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Food & Wine has led the conversation around food, drinks, and hospitality in America and around the world since 1978. Tinfoil Swans continues that legacy with a new series of intimate, informative, surprising, and uplifting conversations with the biggest names in the culinary industry, sharing never-before-heard stories about the successes, struggles, and fork-in-the-road moments that made them who they are today. Each week, you'll hear from icons and innovators like Daniel Boulud, Guy Fieri, Mashama Bailey, and Maneet Chauhan, going deep on their formative experiences, the dishes and meals that made them, their joys, doubts and dreams, and what's still on the menu for them. Tune in for a feast that'll feed your brain and soul — and plenty of wisdom and quotable morsels to savor later. New episodes every Tuesday.
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Die tägliche, alltagstaugliche Auslegung eines Bibelverses aus der „Losung“ oder den „Lehrtexten“ der Herrnhuter Brüdergemeine.
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Die tägliche, alltagstaugliche Auslegung eines Bibelverses aus der „Losung“ oder den „Lehrtexten“ der Herrnhuter Brüdergemeine.
„Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun.“ 2. Buch Mose, Kapitel 20, Verse 9 und 10. Das ist die biblische Losung der Herrnhuter Brüdergemeine für heute: eins der 10 Gebote, die Anordnung Gottes an sein Volk Israel, einmal in der Woche, am Samstag, einen Ruhetag einzuhalten. Die Kirche hat das Gebot aus dem Judentum für die Christen übernommen – nur dass sie statt des Samstags den Sonntag zum Ruhetag erklärte, weil Christus an einem Sonntag auferstand. Christen haben den wöchentlichen Ruhetag zu einer gesellschaftlichen Regel gemacht im christlichen Abendland und schließlich in vielen Ländern der Welt. Heute stellen viele Menschen diese Regel allerdings in Frage. Sie sagen zum Beispiel: „Das man einen oder zwei freie Tage in der Woche braucht, sehe ich ein. Aber sollte es nicht jedem Einzelnen überlassen bleiben, wann und wie lange er sich frei nimmt? Ich kritisiere den Zwang, dass alle an einem bestimmten Wochentag frei haben sollen. So eine Verordnung beschränkt die individuelle Freiheit – man sollte alle Ruhetagsregeln abschaffen.“ Diese Kritiker berücksichtigen zwei wichtige Punkte nicht: Der erste Punkt: Viele Berufstätige sind gar nicht frei zu bestimmen, wann sie arbeiten und wann sie frei haben. Sie sind Arbeiter-Nehmerinnen und Arbeit-Nehmer, also abhängig Beschäftigte. Sie müssen arbeiten, wenn ihr Arbeit-Geber es festlegt. Das wird schon im Bibeltext der 10 Gebote deutlich. Der Losungstext hat nämlich folgende Fortsetzung: Am Sabbat „sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.“ ( 2. Mose 20,10b ) Gott nennt ausdrücklich lauter Menschengruppen – und sogar Tiere -, die unter der Verfügungsgewalt der damaligen freien Bürger standen, z. B. der Bauern mit eigenem Hof. Sie hatten zu sagen über ihre Kinder, über ihr Gesinde, über Landarbeiter mit Migrationshintergrund, über die Ochsen, die die Wagen zogen. Die freien Israeliten sollen den Ruhetag auch den Lebewesen gewähren, die von ihnen abhängig sind. Bis heute, so scheint mir, sind solche Regeln wichtig, die die Arbeitszeit der abhängig Beschäftigten begrenzen. Gott sei Dank gibt es diese Regeln im Sozialstaat. Zweiter Punkt gegen die Kritiker von Ruhetagsgesetzen: Es kommt nicht nur darauf an, dass jeder für sich genug Freizeit bekommt – es ist auch wichtig, dass alle gemeinsam frei haben. Das lässt ja die zitierte Aufzählung all derer erkennen, die den Ruhetag zusammen einhalten sollen. Ich weiß: Es muss bestimmte Leute geben, die auch am Sonntag Dienst tun, in den Krankenhäusern und Pflegeheimen zum Beispiel – oder in der Kirche die Mitwirkenden von Gottesdiensten. Aber dass möglichst viele am Sonntag frei haben sollten, ist auch heute eine wichtige Maßgabe. Die Freizeit hat deutlich weniger Wert, wenn ich sie nicht zusammen mit meiner Familie oder mit Freunden verbringen kann. Ich genieße den Sonntag, der die Alltagshektik unterbricht und Ruhe einkehren lässt in meiner Stadt. Das ist ein hohes Gut unserer Zivilisation – wir sollten es nicht preisgeben. Autor: Pastor Martin Knapmeyer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
„Da habe ich viel Glück gehabt!“ oder „Mein Schutzengel hat mich bewahrt.“ – Solche Worte fallen, wenn jemand erzählt, wie er eine brenzlige Situation überstand. Menschen benutzen in der Regel nicht nur nüchterne Worte wie: „Auf der eisglatten Straßenoberfläche geriet ich mit meinem Auto ins Schleudern. 10 cm vor dem Straßenbaum kam es zum Stehen.“ Sondern sie wollen sich selbst und anderen eine Erklärung liefern, warum sie nicht zu Schaden kamen. Deshalb deuten sie das Geschehen, bringen z. B. zum Ausdruck: „Es liegt nicht an mir, dass ich überlebt habe – das war einfach ein glücklicher Zufall.“ Oder sie sehen einen Engel oder Gott selbst am Werk, der sie im entscheidenden Moment geschützt hat. Die Deutung ist wichtig. Erst durch sie wird ein Ereignis in unserem Herzen zu einer Erfahrung. Und erst als Erfahrung bekommt das Ereignis einen Sinn, der uns hilft und stärkt für unser weiteres Leben. Von einer solchen Erfahrung erzählt Paulus seinem Mitarbeiter Timotheus in dem zweiten Brief, den er an ihn schreibt. Er saß zu jener Zeit im Gefängnis – wegen seiner öffentlichen Missionstätigkeit für Jesus. Einflussreiche Leute hatten ihn bei staatlichen Behörden verklagt. Vielleicht hatten sie behauptet, Paulus stelle mit seiner Botschaft ein öffentliches Ärgernis dar und verursache Aufruhr gegen den Staat [1] . Man nahm Paulus gefangen und steckte ihn in Untersuchungshaft. Schließlich wurde er zum ersten Verhör vor das Gericht geführt. Paulus klagt, dass andere Christen ihn dabei im Stich ließen. Er schreibt Timotheus: „Bei meinem ersten Verhör stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet.“ ( 2 Tim 4,16 ) Aber dann fährt Paulus fort – und das ist der Lehrtext der Herrnhuter Brüdergemeine für heute -: „Der Herr stand mir bei und gab mir Kraft. Denn die Verkündigung seiner Botschaft sollte durch mich ihr Ziel erreichen: Alle Völker sollten sie hören. Und ich wurde aus dem Rachen des Löwen gerettet“ - 2. Timotheusbrief, Kapitel 4, Vers 17. Also: Ich stand allein da – und doch nicht allein. Denn mir wuchs Kraft zu, so dass ich mich überzeugend verteidigen konnte. Diese Kraft schreibe ich Gott zu. So wie Gott einst einen Engel zu Daniel schickte, um ihn vor hungrigen Löwen zu bewahren, so hat er auch mich gerettet. Und Paulus liefert nicht nur diese Erklärung des Glaubens für seine Rettung – er erkennt auch Gottes tiefere Absicht: Es ging Gott nicht nur um mein persönliches Wohl, sondern er hat mich gerettet, damit ich seine Botschaft auch künftig weitersagen kann. Alle Völker sollen sie hören. Haben Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, auch einmal eine Gefahr überstanden, bei der Sie schweren Schaden hätten erleiden oder gar sterben können? Und wenn Sie so etwas erlebt haben: Wie deuten Sie es? Es lässt sich nicht wissenschaftlich beweisen, dass Gott in unserem Leben wirkt – doch Paulus lädt uns ein, im Glauben mit Gottes Eingreifen zu rechnen. Er lädt uns ein, Gott unsere Rettung zuzutrauen und zuzuschreiben. Ja, Paulus lässt uns fragen: „Könnte meine Bewahrung einen tieferen Sinn haben? Verfolgt Gott damit womöglich eine weitergehende Absicht?“ Wer weiß – vielleicht hat Gott auch Sie bewahrt, damit Sie einen Auftrag fortführen können, den er Ihnen gegeben hat. Damit Sie einen wichtigen Dienst vollenden können, für andere Menschen, Gott zur Ehre. [1] So wie in Philippi gemäß Apg 16,20f. Autor: Pastor Martin Knapmeyer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Hatten sie schon einmal einen Gerichtstermin? Dort kommt es darauf an, die Wahrheit zu sagen. Eine einzige Aussage kann für den weiteren Verlauf entscheidend sein. In unserer Zeit bedeutet jedoch Recht haben nicht immer Recht bekommen. Oft werden Gerichtsverfahren in die Länge gezogen und am Ende kommt es lediglich zu einem Vergleich der Verfahrenskosten. In einigen Ländern wird das Recht gebeugt und politische Gegner und Andersdenkende werden in ihren Gerichten verurteilt. Denken Sie an den russischen Aktivisten Alexej Nawalny. Was er erlebte, war grauenhaft. Seine Familie berichtet über Unterernährung und Folter. Schließlich stirbt Nawalny im Lager. Im Markusevangelium, Kapitel 13 spricht Jesus zu seinen Jüngern über die kommende Endzeit und über die Schwierigkeiten, die ihnen noch bevorstehen werden. Doch mitten in diesen düsteren Voraussagen gibt es ein Wort der Hoffnung und des Vertrauens. Jesus sagt in Vers 11: «Und wenn man euch abführt und vor Gericht stellt, dann sorgt euch nicht im Voraus, was ihr reden sollt, sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das redet. Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der heilige Geist.» Jesus spricht hier über eine Realität, die in der frühen Kirche sehr präsent ist: die Verfolgung. Die Jünger werden oft von den religiösen Autoritäten gefangen genommen und vor Gericht gestellt. Für mich heute ist es schwer vorstellbar, dass mein Glaube mich in eine so bedrohliche Lage bringen kann, aber in vielen Teilen der Welt ist dies eine tägliche Realität. Jesus beschönigt hier nichts. Er bereitet die, welche an ihn glauben auf solche Situationen vor. – Wenn ich ungerecht behandelt, ja vielleicht sogar verurteilt werde, denke ich oft, dass Gott mich nicht liebt oder dass er die Kontrolle verloren hat. Jesus hat es vorhergesagt: Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn Christen das geschieht. Er will mich gerade in diesen Situationen gebrauchen. Dazu fordert er seine Jünger auf, sich keine Sorgen zu machen – was sie sagen sollen, oder wie es mit ihnen weitergeht. Wenn sie vor Richter und Machthabern stehen, wird der Heilige Geist in diesem Moment durch sie sprechen. Denn gerade dazu hat Jesus den heiligen Geist denen gegeben, die an ihn glauben. Dieser wird sie leiten und trösten. Also kein unpersönlicher Pflichtverteidiger, sondern ein ganz persönlicher Fürsprecher. – Der auch dann bei mir ist, wenn es dunkel um mich wird, wenn ich leide, wenn ich gefangen und alleine gelassen bin. Jesus hat denen, die ihm vertrauen zugesagt: Ich und der Vater werden in euch wohnen ( Johannes 14,23 ). Also ist der heilige Geist – Gott in uns! – Ist das nicht ein unglaubliches Vorrecht? … In