge. Denn oft ziehen Krankheiten und Verletzungen nach Unfällen auch seelische Spuren nach sich. Ein wichtiger Teil der Behandlung ist vor allem auch die Einbindung von Angehörigen. Die Präsenz von Vertrauten ist für die Patienten enorm wichtig und stellt einen entscheidenden Erfolgsfaktor da. Manchmal sind runde Tische notwendig um gemeinsam mit den Angehörigen und Kindern Erfordernisse und Probleme zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu finden. Vor allem, wenn der Patient selbst nicht mehr in der Lage ist, seinen Willen zu äußern, ist es umso wichtiger, diesen zu ergründen und Entscheidungen in seinem Interesse zu treffen. Wichtig ist hierbei: „Man kann dem älteren Menschen nicht gerecht werden ohne auch sein soziales Umfeld mit zu berücksichtigen und es ganz intensiv in den therapeutischen Prozess miteinzubeziehen.“ Es ist notwendig, dass Angehörige die Patienten ermutigen und gemeinsam mit dem Pflegepersonal deren Defizite aufzeigen und unterstützen. Oft haben Vertraute auch einen Einfluss auf die realistische Lage des älteren Menschen. Hier kommt es aber auch oft zu Streitigkeiten, weil Patienten das Gefühl haben, dass Entscheidungen über ihren Kopf getroffen werden. Vielleicht auch noch von ihren Kindern, die sie zuvor selbst aufgezogen haben. „Wir erleben häufig, dass Konflikte die in den Familien immer offen oder latent vorhanden waren, hier in dieser Extremsituation offen ausbrechen“, schildert Dr. Werner seinen Berufsalltag. Dabei treten Ärzte wie er als Moderator auf um einen für alle Beteiligten passenden Weg zu finden. Es hilft meistens auch, wenn die Patienten dieselbe Botschaft von unterschiedlichen Menschen hören, damit sie ihre Lage und die Entscheidungen verstehen und einsehen.
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