einer Zeit, in der ich oft das Gefühl habe, dass ich mich auf mich selbst verlassen muss: – mit meinem Wissen, mit meiner Vorbereitung, mit meiner Stärke. Jesus erinnert mich daran, dass ich nicht auf mich selbst angewiesen bin. Gott sei Dank, denn dann wäre ich in herausfordernden Situationen verloren. Wie oft habe ich Angst, in schwierigen Gesprächen nicht die richtigen Worte zu finden. Wie oft denke ich, ich sei unvorbereitet oder zu schwach, um für meinen Glauben einzutreten. – Gerade da will Jesus durch mich sprechen. Verlassen ich mich auf seine Zusage! Weil er in mir wirkt, kann ich freimütig für ihn leben. Sage ich es den Menschen um mich herum mutig und weise weiter, was das Geheimnis meines Glaubens ist. Bleibe ich heute nah in Kontakt mit Jesus, lerne ich ihm zu vertrauen, damit mich auch in Zukunft die Schwierigkeiten nicht kalt erwischen. Er will mich gebrauchen, damit Menschen gerettet werden – lassen Sie sich auch darauf ein? Autor: Pastor Markus Springer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Haben sie schon einmal ein Erdbeben erlebt? … Menschen, die an ihrem Ort ein schweres Erdbeben miterlebt haben, sind oft schwer traumatisiert. Plötzlich ist nichts mehr sicher. Wer aus den Trümmern überlebt, hat praktisch nichts mehr. Erdbeben zeigen uns, dass wir der Naturgewalt hilflos ausgeliefert sind und dass wir nicht alles im Griff haben können. Auch die frühen Christen in Jerusalem haben verschiedene Erdbeben erlebt. In der Apostelgeschichte lese ich, wie die Apostel Petrus und Johannes öffentlich, im Jerusalemer Tempel, einen gelähmten Mann im Namen von Jesus Christus heilen. Daraufhin verkündigen sie die gute Nachricht von Jesus Christus und rufen die Menschenmenge zur Umkehr auf. Vermutlich erzittert auch hier die Welt der ersten Christen, denn die religiösen Führer lassen nicht lange auf sich warten – und die Apostel werden kurzerhand ins Gefängnis gesteckt. Am nächsten Tag bekennt Petrus kühn, dass dieses Wunder durch Jesus Christus geschehen ist, den sie, die religiösen Führer, vor kurzem als jüdischen Messias verworfen haben und als Verbrecher kreuzigen liessen. Petrus bekennt es frei heraus: «In keinem anderen - als diesem Jesus Christus - ist das Heil zu finden, denn in der ganzen Welt hat Gott keinen anderen Namen bekannt gemacht, durch den wir Menschen gerettet werden können.» ( Apostelgeschichte 4,12 ) (NeÜ). Da die religiöse Gerichtsbarkeit das Geschehene als offensichtlich wahr anerkennt, werden die beiden Apostel wieder auf freien Fuss gesetzt. – Jedoch mit der massiven Drohung, dass sie ihre Lehre künftig unterlassen sollen. Ich habe mich gefragt: wie würde ich reagieren, wenn mir die weltliche Obrigkeit derart droht, und mir und meiner Familie damit den Boden unter den Füssen wegzieht? … - Petrus und Johannes lassen sich nicht einschüchtern. Sie gehen schnurstracks zu ihren Freunden, zu ihren Mitgläubigen – und: sie diskutieren nicht lange. Sie legen ihre Notlage vor die Füße Gottes: Sie beten! Und das nicht nur still für sich, sondern als Gemeinschaft. Ein gemeinsames, einmütiges Gebet zu Gott, das aus tiefstem Herzen kommt. Dabei erkennen sie, dass sich gerade erfüllt, was im Alten Testament bereits vorausgesagt war: ‘Die Machthaber der Erde haben sich klar gegen Gott und seinen Messias, Jesus, versammelt.’ Als Jünger Jesu erkennen sie hier ihre Rolle. Sie bitten nicht um Schutz, sondern viel mehr um den Mut, die Wahrheit, das Wort Gottes mit Freimut zu verkünden. Sie wissen: aus unserer eigenen Kraft haben wir der Obrigkeit nichts entgegenzusetzen. Dann heisst es in Apostelgeschichte 4,31 : « Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren: und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut. » Direkt nach dem Gebet geschieht etwas Unglaubliches: Die Erde bebt – was für Andere ein lebensbedrohendes Ereignis ist, ist für die Jünger eine starke Ermutigung von Gott. Gott stellt sich zu den Seinen. Seine Gegenwart ist damals wie heute, real und allmächtig. Der allmächtige Gott, der Himmel und Erde erbeben lässt, zeigt, wer hier das Sagen – wer hier die eigentliche Macht hat. – Und: wer hier wen bedroht. Doch das ist nicht alles. Zu dieser starken Ermutigung gibt Gott den Christen seinen heiligen Geist. – Damit ist er ihnen ganz nah und befähigt sie. Wenn Gott auch heute mit mir ist, welche Gewalt und Macht kann mich da noch aufhalten? Die Mächtigen dieser Welt haben nicht das letzte Wort. Denn er, der Höchste, gibt uns persönlich die Freiheit, ja sogar den Auftrag, … ja mit seinem heiligen Geist sogar die Fähigkeit, seinen Namen und seine gute Nachricht frei und mutig weiterzusagen – egal was kommt. Autor: Pastor Markus Springer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
„Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Aber er ging mitten durch sie hinweg.“ Eine dramatische Szene. Der Mob will Jesus ans Leder. Bis an den Abhang lässt er sich drängen. Und dann geht er einfach durch die Menge hindurch. Unaufhaltsam. Unantastbar. Dieser Bericht zu Beginn des Wirkens Jesu steht im Lukasevangelium, Kapitel 4, Verse 29+30. Beeindruckend, wie alles an ihm abperlt. Als hätte Jesus eine Beschichtung, die jegliche Angriffe an ihm abprallen lassen. Es ist noch nicht Zeit. Jetzt beginnt erst sein Weg. Erstmal muss der verheißene Messias tun, was der Prophet Jesaja im Alten Testament über ihn gesagt hat. Genau das ärgert die Juden in der Synagoge. Dass er diese Prophetenworte auf sich bezieht. Sie kennen ihn zwar, aber genau deshalb erkennen sie ihn nicht. Sie wollen nicht wahrhaben, dass ein Zimmermannssohn, der seit 30 Jahren bei ihnen lebt und arbeitet, der versprochene Messias ist. „Kein Prophet ist in seinem eigenen Land willkommen.“ Damit hält Jesus ihnen eine Wahrheit vor Augen, die immer noch gilt. Aus den eigenen Reihen kommen Kritik und Verbesserungsvorschläge nicht gut bei den Betroffenen an. Was will der denn...der soll sich lieber an die eigene Nase fassen. Weil Jesus so menschlich normal ist, glauben sie ihm nicht. Der erwartete Retter muss schon mit besonderer Begabung und Ausstattung kommen. Am besten mit Spezialeffekten. Das kommt ja noch. Wir sind erst am Anfang seines Wirkens. Doch eins wird schon jetzt deutlich: Wer unbequeme Wahrheiten ausspricht, ist nicht sehr beliebt. Christus ist selbst die Wahrheit, darum haben ihn viele Menschen gehasst. Denn immer dort, wo sie sich im Recht fühlen und von ihrer Glaubenssicht überzeugt sind, überführt Jesus sie. Jesus offenbart ihre Hartherzigkeit, ihre Unbarmherzigkeit und ihre trügerischen Gedanken. Unbequem, so ein Messias. Der sich nicht um die Aufrichtung eines Israelitischen Großreiches bemüht, sondern um das Abreißen von selbstherrlichen Gedankengebäuden und Egotempeln. Der sich nicht um die frommen Heiligen schert, sondern um die ausgegrenzten Verstoßenen. Der Messias geht durch die Menge, als sei er unantastbar. Am Ende wird er sich in die Hände seiner Gegner geben, wenn die Zeit gekommen ist. Der Unantastbare lässt sich ergreifen. Er lässt sein Leben. In allem Ausgeliefert sein, ist und bleibt er der Sohn Gottes, der verheißene Messias. Das ist unantastbar. So wie ihn damals, werden auch heute die Zeugen Jesu zwar angegriffen, aber unantastbar bleibt ihre Zugehörigkeit zu Gott. Niemand kann sie aus seiner Hand reißen. Sie werden verfolgt, verspottet und sogar getötet, aber von der Liebe Gottes kann sie niemand trennen. Eine Ermutigung, auch unbequeme Wahrheiten noch heute auszusprechen und zum Wort Gottes zu stehen. Denn der Schutzschirm Gottes ist um die, die ihm vertrauen. Autor: Gesine Möller Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
„Ich drück dir die Daumen…“ sag ich dem anderen, als wir uns voneinander verabschieden. Gerade hat er mir erzählt, dass eine schwierige Situation vor ihm liegt. Wir gehen auseinander. Da merke ich, wie ich mich über mich ärgere. Was habe ich da gerade gesagt? Ich drück dir die Daumen. Was meine ich denn damit? In der nächsten Zeit denke ich sicher häufiger an ihn und frage mich, wie es ihm geht. Das ist aber nicht alles. Was ich in Wirklichkeit sagen wollte, aber nicht gesagt habe, ist: Ich werde für dich beten. Das habe ich damit gemeint. Nur, ich war mir nicht sicher, wie er das auffassen würde. Darum habe ich es umschrieben. Wenn ich meine Hände falte, dann drücke ich ja auch meine Daumen, indem ich sie aufeinander lege. Mit diesem Gedanken beruhige ich mein Gewissen. Schade eigentlich, dass ich so zurückhaltend war. Wenn mir jemand sagt: ich bete für dich, dann finde ich das nämlich schön. Weil ich mich dann vor Gott vom anderen vertreten weiß. In schwierigen Zeiten fehlen mir manchmal die Worte. Ich bleibe stumm. Auch und besonders vor Gott. Wie gut das tut, wenn dann andere für mich einstehen und meine Anliegen zu Gott bringen. Das tröstet mich. Im sogenannten Hohepriesterlichen Gebet betet kein geringer als der Sohn Gottes für seine Freunde. Ein ganzes Kapitel im Johannesevangelium ist ein einziges Gebet von Jesus. Christus bringt seine Jünger und Jüngerinnen vor Gott. Er bittet darum, dass sie mit ihm und Gott vereint bleiben. Er hat schon seine Verhaftung und seinen Tod vor Augen. Jesus ahnt, wie verunsichernd und verstörend das für sie sein wird. Darum legt er seinen engsten Freundeskreis Gott ans Herz. Voll Vertrauen befiehlt er sie Gottes Schutz an und betet im Johannesevangelium, Kapitel 17 Vers 15: „Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“ Er bittet nicht darum, dass Gott sie förmlich aus der Welt weg-beamt, wie bei Raumschiff Enterprise. Nein, das nicht. Denn sie sollen seine Zeugen sein. Stattdessen erbittet Jesus von Gott Bewahrung vor dem Bösen. So beten Christen auch heute im Vaterunser „und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen“. Das Böse steht für den Widersacher. Er streut Zweifel an Gottes Güte in die Herzen. Gerade in schweren Zeiten brauche ich die Zuversicht, dass Gott bei mir ist und es gut mit mir meint. Wie wichtig ist da jemand an meiner Seite, der für mich und mit mir betet. Und mir die Daumen drückt, wenn er seine Hände faltet. Beten ist Daumendrücken in christlicher Form. Vielleicht sag ich das beim nächsten Mal einfach dazu. Autor: Gesine Möller Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
sus, was soll das denn heißen? „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel“. Ich denke, alle, die den Namen des Herrn anrufen, sollen, gerettet werden. Aber dann taucht in meinem Kopf das Bild eines Kriegstreibers auf, der mit einer Kerze fernsehtauglich andächtig in einer orthodoxen Kirche steht. Und mir steht ein Präsident vor Augen, der sich vor einer Kirche mit der Bibel in der Hand ablichten lässt und gleichzeitig christliche Werte mit Füßen tritt. Ja, ich kann fromm tun und in Wirklichkeit die Religion nur für die eigenen Zwecke missbrauchen. Das ist die Situation, die Jesus damals schon meint. Er warnt vor den falschen Propheten, die den Leuten nach dem Mund reden und das Blaue vom Himmel versprechen, am Ende aber alles verschlimmern. Er nennt sie die Gesetzlosen. Sie sind gesetzlos, weil sie meinen, über dem Gesetz zu stehen. Leider sehe ich das auch in christlichen Kreisen. Wenn sich um christliche Leiter ein Starkult entwickelt, kann sie das verleiten. Sie meinen dann, sie seien etwas Besonderes. Und weil sie etwas Besonderes seien, würden für sie auch andere Gesetze gelten. Und so verlieren Sie die gesunden Maßstäbe und vergreifen sich womöglich an Geld oder sogar Menschen. Aber das Risiko, nicht in das Himmelreich zu gelangen, kann noch näher liegen. Es ist möglich, hunderte Male das Tischgebet ‚Komm Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du und bescheret hast‘ zu sprechen, aber in Wirklichkeit gar nicht in seiner Nachfolge zu stehen. Es ist möglich, im Gottesdienst immer wieder ‚Herr, erbarme dich’ zu rufen, aber in Wirklichkeit Jesus im eigenen Leben nicht Herr sein zu lassen. Die entscheidende Frage ist also, ob das, was ich mit meinen Worten spreche, eine Entsprechung in meinem Herzen und in meinem Leben hat. Es kommt auf das Verhältnis zu Jesus Christus an, ein Verhältnis der Liebe, des Vertrauens und der Hingabe. Im Unterschied zu einem Verhalten, das nur dem Schein nach christlich ist. Entscheidend ist also, ob es mir wirklich um den Willen Gottes geht oder letztlich nur um den eigenen Willen, die eigene Ehre, den eigenen Vorteil. Dies herausfordernde Wort Jesu ist die Gelegenheit, mich selbst zu hinterfragen, damit ich das Himmelreich nicht verpasse. Autor: Günter-Helmrich Lotz Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Berufstätige Eltern sind froh, wenn sie für ihr Grundschulkind einen Platz in einem Hort finden. Dann können Sie beruhigt sein, denn sie wissen, ihr Kind ist nach dem Unterricht versorgt mit Mittagessen und ist beaufsichtigt bei den Hausaufgaben und beim Spiel. Im Psalm 89 lese ich eine Verheißung Gottes über den König David. Gott stellt in Aussicht, dass David zu ihm sagen wird: Du bist mein Vater, mein Gott und der Hort meines Heils. Dabei fällt ein Zweifaches auf: 1. David spricht Gott als seinen Vater an. Einen guten Vater zu haben, bedeutet für ein Kind, geschützt und geborgen zu sein. Es kann in der Gewissheit leben, von seinem Vater mit allem versorgt zu werden, was es braucht. Dass David allerdings Gott als seinen Vater anredet, ist überraschend. Denn im Alten Testament ist Gott sonst der Vater des Volkes Israel als Ganzes. Gott kennen sie als unseren Vater. Deswegen hätte kein einzelner Israelit gewagt zu sagen: Gott ist mein Vater. Wenn David nun sagt, ‚du bist mein Vater, mein Gott‘, deutet das auf eine ganz besondere persönliche Beziehung zwischen Gott und David hin. Damit genießt David bereits ein Privileg, das erst durch Jesus im Neuen Testament, allen Kindern Gottes zuteil wird. Nämlich zum allmächtigen Gott solch ein vertrauliches Verhältnis zu haben, dass ich zu jederzeit und mit jedem Anliegen zu ihm kommen kann. Ohne Vorbedingung, ohne Wartezeit. Als zweites fällt auf, dass Gott für David der Hort seines Heils ist. David ist immer wieder in lebensbedrohliche Situationen geraten. In seiner Jugend versucht König Saul ihn zur Strecke zu bringen, weil er ihn als Rivalen fürchtet. Als David später König ist, sind es die kriegerischen Auseinandersetzungen, die für ihn bedrohlich werden. Und als sein eigener Sohn Absalom gegen ihn putscht, flieht David aus Jerusalem. Es gibt also viele Situationen, in denen Rettung fern scheint. Aber immer wieder bestätigt sich sein Vertrauen, dass Gott für seine Rettung sorgen wird. Gott ist sein Hort, wo auf ihn geachtet wird und er versorgt ist. Gott umgibt ihn wie ein Schutzraum, in dem David geborgen ist. Sein Heil und seine Rettung bleiben ungefährdet. Darf ich die Worte Davids einfach übernehmen und Gott auch vertraulich als meinen Vater ansprechen und erwarten, dass er auch der Hort meines Heils ist und er mir seinen Schutz nicht entzieht? Ja, das darf ich. Aber das bedeutet nicht, dass er mich in Watte packt. Auf den Punkt gebracht hat das der Apostel Paulus, wenn er schreibt: „Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit, das Sterben Jesu an unserem Leibe, auf das auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbaren werde.“ ( 2. Korinther 4,9-10 ) Autor: Günter-Helmrich Lotz Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Das von der Herrnhuter Brüdergemeine ausgeloste Bibelwort ist aus der Berufungsvision des Propheten Jesaja. Im Thronsaal Gottes rufen die Engel einander zu: „Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth! Sein herrlicher Glanz erfüllt die ganze Erde.“ ( Jesaja 6,3 , Basisbibel). Sie rufen so laut, dass die Türschwellen beben. Und noch dazu füllt sich das ganze Gebäude mit Rauch. Bisher habe ich das so verstanden: Heilig ist, was Gott gehört oder ihm besonders nahe ist. Also der Tempel und die Tempeldiener und die Priester und die Gegenstände, mit denen sie ihren Dienst tun. Im Abendmahl erlebe ich in besonderer Weise die Nähe Gottes – es gehört zu Gott. – In dem Loblied der Engel wird deutlich: Gott selber ist heilig. ER ist der Heilige. Der Einzige. Die Schöpfung ist der Abglanz seiner Heiligkeit. Dieser HERR, der Gott Israels, der Schöpfer der Welt sitzt auf seinem Thron. Der Prophet Jesaja sieht ihn und hört den lautstarken und wunderbaren Gesang der Engel: Heilig, heilig, heilig. Ich beame in diese Situation. Und ich frage mich: Ist das ein Lobgesang oder eine Warnung, nicht näher zu treten? Vermutlich beides ineinander. Ich kann in der deutschen Sprache etwas als riesengroß oder als schrecklich groß bezeichnen. Angst und Bewunderung stecken hier drin. Respekt und Verehrung – beides. Und im Thronsaal Gottes sind es Ehrfurcht und Anbetung. Vor kurzem ließ ich mein Handy an einer Bushaltestelle auf der Bank liegen. Ich hatte u.a. die Fürsorgepflicht für zwei junge Menschen und da war die Fürsorge für mein Handy etwas ins Hintertreffen geraten. Nach zwei Stationen Bus und sicherer Unterbringung der Beiden kam mir mein Handy wieder in den Sinn. Mit großem Erschrecken. Auf der Bank in der Bushaltestelle war es nicht mehr zu finden. Auf dem Weg nach Hause startete mein innerer Dialog mit Gott: „Das ist unfair, Herr. Gerade jetzt, wo ich so viel zu tun habe.“ Und gleich danach: „Ich hab ja nichts anderes verdient.“ – Ja, ich weiß, das zeugt nicht gerade von allzu viel Weisheit. Tiefer innen wusste ich das auch – aber ich meinte wohl, der Frust gibt mir das Recht dazu. Zu Hause angekommen, leerte ich den Briefkasten – und was war darin? Mein Handy. Booo. Das hat mich – bildlich gesprochen – umgehauen. Es hat mich beschämt und noch viel mehr hat es mich berührt: Dieser Heilige Gott kümmert sich um mein Handy. Wahrscheinlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zugleich. Lachend über meine dummen Sprüche und weinend über mein geringes Zutrauen zu IHM. Ich bete: Vater, ich danke dir, du heiliger Gott kommst mir nahe. Bis in mein Herz hinein. Erfülle mich neu mit deiner Liebe und Vergebungsbereitschaft. Autor: Karsten Hellwig Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Jeremia spricht in diesem Bibelwort im Sinne und in der Herzenshaltung Gottes. Das ist eine so unendlich zarte Zuwendung Gottes zu seinem Volk, wenn er von ihm als Tochter meines Volks spricht. Es sind so viele Nuancen, so viele Lebensfarben in diesem Volk Gottes, dem Volk Israel zu finden. Wenn ich daran denke, wie dieses Volk auch heute wieder gequält, verachtet und verleumdet wird, dann muss ich weinen vor Mitgefühl. Und zugleich staune ich und freue mich darüber, wieviel Mut zum Leben da auch zu Tage kommt. Das Land Israel ist der Rettungsanker für alle in der Welt lebenden Juden. Ich sehe dieses Spannungsfeld zwischen dem Leid, welches das Volk Israel über die Jahrtausende ertragen musste und dem Mitleiden Gottes. An dem Leid des Volkes Israel leidet Gott. Sein Volk ist zerschlagen bzw. zerschmettert. Deshalb ist Gott selber zerschlagen. Es könnte IHM egal sein – sein Volk hat sich wider besseres Wissen gegen seinen Gott entschieden. Erfahrungen vorhergehender Generationen haben es nicht von dem ungehorsamen Weg abgehalten. Auf mahnende Worte haben sie nicht gehört. – Und doch leidet Gott mit. Leidet mit, mit der Tochter seines Volkes. Wieviel Erbarmen, wieviel Barmherzigkeit, wieviel Mitgehen steckt da drin. Wenn etwas unergründlich ist, dann ist es die Liebe Gottes. Im Buch der Klagelieder, Kapitel 3, Vers 48 heißt es: Wasserbäche rinnen aus meinen Augen über den Jammer der Tochter meines Volks. Und über Jesus, den Sohn dieses mitleidenden Gottes, lese ich: Er nähert sich Jerusalem. Er weiß, was ihn dort erwartet – die körperlichen Qualen und das Vater-Seelen-Allein-Sein. Und dann weint er – nicht aus Selbstmitleid oder Angst – nein – wegen dem, was Jerusalem bevorsteht an Leid und Zerstörung. Und er sagt: „Wenn doch auch du heute erkannt hättest, was dir Frieden bringt! Aber jetzt ist es vor deinen Augen verborgen.“ ( Lukas 19,42 ) Und selbst am Kreuz in der bittesten Stunde seines Leidens betet Jesus noch: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“ ( Lukas 23,34 ) Und nahezu sprichwörtlich ist die Haltung des Barmherzigen Samariters geworden. Es wird von einem Mann berichtet: Sie plünderten ihn, schlugen ihn blutig und ließen ihn halbtot liegen und gingen davon. „Aber ein Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er 〈ihn〉 sah, wurde er innerlich bewegt. Es jammerte ihn und tiefes Mitleid ergriff ihn. ( Lukas 10,33 ) Das ist die Herzenshaltung Jesu. Wenn Jesus die Geschichte vom Barmherzigen Samariter erzählt, möchte er uns anregen nachzudenken: Wem könnte ich so dienen, mich um ihn kümmern, ihm Barmherzigkeit erweisen? Mit dem Propheten Jeremia klagt Gott über die zerschlagene Tochter seines Volkes. Dieser Zusammenbruch bricht ihm das Herz (so in der Basisbibel). Sehr viele Menschen in der Welt hassen das Volk Israel. Am 7. Oktober 2023 wurden 1200 Juden auf brutalste Art und Weise ermordet. Frauen vergewaltigt. Ein Teil Israels ist zerschlagen. Aus Lust und aus Hass. Was ist die Reaktion vieler tonangebender Leute? Sie kommen oft zu dem Ergebnis: Israel ist selber schuld. Die allerwenigsten sind aus meiner Sicht bereit, sich mit tatsächlichen Entwicklungen im Nahen Osten zu befassen. Nach meinem Eindruck kann die Verblendung fast nicht größer sein. Ich möchte nicht zu denen gehören, die so mit der Tochter seines Volkes umgehen. Ich möchte zu denen gehören, die sich von der wunderbaren Liebe und Barmherzigkeit Gottes anstecken lassen. Autor: Karsten Hellwig Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Es gibt Momente im Leben, die pure Freude auslösen – nicht nur bei uns, sondern auch bei den Menschen um uns herum. Die Geburt eines Kindes gehört sicher dazu. Ich erinnere mich noch gut daran. Wie schön war es nach der Geburt unserer vier Söhne, unerwarteten Besuch zu bekommen. Menschen, die sich mit uns freuen. Als unser vierter Sohn unterwegs war, bin ich glücklich, dem Wunsch nach einer halben Fußballmannschaft näher zu kommen. Doch nicht jeder reagiert so positiv. Auf einem der ersten Spaziergänge beugt sich eine ältere Dame aus unserer christlichen Gemeinde über den Kinderwagen: „Ein Junge? Ach, schon wieder das Falsche! – Aber der Herr macht’s schon richtig...“ Mir verschlägt es die Sprache. Zum Glück! Sonst hätte ich wohl ziemlich scharf geantwortet. Wie anders klingt da der Tagesvers, der für heute in den Herrnhuter Losungen steht: "Für Elisabeth kam die Zeit der Geburt, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr ihr große Barmherzigkeit erwiesen hatte, und sie freuten sich mit ihr." ( Lukas 1,57–58 ) Ein wunderbarer Moment – im wahrsten Sinne des Wortes. Elisabeth und ihr Mann Zacharias wünschen sich schon lange ein Kind. Dann endlich ist Elisabeth nach diagnostizierter Unfruchtbarkeit schwanger. Als ihr Sohn geboren wird, ist es nicht nur ihr persönliches Glück, sondern auch ein Fest für die Nachbarn. Diesem Ereignis geht eine unglaubliche Geschichte voraus: Zacharias dient im Tempel. Er ist Priester. Plötzlich besucht ihn ein Engel mit einer Nachricht - direkt aus dem Himmel: „Deine Frau Elisabeth wird einen Sohn bekommen, den Gott mit einer besonderen Aufgabe beauftragt.“ Und dann gibt er noch eine besondere Anweisung: „Euer Sohn soll nicht Zacharias Junior heißen, sondern Johannes.“ Das ist ungewöhnlich zu damaligen Zeiten, in denen Söhne den Namen des Vaters bekamen. Doch statt sich zu freuen, zweifelt Zacharias: „Wie soll denn das gehen? Wir sind schon alt!“ Der Engel reagiert konsequent: „Wenn du mir nicht glaubst, bekommst du ein Zeichen. Du wirst deine Stimme verlieren. Erst wenn das Kind geboren ist, kannst du wieder sprechen.“ Und genau so passiert es. Zacharias verstummt. Neun Monate später bringt Elisabeth ihren Sohn zur Welt. Als es um den Namen geht, schreibt Zacharias auf eine Tafel: „Sein Name ist Johannes.“ In diesem Moment kann er wieder sprechen. Die Freude ist riesig! Nicht nur über das neugeborene Kind, sondern auch über die wiederbekommene Sprachfähigkeit von Zacharias! Aber sie geht noch tiefer. Sie ist Ausdruck der überwältigenden Erkenntnis: Gott ist gnädig. Die passt zu Johannes. Denn er wird später der Wegbereiter von Jesus. Sein Name bedeutet nämlich genau das „Gott ist gnädig.“ Diese Erkenntnis fasst die beste Nachricht der Welt zusammen. Sie ist gleichzeitig eine Ermutigung für Menschen, die sich das so sehr wünschen. Jawohl, Gott gnädig ist – zu mir und zu Ihnen, und das an jedem neuen Tag. Autor: Silke Stattaus Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Ich liebe Großzügigkeit! Für mich ist es angenehm Menschen zu treffen, die ein weites Herz haben. Die nicht immer nur auf das schauen, was ihnen selbst nützt. Die mit dem, was sie haben, anderen eine Freude machen. Mein Mann und ich kennen in unserer Familie und im Freundeskreis solche Menschen. Was das für ein Geschenk ist, haben wir vor Jahren mitten im Winter nach einem Unfall erlebt. Da ist unser altes, aber schönes Auto nur noch für den Autoverwerter interessant. Kaum hören die Freunde von unserem Unfall, da melden sie sich mit finanzieller Unterstützung. Und so können wir uns schneller, als erwartet, ein neues Auto kaufen. Und doch ist Großzügigkeit manchmal gar nicht so einfach umzusetzen. Denn sonst würde dieses Thema wohl keine so große Rolle in der Bibel spielen. Wie beispielsweise der Tagesvers der Herrnhuter Losungen aus Psalm 112 . Dieser Psalm beschreibt einen Menschen, der so handelt: „Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist!“ In diesem Psalm geht es aber nicht nur ums Geld. Vielmehr beschreibt der Beter einen Menschen, der sich entschieden hat, sein Leben unter der Leitung Gottes zu führen. Er nimmt die Gebote Gottes ernst, die sein ganzes Leben betreffen. Da geht es um seine Familie, den Umgang mit Geschäftspartnern, um Armut und Reichtum, um Furcht und Mut. Er mischt sich ins aktuelle Tagesgeschehen ein, um Ungerechtigkeit zu lindern. Er gibt mit offenem Herzen, wo er kann. Dazu gehören Zeit, ein offenes Ohr, materielle Hilfe oder auch Rückgrat, mit dem er an der Seite der Hilflosen steht. Er tut es gerne, nicht aus Zwang oder Berechnung. Allerdings sticht mir das Wort „leihen“ ins Auge. Warum nicht einfach „schenken“? Vielleicht, weil leihen etwas mit Beziehung zu tun hat. Wir bleiben verbunden. Wer leiht, erwartet, dass der andere zurückkommt. Aber auch, dass er selbst Verantwortung übernimmt und das Geliehene zurückgibt. Im zweiten Teil des Verses entdecke ich noch einen anderen Aspekt. Dort lese ich: „Wohl dem, der das Seine tut, wie es recht ist.“ Wenn ich großzügig bin, ohne weise zu handeln, stehe ich in der Gefahr, ausgenutzt zu werden. Darum werde ich aufgefordert, verantwortlich, mit klarem Blick Entscheidungen zu treffen. Nicht blauäugig, aber auch nicht hartherzig. Der Psalmbeter lädt zu einer Lebenshaltung ein, die sich lohnt. Wenn ich barmherzig bin, erfahre ich selbst Segen. Vielleicht nicht immer direkt, aber doch auf eine Weise, die mein Herz berührt. Davon erzählen auch unsere Freunde, die uns bei der Neubeschaffung unseres Autos unterstützt haben. Ihnen fehlt danach nichts. Im Gegenteil. Beide sind wenig später selbst beschenkt worden. Das ist göttliche Philosophie, die wir nicht erklären können. Wer großzügig ist, lebt nicht nur für sich. Sondern auch für andere und letztlich zur Ehre unseres großen Gottes. Und das ist, was zählt. Autor: Silke Stattaus Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Fröhlich sein - manchem ist das geradezu in die Wiege gelegt. Er erwacht mit einem Lächeln auf den Lippen. Er steht auf und pfeift ein beschwingtes Lied. Die Nacht war gut und der neue Tag wird es auch sein. Kein Sonnenschein heute - egal. Schlechtes Wetter ist nur, wenn man falsch gekleidet ist. Probleme sind da, um gemeistert zu werden. Eine Frohnatur eben. Fröhlich sein - mancher empfindet das als Zumutung. Die Nacht war schlecht, der Tag verspricht auch nur wenig Gutes. Der Kopf drückt, die Seele ist in Moll gestimmt. Ein kleines Lied am Morgen - undenkbar. Die Stimmung hebt sich erst nach zwei Tassen Kaffee. Auf die Frage der Kollegen, wie’s denn so geht, brummt er: „Muss.“ Eine Unfrohnatur eben. Wir Menschen sind verschieden. Und das hat zunächst einmal so gar nichts mit unserem Glauben zu tun. Paul Deitenbeck, Pfarrer aus Lüdenscheid, sagte zuweilen: „Man muss unterscheiden zwischen Seelenlage und Glaubensstand.“ Mancher hat eine leichte Seele geschenkt bekommen, mancher eine schwere. Manchem geht das meiste im Leben leicht von der Hand, mancher tut sich schwer bei allem. Das ist bei uns Normalos so, das ist und war auch bei den frommen Promis so. Matthias Claudius zum Beispiel war eine offensichtliche Frohnatur. Sören Kierkegaard, Reinhold Schneider, Jochen Klepper hingegen kämpften ein Leben lang mit Schwermut. Ist das Losungswort für heute nur eins für Frohnaturen? „Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!“ ( Psalm 5, 12 ). Wenn ich den ganzen Psalm 5 lese, begegne ich einem eher schwerblütigen Menschen. Einem, der seufzt und schreit. Der sich mit Lügnern herumschlägt, mit echten Feinden sogar. Der Psalm ist von David, und der war zeitlebens eher einer, der das Leben nicht gerade leichtnahm. Dem sollten darum auch die eher in Moll gestimmten Menschen zuhören, wenn er am Ende seines Psalms betet: „Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!“ Jeder darf fröhlich sein. Aber nicht, weil das eben seiner Natur entspricht. Nicht, weil die Sonne scheint, nicht, weil das Leben einfach Spaß macht - sondern - er darf fröhlich sein in Gott. Fröhlich, weil da einer ist, der uns nicht hängen lässt. Fröhlich, weil er uns beschirmt und beschützt. Fröhlich, weil er uns unendlich liebt. Fröhlich, weil er auf uns achtet, fröhlich, weil er uns ans Ziel bringt. Vielleicht staunen die Schwermütigen über solch einen Vers noch mehr als die immer Gutgelaunten. Die Freude, die unser Leben trägt, ist kein Resultat wunderbarer und erfreulicher Lebensumstände. Denn diese Freude ist gefährdet, sie kann auch den positiv Gestimmten irgendwann abhandenkommen. Die Freude, die uns trägt, die uns durchträgt, ist begründet in Gott. Auf diesen Gott will ich mich immer wieder neu besinnen. Am Morgen jeden Tages und an jedem Mittag. Am Abend und in jeder Nacht. Vielleicht haben es hier die Unfrohnaturen sogar ein bisschen leichter als die Frohnaturen. Denn ihre Sehnsucht nach dieser Freude ist eher größer. Sie sehnen sich umso mehr nach dieser himmlischen Freude, je dunkler ihnen ihr irdisches Leben erscheint. Der katholische Theologe Romano Guardini sagt es in seinem kleinen Buch „Vom Sinn der Schwermut“ so: „Schwermut ist Sehnsucht nach dem Himmel.“ So kann ich auch eine eher in Moll gestimmte Seele nicht als Last, sondern als Geschenk betrachten. „Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!“ Ja, denn sie haben allen Grund, fröhlich zu sein. Selbst mitten in den Traurigkeiten des Lebens. Autor: Jürgen Werth Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine werden in vielen Ländern der Welt gelesen. Wie mag die Losung für heute wohl in der Ukraine klingen? In Israel, im Gazastreifen, in Syrien, im Sudan? „Der Herr spricht: Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand aufschrecke.“ Das Wort ist alt, zugegeben. Sehr alt sogar. Und es ist auch zunächst einmal gar kein Wort für uns Heutige, sondern für ein Volk, das gerade erst dabei ist, ein Volk zu werden. Und das noch überhaupt kein eigenes Land hat. Das unterwegs ist in der Wüste. Geflohen aus jahrzehntelanger Sklaverei in Ägypten. Geflohen, oder besser noch: befreit. Von Gott. Und der ist jetzt mit diesem Volk unterwegs. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Das Ziel: ein neues Land, ein Land der Freiheit und des Friedens - das sprichwörtliche „Gelobte Land“. Gott selbst hat es für den bunten wilden Haufen ausgesucht, der noch unterwegs ist in der Wüste. Alles wird gut sein. Wenn - und dieses „Wenn“ betont Gott immer wieder, wenn dieser bunte wilde Haufe bei ihm, seinem Gott bleibt, wenn er ihn liebt von ganzem Herzen und nach allen Kräften, wenn er sich an seine Gebote hält, nämlich die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten. Irgendwann ist die Reise zu Ende gewesen. Irgendwann ist der Haufe, der längst zu einem Volk geworden ist, in dieses Gelobte Land eingezogen. Aber ein wirklich friedliches Land war es nur in kurzen, schnell vorübergehenden Epochen. Weil das Volk das „Wenn“ Gottes immer wieder vergessen hat. Darum gab es viel Krieg und wenig Frieden, darum immer wieder Fremdbestimmung statt Selbstbestimmung, Unterdrückung statt Freiheit. Aus der Traum? Nein, denn diese Zusage steht. Gott hat sie nie zurückgenommen. Im Gegenteil. Er hat sie ausgeweitet auf alle, die an seinen Sohn Jesus glauben und so Bürger eines Landes geworden sind, das nicht von dieser Welt ist und das darum „Reich Gottes“ heißt. Einem Reich, das vom Himmel her regiert wird. Das neue Gelobte Land. Heute feiern wir ja Christi Himmelfahrt, und dieser Tag erinnert uns daran, dass Jesus nach Tod und Auferstehung aufgefahren ist in den Himmel, in Gottes für uns unsichtbare Welt also, und dass er zur Rechten Gottes sitzt und regiert. Es gilt heute erst recht: „Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand aufschrecke.“ Frieden und Zufriedenheit und Gottvertrauen und Nächstenliebe, Freiheit und Gerechtigkeit. Haltet euch nur an mich. Bittet mich nur immer wieder hinein in euer Herz, in eure Gedanken und Gefühle und in eure Beziehungen. In euren Umgang mit der Schöpfung, in euren Umgang mit anderen. Wie ihr miteinander sprecht und vor allem auch wie ihr übereinander sprecht. Lasst mich in eure Sonntage und in die Werktage, in eure Büros und in eure Kinderzimmer, in die Küchen und in die Kirchen. Ich will Frieden geben. Wo ihr seid, will ich sein. Überall da entstehen dann kleine Friedensinseln. Überall da kommt ein kleines Stück des Gelobten Landes auf die Erde. Selbst im Krieg. Sogar in der Ukraine, in Israel, im Gazastreifen, in Syrien, im Sudan. Jede Christin, jeder Christ kann eine kleine Friedensinsel sein. Eine Insel der Liebe, vielleicht sogar der Feindesliebe, eine Insel der Zuwendung und des Erbarmens. „Ich will Frieden geben in eurem Lande“, sagt Gott. Heute noch. Ich in euch und durch euch. Autor: Jürgen Werth Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Unser Hund Max war ein Balljunkie. Wenn ich mit ihm unterwegs war, kamen wir immer an eine Stelle, wo ich einen Ball werfen musste. Er jagte wie ein Verrückter hinterher. Hochmotiviert, konzentriert, hat er den Ball verfolgt und wenn er ihn gefangen hatte, brachte er ihn mir stolz zurück. Dieses Bild kam mir in den Sinn. Im Hebräerbrief heißt es: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!“ Dem Frieden und der Heiligung hochkonzentriert, hochmotiviert nachjagen; den Frieden und die Heiligung verfolgen, hinterher sein, um Jesus zu sehen... D.h. mit anderen Worten: Frieden und Heiligung stellen sich nicht beiläufig im Leben eines Christen ein, sondern ich muss ihnen bewusst „nachjagen“. „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ ( Matthäus 5,9 ), sagt Jesus. Gotteskinder sind Friedensstifter! Sie jagen dem Frieden und der Heiligung hochmotiviert und hochkonzentriert hinterher. Z.B. verstehen sie sich als „Salz der Erde“ und als „Licht der Welt“ ( Matthäus 5, 13-14 ). D.h., sie lassen „um des lieben Friedens willen“ keine Fäulnisprozesse zu, bzw. sie schließen auch keine faulen Kompromisse in der Gemeinde. Sie stellen ihr Licht nicht unter den Scheffel. Sie steigen aus dem alten Mechanismus „Auge um Auge; Zahn um Zahn“ ( Matthäus 5, 38-42 ) bewusst aus und halten die andere Wange auch hin, wenn sie geschlagen werden. Sie verzichten auf ihr eigenes Recht nach Vergeltung. Sie überlassen dem andern nicht nur ihren Rock, sondern auch den Mantel. Sie gehen nicht nur eine, sondern auch die zweite Meile mit. Sie „lassen sich nicht vom Bösen überwinden, sondern sie überwinden das Böse mit Gutem.“ ( Römer 12,21 ) Ein Mensch, der dem Frieden und der Heiligung nachjagt, wirkt von außen betrachtet vielleicht schwach und wie jemand, der sich nicht durchsetzen kann. Er hat aber eine innere Stärke und einen inneren Frieden, „der höher ist als alle Vernunft“. ( Philipper 4,7 ) Dieser Friede kann sogar Feindschaft überwinden und Krieg besiegen. Vor einigen Tagen war ich in Leipzig und habe an einer Führung in der Nicolaikirche teilgenommen. Durch die Montags-Friedensgebete in der Nicolaikirche kam es 1989 zur friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR. Ein Mitglied des Kirchengemeinderates, der die Friedensgebete damals mitgestaltet hat, berichtete als Zeitzeuge, wie der Staat die Gebete und die anschließenden Demonstrationen verhindern wollte. Die Christen in der Nicolaikirche haben „klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben“, ( Matthäus 10,16 ) auf den Druck des Staates reagiert. Er erzählte, wie am Sonntag, dem 8. Oktober 1989 die Stadt Leipzig von der Polizei abgeriegelt und der Bevölkerung gedroht wurde, dass im Falle einer Demonstration gegen die Demonstranten mit Waffengewalt vorgegangen wird. Die Stasi hat daraufhin am Nachmittag des 9. Oktober die Nicolaikirche mit vielen Stasileuten besetzt. Es herrschte eine ungeheuer angespannte Atmosphäre. Aber das Friedensgebet fand statt. Danach gingen die Teilnehmer auf die Straße: In der einen Hand hielten sie eine Kerze, mit der anderen Hand haben sie die Flamme geschützt. Sie waren vollkommen wehrlos und riefen: „Keine Gewalt!“ Trotz des Demonstrationsverbots haben sich ihnen 300.000 Menschen angeschlossen. Die Friedensgebete in der Nicolaikirche waren damals der Anfang vom Ende der DDR. Das noch einmal zu hören, war für mich Gänsehaut pur. Im Westen hatte ich damals die Bilder aus Leipzig nur im Fernsehen gesehen. Aber das Zeugnis dieses Zeitzeugen in der Nicolaikirche, hat mir auf eindrückliche Weise klargemacht, was der Satz: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!“ auch hier und heute bewirken kann. Autor: Günther Röhm Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Ist das mein Ende? Es war eine Lebenssituation, in der hatte ich richtig Angst: Geh ich jetzt unter? War’s das? Die Wellen des Lebens schlugen über mir zusammen. Angst hat mir den Schlaf geraubt. Mein Seelsorger fragte: „Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?“ – „Blöde Frage“, dachte ich. Es ging auf und ab, drunter und drüber. Ich kam mir vor, wie ein Spielball, der hin und her geworfen wird. Nach und nach habe ich gemerkt: Nicht ich hab‘ die Angst, sondern die Angst hat mich! So ähnlich scheint es auch der Apostel Paulus erlebt zu haben. Er schreibt: „Wir dachten bei uns selbst, zum Tode verurteilt zu sein.“ ( 2. Korinther 1, 9a ) Ein solch bedrückender Gedanke zieht einem Menschen den Boden unter den Füßen weg. Dabei sind Paulus und sein Team im Namen und im Auftrag Jesu Christi unterwegs. Die Widerstände, die sie erfahren, machen ihnen das Leben richtig schwer. Es geht über ihre Kräfte, so dass sie völlig verzagt sind. „Wir dachten bei uns selbst, zum Tode verurteilt zu sein.“ Heute wird von einer „Belastungsdepression“ gesprochen. Alle Mitglieder des Teams sind davon erfasst. Mit ihrer eigenen Kraft sind sie am Ende. Mit ihren eigenen Ideen sind sie gescheitert. „Ist das mein, ist das unser Ende?“ Dieser nagende Gedanke hat nicht nur das Team befallen, sondern zerfrisst auch die Beziehungen untereinander. Aber halt! Paulus erlebt, wie sich ihm Jesus Christus in dieser Situation offenbart und so schreibt er weiter „ Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt, der uns aus solcher Todesnot errettet hat und erretten wird. Auf ihn hoffen wir, er werde uns auch hinfort erretten.“ ( 2. Korinther 1, 9b -10 ) Paulus merkt im Angesicht Jesu: Wir haben bisher unser Vertrauen immer wieder auf uns selbst, unsere Kraft, unsere Bildung, unsere Erfahrung usw. gesetzt. Damit sind wir gescheitert. Jetzt lernen Paulus und seine Mitarbeiter, ihr Vertrauen auf Gott zu setzen - auf den Gott, der die Toten auferweckt, dem nichts unmöglich ist. Wenn sich Jesus Christus einem Menschen offenbart, dann ist das so ähnlich, wie wenn ein Mensch von einer Musik ergriffen wird. Da greift eine Macht von außerhalb nach mir. Diese Macht kommt und lässt mich nicht los, sie nimmt mich in ihren Besitz. Wenn eine Musik einen Menschen ergreift, dann schwingt der Mensch im Takt und im Rhythmus der Musik mit… So haben es Paulus und sein Mitarbeiterteam in ihrer trostlosen Situation erlebt. So haben das Menschen durch die ganze Kirchengeschichte hindurch erlebt. Plötzlich werden sie in ihrer Todesangst von Jesus Christus ergriffen und sie fangen an, „tanzend“ durch ihr Leben zu gehen. Marie Hüsing, sie war Diakonisse in Bethel, hat dieses Geheimnis so ausgedrückt: „Mit Kummer vertraut sein, doch ohne Bitterkeit leben; an sich zweifeln, doch nicht verzweifeln; die Verborgenheit Gottes schmerzlich empfinden und dennoch hoffnungsvoll glauben. Um die eigene Schuld wissen und doch in der Gnade stehen. Manches entbehren und doch alles haben. Ich nenne es Christsein.“ [1] [1] Marie Hüsing, Losungsbeitext 19. April 2021 Autor: Günther Röhm Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Wenn es mich überkommt - - - dann ist es meistens nichts Gutes: mich überkommt Müdigkeit oder Lustlosigkeit – manchmal aus dem Nichts heraus: plötzlich kippt meine Stimmung. Hier ist vom Heiligen Geist die Rede, der Maria überkommen wird – und die Kraft des Höchsten; beides etwas sehr Gutes, und das wird Maria auch brauchen können. In all den Situationen der Zukunft - weil sie Gottes Sohn in sich trägt. Der Engel sagt Maria: „Du bekommst ein Kind, den zukünftigen Retter der Welt“; wie denn das möglich sein soll, unverheiratet wie sie ist, fragt sie nach, und er antwortet geheimnisvoll: es wird vom Heiligen Geist sein, mit Hilfe der Kraft des Höchsten. „Gott will im Dunkel wohnen“ – heißt es in einem Adventslied, und wie kann ich auch anders reden vom großen Gott als so geheimnisvoll?! Eine Frau erzählt mir, wie gerne sie im Urlaub in die Alpen fährt, wie gut ihr das tut, diese hohen Berge zu sehen, und sie ist so klein. Ja, wie gut, dass noch ein Größerer über uns ist! Dass nicht wir alles im Griff haben müssen. Sich bergen dürfen bei einem Größeren. „Du kriegst das hin, Herr!“ Gott kommt Maria so nahe, dass es zum Gänsehaut-Kriegen ist! Sie soll Gott zur Welt bringen? Kann sie das? Gottes Geist und seine Kraft werden ihr helfen. Was hat es sie alles gekostet, diesen Weg zu gehen, wie fremd war Jesus ihr oft: als er 12 Jahre alt ist, im Tempel zurückbleibt; die Eltern suchen ihn verzweifelt, und als sie ihn endlich finden, sagt er – und das klingt frech: „Ihr wisst doch, dass ich im Haus meines Vaters sein muss!“? Plötzlich leuchtet etwas auf von seiner ursprünglichen Bestimmung – in den Jahren davor war es vermutlich untergegangen; unter dem Alltag und der Sorge um die Familie… Maria hätte es wissen müssen, aber denkt man an so eine Verheißung jeden Tag? Bei der Hochzeit in Kana – Maria sagt ihm von der Verlegenheit der Brautleute „der Wein ist alle“ – und er weist sie schroff zurück „Was geht dich das an?“ – „Hey, ich bin deine Mutter!“ hätte ich gesagt. „Auch wenn Du schon 30 Jahre alt bist…“ – sie aber ist nicht beleidigt und weiß: da kommt noch was; da erwartet sie sein göttliches Wirken. Und er tut sein erstes Wunder, vielleicht auch angestoßen von ihr? Und dann sitzt er in einem Haus und erzählt den Menschen vom Reich Gottes. Die Familie macht sich Sorgen „Das ist doch nicht normal! Wir holen ihn jetzt heim!“ – und er sagt: „Familie? Wer Gottes Willen tut, der ist für mich Familie!“ Familie Gottes ist viel größer, was für ein großer Trost für alle, die sich in dieser Welt fremd fühlen. Für Maria und die Geschwister damals war es Zurückweisung, das tat weh, das mussten sie verkraften. Und dann unter dem Kreuz: das eigene Kind hingerichtet wie ein Verbrecher - ja, waren denn die Worte des Engels nur Makulatur, also nutzlos? Wo war da Gott? Wo die Kraft des Höchsten? Und trotzdem bleibt Maria im Kreis der Jünger. Sie hört vom leeren Grab, sie ist dabei, als Jesus ganz lebendig zu ihnen kommt – und sie erlebt Pfingsten: die Kraft des Heiligen Geistes, Freude und Schwung! Da ist sie wieder, die Kraft des Höchsten; jetzt ganz deutlich, nach 30 Jahren des Wartens und oft nicht Verstehens. Ja, und kann ich mich darauf verlassen, dass diese Kraft da ist – auch jetzt, auch bei mir – wenn mich etwas überkommt , was nicht gut ist; was mich zu Boden bringt? Kommt es dann auch zu mir, dieses geheimnisvolle Wirken Gottes, unfassbar, ungreifbar? Auch wenn ich nicht Maria bin? Wie Gott handelt, wird wohl immer so sein – unfassbar, ungreifbar, unbeweisbar. Aber ich habe Gottes Wort, seine Verheißungen. Ich habe das Vorbild von Maria und vielen, vielen anderen – aus der Bibel und aus der großen Familie Gottes: ich kann mich darauf verlassen: im rechten Moment ist Gott da. Ich bin nicht verlassen – er wird handeln! D. h. für mich: Putz Dir die Nase, wisch Dir die Tränen vom Gesicht: Er ist da! Seine Kraft, sein Schatten zur rechten Zeit. Autor: Pfarrerin Renate Schmidt Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
O weh, dieser Satz erwischt mich an einem wunden Punkt: ich schäme mich! Manches habe ich mir schon vorgenommen – aber nie in die Tat umgesetzt. Ich wollte es schon – aber irgendwie kam etwas dazwischen. Meistens merke ich es noch eher bei anderen – da ist der gute Wille, aber wenn dann was gemacht werden soll: „keine Zeit“, „Ich kann das nicht“, „ich hab’s vergessen…“ Meine Mutter meinte humorvoll „Wie bei überlasteten Handwerkern - versprochen hab ich‘s – muss ich’s auch noch halten?“ Ich verspreche es, der andere ist zufrieden – und dann vergesse ich es; war ja nur eine Kleinigkeit, also nicht so wichtig. Und der andere ärgert sich. Mein Mann sagt öfter – in Bezug auf meine Pünktlichkeit „Sie bemühte sich stets“ – so wie ich es aus Arbeitszeugnissen kenne; ich muss ja alles positiv beschreiben, aber im Grunde bedeutet es: sie hat es nie geschafft! Zum Beispiel: Jahrzehntelang war es mein Wunsch, die Gemeinde als eine Art „Paten“ für einen Missionar zu interessieren - aber nie kam ich in die Gänge: welches Land, welcher Missionar, ich konnte mich nie entscheiden. Mein Glaube kam nie in die Tat. Jakobus, Du meinst auch mich, nicht wahr? „Die lange Bank ist das liebste Möbelstück des Teufels“ sagt man. Die Lohnsteuererklärung – schiebe ich vor mir her; den Besuch; den Brief… „Ich will es ja tun“, jammere ich rum, wenn mich das schlechte Gewissen packt, „aber nicht jetzt…“ Woran liegt es: Faulheit? Ich dachte lange, meine größte Sünde sei Faulheit; aber nein: es ist der Perfektionismus: wenn ich was mache, dann soll es gut werden, richtig gut! Also fange ich gar nicht erst an. Immer wieder blitzt es durch die Knopflöcher, obwohl ich schon so lange daran arbeite… Das heißt, bei Handwerklichem kann ich das schon ganz gut: ein Regal bauen, das müsste doch gehen! Ein bisschen krumm ist es geworden, aber es passt genau! Ich nenne es „charmant“ – gerade, weil es ein bisschen krumm ist; kaufen kann jeder… Im Radio die Werbung für einen Baumarkt „Respekt, wer selber macht!“ Werbung für einen anderen Baumarkt lässt mich zusammenzucken „…wenn’s gut werden muss“ – nein, es muss gar nichts, und gut wird es bei mir auch nicht, so richtig gut… Stattdessen einfach anfangen! Der Weg wächst im Gehen. So haben es viele „Große“ im Reich Gottes gemacht: sie wussten nicht genau, wie es werden sollte, aber sie hatten es auf dem Herzen, sind losgegangen, im Vertrauen auf Gott. Und daraus ist Wunderbares geworden: Albert Schweitzer mit seinem Urwaldkrankenhaus; Georg Müller mit seinen Waisenhäusern – „Das könnte ich nie!“ sagen andere. Doch, einfach losgehen, wenn Du’s auf dem Herzen hast! Nicht nur Dir vornehmen und sitzen bleiben - Ich will nicht zerrissen sein zwischen – „ja schon – aber“. Glaube darf kein Geschwätz sein! Glaube zeigt sich in Taten! Die Heilsarmee hat es in ihrem Programm: „Suppe, Seife, Seelenheil – ein hungriger Magen kann nicht zuhören“. Da kommt beides zusammen, die Sorge für die Seele, die Fürsorge für den Leib. Nicht beides gegeneinander ausspielen: „Wir - tun etwas!“ Ja, aber die liebevollen Worte für den anderen gehören dazu, und der Hinweis auf Jesus: wir sind immer nur Mitarbeiter! Ich müsste verzweifeln an den Zuständen, die sich oft nicht verändern lassen. Das Bisschen tun, was ich kann. Einen Besuch machen – was soll ich sagen? Mir ist bange, aber dann trage ich meinen Körper dahin, gehorsam gehe ich, höre zu – und wie oft ist der andere dankbar, „das hat jetzt gutgetan!“ Das Bisschen?? Jesus war dabei! Perfektionismus ist eigentlich Größenwahnsinn: ich erwarte von meinem Tun, dass es großartig und wunderbar ist. Fange ich doch einfach an und bitte Gott um seine Hilfe – und schaue mal, was dabei rauskommt. Autor: Pfarrerin Renate Schmidt Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Verschiedene Personen finden auf unterschiedliche Weise Jesus, davon erzählt Johannes in seinem Evangelium. Nathanael ist einer von ihnen. Dass er zu Jesus findet, hängt mit Philippus zusammen, dem Jesus auf dem Weg nach Galiläa begegnet ist. Philippus kann die gute Nachricht von Jesus Christus nicht für sich behalten. Philippus begegnete seinem Freund Nathanael. Er erzählt ihm von Jesus. Nathanael glaubt später, in Jesus den seit langem verheißenen Messias von Nazareth entdeckt zu haben. Nun erfahre ich anhand von Nathanael, wie ein Skeptiker zum Glauben an Jesus findet. Nathanael hört, was ihm berichtet wird. Aber er begegnet dem skeptisch. Was er hört, löst bei ihm zunächst einmal Zweifel aus. Denn Nathanael kennt sich in den alten Schriften aus. Aus diesem Grund ist für ihn klar, dass der versprochene Retter nicht aus Nazareth kommen kann. Das passt nicht zu seinen Ansichten und so spricht er: „Was kann aus Nazareth Gutes kommen?“ (V.46). Philippus ist weise. Er streitet sich nicht mit Nathanael darüber, wer nun Recht hat. Er sagt bloß: „Komm mit und überzeuge dich selbst“ (V.46). Nathanael ist nicht nur ein Skeptiker, sondern auch ein Suchender. Philippus lädt Nathanael ein und sagt ihm: ´Probiere es doch selbst aus. Überzeug dich doch selbst, ob diese Nachricht von Jesus stimmt.´ Nathanael ist ein Suchender und somit auch neugierig. Er ist offen, lässt sich nicht durch seine eigenen Ansichten blockieren. Er macht sich auf den Weg – innerlich und äußerlich – um Jesus zu begegnen. Er macht sich auf die Suche, weil er noch nicht gefunden hat, was er eigentlich sucht. Und so wird Nathanael von Jesus gefunden. Nathanael glaubt an Jesus, weil er spürt: ´In Jesus habe ich das Leben gefunden, wonach ich mich gesehnt habe´. Nathanael erlebt, dass er in Jesus Gottes Sohn begegnet, den er gesucht hat. Und Nathanael entdeckt, dass Jesus ihn schon immer gesehen hat. Jesus hat Nathanael schon gesehen mit seinen Fragen und Zweifeln. Jesus kennt und sieht Nathanael und er liebt ihn. Jesus sieht, wie skeptisch Nathanael ihm begegnet. Aber Jesus begegnet ihm wohlwollend. Und Jesus schon ein Bild vor Augen, wie sich das Leben von Nathanael weiterentwickeln wird, nun aber im Glauben an Jesus. Jesus sieht auch Sie. Dass ich als Mensch Jesus finden kann, dem geht immer voraus, dass Jesus mich längst gefunden hat und sieht. Er sieht, wie Sie ihm gegenüberstehen. Er liebt Sie, so wie Sie sind. Jesus sieht Sie, wo Sie gerade stehen oder auch sitzen. Jesus weiß, was Sie suchen. Jesus kennt Ihre Fragen und Zweifel. Jesus sieht, was Sie in Ihrem Herzen bewegt. Jesus sieht Sie und er liebt Sie. Darüber ist Nathanael überrascht und er fragt Jesus: „Woher kennst du mich?“ Nathanael spürt: Was er gesucht hat, hat er nun in Jesus gefunden. Er ist gekommen, hat gesehen und ist überzeugt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Er schenkt ihm sein Vertrauen. Aus einem Skeptiker auf der Suche wird ein Nachfolger von Jesus. Und Jesus verheißt ihm von nun an noch Größeres (vgl. V.50f.). In Jesus ist der Himmel offen und Gott gegenwärtig. Jesus schenkt Leben mit ewiger Perspektive. – Was suchen Sie? Denken Sie daran: Jesus sieht Sie. Darum lassen Sie sich von IHM finden. Denn wer Jesus vertraut, wird noch Größeres erleben. Autor: Maik Führing Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Sie sind eingeladen. Eingeladen zu sein ist in der Regel eine angenehme Sache. Eine Einladung ist ein Zeichen der Wertschätzung. Eine Einladung bringt zum Ausdruck, ich möchte gerne Zeit mir dir verbringen. Das Evangelium ist die Einladung zu Gottes großem Fest. Immer wieder gebraucht Jesus das Bild von einem Festmahl, zu dem wir in Gottes Reich eingeladen sind. Gott lädt uns Menschen ein zu seinem Fest. Jesus bringt es mit dieser Beispielgeschichte aus dem Lukasevangelium, Kapitel 14, aus der unser heutiger Bibelvers stammt, auf den Punkt. Wenn jemand zur damaligen Zeit im Orient ein Fest veranstaltete, wurde der Tag dafür lange im Voraus festgesetzt. Dann wurden alle Gäste frühzeitig eingeladen. Die Eingeladenen hatten somit Gelegenheit, die Einladung anzunehmen. Wenn es dann so weit war und das Fest kurz bevorstand, wurden die Gäste noch einmal aufmerksam gemacht und an ihr Kommen erinnert. – Und dann kommen die Absagen, zumindest in der Geschichte. Die Eingeladenen haben alle Wichtiges zu tun. Es geht durchaus um nachvollziehbare Hinderungsgründe, warum sie nicht kommen können oder wollen. Der eine hat einen Acker gekauft, den er besichtigen möchte, der nächste fünf Ochsengespanne erworben, die er prüfen möchte, ob sie etwas taugen und ein dritter hat gerade geheiratet und lässt sich ebenfalls entschuldigen. Für die Eingeladenen gibt es wichtigeres als der Einladung des Gastgerbers zu folgen und beim Fest dabei zu sein. Sie hatten nun doch andere Prioritäten gesetzt. Jesus spricht von der Einladung Gottes. Und er nennt Beispiele, die zeigen: Für viele Menschen gibt es inzwischen Wichtigeres, obwohl sie die Einladung erhalten und angenommen haben, als tatsächlich zum Fest zu kommen und bei Gott dabei zu sein. Eine Einladung zunächst anzunehmen und ihr dann am festgesetzten Tag nicht zu folgen, galt damals als schwere Beleidigung des Gastgebers. Gott lädt uns Menschen zu sich ein. Wenn wir aber so leben, dass uns der normale Alltag, die eigene Lebensplanung wichtiger sind, als zu Gott zu kommen, dann schließen wir uns selber vom Fest bei Gott aus. Der Einladung nicht nachzukommen, lässt den Hausherrn zornig werden. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. So steht es im Lukasevangelium, Kapitel 14, Vers 21. Hier ist ja von Gott die Rede. In der Ablehnung seiner Einladung, in der Ablehnung seiner Liebe zeigt sich der Zorn Gottes. Gott erweitert seine Einladung. In diesem Gleichnis geht es Jesus darum, die richtigen Prioritäten zu setzen. Natürlich ist vieles im Leben wichtig. Aber nichts sollte dazu führen, dass keine Zeit mehr dafür bleibt, zu Gott zu kommen. Auch Sie sind bei Gott eingeladen. Entscheidend ist, ob Sie diese Einladung im Glauben annehmen und somit Ihren Platz bei Gott einnehmen. So werden Sie die Liebe Gottes erfahren und ein Leben mit ihm führen. Das ist ein Leben, in dem Gott der Mittelpunkt und die Grundlage des Lebens ist und eben nicht die Dinge des Lebens, die Sie oft als wichtiger ansehen. Ausgehend von dieser Beziehung zu Gott widme ich mich anders den Aufgaben und Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt. Zu solch einem Leben lädt Jesus ein. Jesus macht deutlich: Nichts ist wichtiger als die Einladung Gottes anzunehmen und zu Gott zu kommen. Es geht zuerst darum, jetzt schon in diesem Leben mit ihm zu leben und zukünftig im ewigen Leben bei dem Festmahl Gottes mit dabei zu sein. Sie sind eingeladen. – Nehmen Sie die Einladung Gottes an? Autor: Maik Führing Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Da schreit eine Frau ihre ganze Not heraus. Ihr Hilfeschrei ist nicht zu überhören. Und trotzdem erhält sie keine Antwort. Nicht beachtet zu werden, das tut weh. Aber die Frau lässt sich weder verunsichern, noch wendet sie sich frustriert oder wütend ab. Denn greifbar nah sieht sie jetzt ihre Hilfe. Jesus ist über die Grenze von Israel gekommen. Die nichtjüdische Frau, eine Heidin also, hat offenbar schon einiges von Jesus gehört. Denn sie weiß, dass er helfen und heilen kann. Sie spricht ihn sogar mit Sohn Davids an, dem Titel des verheißenen Retters Israels. Somit hat sie mehr erkannt als viele Juden selbst. Und trotzdem antwortet Jesus ihr nicht. Aber die Frau ruft weiter. Nicht für sich selbst, sondern für ihre kranke Tochter. Ob sie sich blamiert oder als lästig empfunden wird, scheint sie dabei reichlich wenig zu stören. Denn sie hat nur das eine Ziel, nämlich Hilfe bei Jesus zu finden. Darum geht sie nun noch einen Schritt weiter. Im Matthäusevangelium, Kapitel 15 in den Versen 25-28 lese ich: „Die kanaanäische Frau fiel vor Jesus nieder und sprach: Herr, hilf mir! Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. Sie sprach: Ja, Herr: aber doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.“ Endlich nun hat Jesus ihr geantwortet. Nach dieser Antwort, die die Juden mit Kindern und die Heiden mit Hunden vergleicht, hätte sie erst recht Grund gehabt, sich beleidigt oder entrüstet zurückzuziehen. Aber sie bleibt. Sie stimmt Jesus zu und greift sogar sein Bild auf. Demütig stellt sie sich darunter. Sie erkennt an, dass Jesus zuerst einmal für sein Volk da ist. Immerhin: der Begriff, der hier für Hunde steht, müsste eigentlich mit Hündlein übersetzt werden. Und damit sind zumindest nicht unliebsame Straßenköter gemeint, sondern umsorgte Haustiere. Die Frau begreift: Ich habe keinen Anspruch. Und doch ringt sie weiter um Zuspruch. Sie weiß, dass Jesus mehr als genug hat, sodass es auch für sie noch reicht. Ist es nicht erstaunlich, dass diese heidnische Frau jetzt schon etwas von dem erkannt hat, was erst nach der Auferstehung Jesu deutlich wird? Denn sie hat begriffen, dass von dem, was Jesus den Juden schenkt, auch noch für die Heiden übrigbleibt. Jesus lobt nun den großen Glauben der Frau. Glaube ist jedoch mehr als bloßes Fürwahrhalten, sondern ist vielmehr Vertrauen. Ja, die Frau hat nur Jesus im Blick, egal was die anderen um sie herum sagen oder denken und sie bleibt mit unerschütterlichem Vertrauen bei ihm. Und Jesus belohnt ihr Vertrauen. Mit den Worten „HERR, hilf mir!“ kann auch ich jederzeit im Gebet vertrauensvoll zu Jesus kommen. Vielleicht ist die Antwort manchmal für mich unverständlich, aber Jesus weiß, was er tut. Wenn auch manche meiner Wünsche offenbleiben, so habe ich bezüglich meiner größten Not schon seine Hilfe erhalten. Denn er hat meine Schuld und Sünde auf sich genommen und mir ewiges Leben geschenkt. Ist das nicht Grund genug, ihm mein ganzes Vertrauen zu schenken?! Autor: Andrea Hoppstädter Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Ein kleines Mädchen und ihr Vater wollen eine Brücke überqueren. Da bemerkt der Vater, dass seine Tochter vor Angst zittert, denn die Brücke ist sehr hoch. Da meint der Vater zu ihr: „Halte meine Hand, dann kann Dir nichts passieren“. Sie antwortet ihm: „Nein Papa, halte Du lieber meine Hand“. Ihr Vater ist etwas verwundert und fragt: „Aber wo ist da der Unterschied?“ Das kleine Mädchen antwortet: „Weißt Du Papa, wenn ich Deine Hand halte, dann kann vielleicht etwas passieren und ich könnte Deine Hand loslassen. Aber wenn Du meine Hand nimmst, dann weiß ich einfach, dass Du sie nie loslassen würdest. Egal was auch passiert!" - soweit ein unbekannter Autor. Wer sich fürchtet sucht in der Regel Zuflucht bei einem Stärkeren. Wie wohltuend ist es doch für ein Kind, wenn es sich in seiner Angst in die Arme seiner Eltern flüchten kann. Manche Schüler halten sich mit Hinweis auf ihren großen Bruder feindlich gesinnte Mitschüler fern. Und ein schwaches Selbstwertgefühl, sucht oft Stärke und Aufwertung neben starken oder berühmten Persönlichkeiten. Manches stolz präsentierte Foto zeugt davon. Bleibt jedoch das Gefühl der Schwäche und Schutzlosigkeit, kann das schnell zu Mutlosigkeit führen. Schutzlos und mutlos fühlt sich sicherlich auch das Volk Israel, als der alttestamentliche Prophet Zephanja ihnen Gottes Gericht ankündigt. Ihre Rebellion Gott gegenüber hat sie dahin gebracht. Jedoch die prophetische Schau von Zephanja geht noch weit über das bevorstehende Gericht hinaus. Auch wenn Israel Gott den Rücken gekehrt hat, so lässt doch Gott sein Volk nicht fallen. Im Anschluss an die angekündigte Strafe gibt der Prophet nun auch mutmachende Worte Gottes weiter. Ja, Hoffnung und Zukunft sind am Horizont! Im 3. Kapitel des Buches Zephanja lese ich in den Versen 16 und 17: Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht sinken! Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. ( Zephanja 3, 16-17 ) Israel ist und bleibt in der Gegenwart und Fürsorge seines Gottes, auch wenn es die Folgen für seine Sünden durchlebt. Der starke Heiland steht zu seinem Volk und lässt es nicht los. - Nun lebe ich inzwischen in der Zeit nach dem Kommen von Jesus in diese Welt. Er hat das Gericht für meine Schuld schon getragen und durchlitten. Ich brauche nur die Hand zu fassen, die Gott mir durch seinen Sohn Jesus entgegenstreckt. Wenn ich seine Hand fasse, steht mir der starke Heiland zur Seite. Kinder, wie das Mädchen aus der Anfangsgeschichte, werden früher oder später erkennen, dass ihr Vater nicht unbegrenzt stark ist. Wie gut, wenn sie in die ausgestreckte Hand des starken Heilands einschlagen, der ihnen allezeit zur Seite steht. Über den Menschen, der bei Gott seine Zuflucht sucht, wusste schon David in Psalm 37 Vers 24 zu sagen: „Fällt er, so stürzt er doch nicht; denn der HERR hält ihn fest an der Hand.“ Vielleicht ist gerade Ihr Weg holprig, steil, dunkel oder sogar unfassbar schwer. Aber der starke Heiland möchte auch Ihnen Halt geben. Wenn Sie sich ihm und seiner Führung anvertrauen, werden Sie gewiss nicht fallen. Er will auch Sie stärken und Ihnen Trost und Hoffnung geben, auch auf schweren Wegen. Und er ist nur ein Gebet weit von Ihnen entfernt. Autor: Andrea Hoppstädter Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Diese wunderbare Zusage Gottes lese ich gleich zweimal in der Bibel, denn die Geschichte von König Hiskias tödlicher Krankheit wird sowohl in den Königsbüchern als auch im Prophetenbuch Jesaja erzählt. Gott hat den Propheten zum kranken König geschickt mit der Ankündigung: Du wirst nicht mehr lange leben. Ordne Deine Angelegenheiten für Deinen Nachfolger! - Der kranke Hiskia aber, statt sich zu ergeben, dreht sich zur Wand und betet mit heißen Tränen, Gott möge ihn gesund machen. Jesaja, der Bote Gottes, ist schon auf dem Rückweg. Da erreicht ihn die Eingebung Gottes, wieder zum König umzukehren und ihm diese wunderbare Zusage zu geben: „Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen!“ Eine Geschichte mit happy end. Ja, wenn Beten immer so einfach wäre und so erfolgreich! Von vielen Gebeten lese ich in der Bibel, und von vielen Tränen: „Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht“, heißt es da; „mit Tränen netze ich mein Lager“, „unter Tränen blickt mein Auge zu Gott auf“, es wird viel geweint. Mitunter so heftig, dass jemand das Gefühl hat, er kann ganze Krüge damit füllen, und darum zu Gott sagt: „Sammle meine Tränen in deinen Krug, ohne Zweifel, du zählst sie!“ Und auch Jesus hat sich eingereiht in den Chor der Weinenden. „Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt,“ lesen wir im Hebräerbrief. Ich bin mit meinen Tränen nicht allein. Mit meinem Schmerz und meinen Bitten gehöre ich zu einer großen Gemeinschaft. Auch wenn ich weine, wo es niemand sieht: Ich bin mittendrin im Chor der Weinenden, an vielen Orten und durch alle Zeiten. Nicht jeder von uns erlebt es so wie Hiskia. Auch Jesus nicht. Kein Engel holt ihn heraus aus dem Garten Gethsemane direkt ins Himmelreich. Kein Prophet bringt ihm die wunderbare Zusage: Du musst das nicht erleiden! - Dennoch lese ich: er ist erhört worden. Bei Jesus geht es durch das Schwere, ja den Tod hindurch. So wird er der Erste, der die Macht des Todes bricht. Der Tod kann mich jetzt nicht mehr von Gott trennen. Kein Leid, keinen Schmerz gibt es mehr, in dem Gott nicht ist. Und durch das er nicht hindurchzieht. So wie bei Jesus. Wenn ich weine, weine ich mit ihm. Und er mit mir. Und manchmal weint auch ein Mensch mit mir. So wie kürzlich eine Frau es mir erzählt: Ihre Freundin hat von ihren Ärzten die Auskunft bekommen: Wir können nichts mehr tun. Es ist ein guter Weg für Sie, in ein Hospiz zu gehen. „Da haben wir zusammen geweint,“ sagt sie. Diese Geschichte ist anders als die des Königs Hiskia. Schon eher wie die von Jesus. Denn auch Jesus reiht sich ein in unsere Geschichten mit ihren Ängsten, Hoffnungen und ihren Tränen. Und zugleich ist Jesus unser Herr. Und damit der, der Sie und mich hindurchzieht, durch alles. Und der Ihnen und mir die Zusage gegeben hat: „Und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“ Autor: Pfarrerin Christine Weidner Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
„Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.“ Haben Sie das auch schon mal erlebt? „Ich weiß jetzt echt nicht, was ich machen soll!?“ Kennen Sie dies Gefühl? Wenn die Lage so ausweglos oder undurchsichtig erscheint, dass Ihnen erst mal nichts anderes einfällt als dieser Ausruf: „Ich weiß nicht, was ich machen soll!“? - Das ist ganz schön schwer auszuhalten. So ein Zustand, in dem alles aussichtslos scheint, oder zumindest ungewiss. Und dieses Gefühl, dem hilflos ausgeliefert zu sein. Nicht zu wissen, ob und wie es jetzt weitergehen kann. Da hilft auch kein „Augen zu und durch!“ Da steigt einfach nur der Ruf auf: „Wie halte ich das nur aus? Ich weiß nicht, was ich tun soll!“ Die Leute, von denen uns dieser Ausruf in der Bibel überliefert ist, sind in einer solchen Lage. Es sind König Josafat von Juda und sein Volk, und sie wissen nur, dass drei feindliche Völker sich zusammengetan haben und mit vereinten Kräften gegen sie anrücken. Viel zu Viele! Das kann nicht gut gehen! „Wir wissen nicht, was wir tun sollen!“ - Aber bei diesem ersten Schreckensruf bleiben sie nicht stehen. Und sie schließen auch nicht die Augen. Nein, sie tun etwas Anderes: Sie blicken auf ihren Gott. Auf den Gott, der sie in vergangenen Zeiten geführt und ihnen geholfen hat. Der ihren Vorfahren geholfen hat. König Josafat und seine Leute lassen sich nicht lähmen von der Übermacht, die so augenscheinlich ist. Sie wenden ihre ganze Aufmerksamkeit in eine andere Richtung: Sie wenden sich ihrem Gott zu. Der König schildert im Gebet Gott genau die Lage. Und er erinnert Gott an seine Versprechen. Und schließlich stimmen alle sogar einen Lobgesang an. Mit all dem zeigen sie Gott, dass sie Vertrauen zu ihm haben. Sie steigern sich nicht in Angst und Schrecken, indem sie sich intensiv mit der Zahl oder der möglichen Strategie ihrer Feinde beschäftigen. Und sie bleiben auch nicht bei sich selbst und ihrem Gefühl der Ohnmacht. Sie richten ihre Gedanken und ihre Aufmerksamkeit auf Gott. Sie vertiefen sich ins Gespräch mit ihrem Gott, beschäftigen sich mit seinen Taten, mit dem, was sie von ihm wissen, und sie sammeln schließlich ihre Gefühle, Gedanken und Kräfte in einem Loblied an Gott. So löst sich das Gefühl „wir wissen nicht, was wir tun sollen“ unmerklich auf. Denn nun tun sie etwas: Sie vertrauen. Sie schenken Gott ihr Vertrauen. Das lohnt sich allemal. Ihre Angst wird kleiner. Sie werden ruhiger. Sie sehen mehr als das, was vor Augen ist. Und vor allem: sie kommen ihrem Gott näher, klettern ihm gleichsam auf den Schoß wie ein Kind seinem Vater, seinem Papa, dem es vertraut. So hat es einige Jahrhunderte später Paul Gerhardt in einem Kirchenlied gesagt: „Wenn Not und Trübsal blitzen, lässt Gott uns, seine Kinder, in seinem Schoße sitzen.“ Auch Paul Gerhardt hätte in seinem Leben allen Grund gehabt, bei dem angstvollen Ruf „Ich weiß nicht, was ich tun soll!“ stehen zu bleiben. Doch auch er ließ sich weder durch Kriegszeiten noch persönliches Leid davon abhalten, sich ins Gespräch mit seinem Gott zu vertiefen, Gott mit Liedern zu loben und ihm sein Vertrauen zu schenken. Daraus erwuchs ihm die Kraft, ungewisse oder gar ausweglos scheinende Zeiten auszuhalten. Dieses Vertrauen wünsche ich auch Ihnen! Autor: Pfarrerin Christine Weidner Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
„Wer zuletzt lacht, lacht am besten“ ist ein beliebter Ausspruch. Unzählige Liebesfilme funktionieren nach diesem Motto: Erst nach einer ganzen Reihe von Verwicklungen, Missverständnissen oder Dramen kommt das Traumpaar zusammen. Ich mag solche Filme mit Happy End. Dagegen bin ich kein Freund von Horror-Filmen, deren Ende immer mit Schrecken aufhört. Selbst wenn es doch mal gut auszugehen scheint, kommt immer irgendwo noch ein katastrophaler Abschluss her. Ich glaube, dass die Sehnsucht nach einem Happy End tief in unserem Menschsein verankert ist. Den Grund dafür lese ich aus der Bibel, dem Wort Gottes, heraus. Da heißt es ganz am Anfang, dass Gott mit einem traumhaften Paradies alles gut gemacht hat. Ein Ehepaar, ein wunderschöner Garten, nichts Böses, nichts Schlechtes, keine Krankheit, kein Tod - nichts, wirklich nichts, was das Leben hätte belasten können. Doch dann kam der Horror ins Leben. Menschen wollten sein wie Gott, wollten mehr, ließen sich verführen und verführten andere. Die Folge war der Verlust eines heilen Lebens. Das alles ist Tausende Jahre her. Aber diese Sehnsucht nach einer heilen Welt steckt noch immer tief in uns. Es ist die Sehnsucht nach Frieden, Gesundheit, Sicherheit und einem ganzheitlichen Heil-Sein. Darum lieben außer mir vermutlich noch viele andere Filme oder reale Ereignisse mit einem Happy End. Leider bietet die das Leben nicht so oft. Die Ursache dafür sind meistens wir selbst. Weil wir es nicht schaffen, Frieden zu wahren, den Nächsten zu lieben, immer ehrlich und gerecht zu agieren. Weil wir so oft aus der Haut fahren, zornig werden, vor Wust rasend toben können und heimtückisch unsere Ziele umsetzen wollen, ist unsere Welt, wie sie ist. Dabei gibt es eine Alternative, die funktioniert. Weil Gott, der Schöpfer dieser Welt, uns Menschen noch nicht aufgegeben hat, sandte er mit Jesus Christus seinen Sohn in die Welt, der uns zeigte, wie man klug und weise lebt. Gut, man kann nun einwenden, dass ihm das ja auch nichts nützte. Schließlich brachte man ihn um und schaffte damit den Wunderheiler mit den heilsamen Worten aus der Welt. So jedenfalls sieht menschlich - weltliche Klugheit aus. Gottes Weisheit ist größer, übernatürlich. Seine Weisheit geht weit über das hinaus, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen und mit unserem Verstand erklären können. Ein Ausdruck von Gottes Weisheit ist, dass er in Jesus eine universelle Erneuerungsbewegung gestartet hat, die jede Katastrophe, jedes Leid, jedes Unrecht und sogar den Tod am Ende besiegen wird. In seinem Wort, der Bibel, verrät uns Gott, dass er ein neues, noch besseres Paradies für uns bereithält. Es ist eine ungetrübte Beziehung zu unserem Gott, der jeden Menschen von Herzen liebt. Der Weg dahin ist ähnlich wie in vielen Liebesfilmen mit Happy End: Man weiß im Grunde von Anfang an, wen man liebt - doch glücklich wird man erst, wenn aus dem Wissen die Tat folgt. Nachdem Gott ja zu mir gesagt hat, liegt es an mir, ob ich auch ja zu ihm sage. An meiner Antwort entscheidet sich die Frage zwischen Happy End oder Horror für immer und ewig. Nur Narren, so werden sie in der Bibel genannt, betrügen sich selbst, wollen das nicht wahrhaben und bringen sich damit um ihr Happy End, wenn es in 1. Korintherbrief, Kapitel 3,18-19 heißt: "Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott." In der Bibel gibt Gott uns das Regiebuch in die Hand, wie unser Leben weise und klug zum Happy End finden kann. Diese Weisheit wirkt in unserer Welt manchmal sehr dumm, torenhaft. Doch das Eine ist am Ende sicher: Wer auf Gottes Wort vertraut, sich an dieser ewigen Weisheit orientiert, wird als letztes lachen und das für ewig! Autor: Pastor Walter Undt Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Forscher sagen, dass das Universum ca. 14 Milliarden Jahre alt ist. Die Erde hingegen soll 4,5 Millionen Jahre alt sein. Beide Zahlen erscheinen klein, wenn ich bedenke, dass die höchste benannte Zahl die Zentillion ist. Zentillion ist eine eins mit 600 Nullen. Zum Vergleich: die Milliarde hat nur 9 Nullen. Es ist bereits schwierig, sich eine Milliarde Jahre vorzustellen. Wie will ich mir nur eine Zentillion Jahre vorstellen? Genauso ergeht es mir, wenn ich versuche mir die Ewigkeit vorzustellen. Ewig bedeutet, etwas hört niemals auf, es hat kein Ende. In der Bibel lese ich immer wieder über die Ewigkeit. In Psalm 103,17-18 heißt es: “Die Gnade des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind bei denen, die seinen Bund halten.“ „Man muss Gnade vor Recht ergehen lassen“, ist ein bekanntes Sprichwort. Das heißt jemand wird nicht bestraft, obwohl er etwas Falsches gemacht hat, also Strafe verdient hätte. Man übt Nachsicht mit dieser Person, ist ihr gnädig. Als ich einmal in der Grundschule bei meiner Sitznachbarin in Deutsch abschreiben wollte, hat mich die Lehrerin erwischt. Sie hat mich nicht bestraft. Sie sagte mir nur: “Mach das nicht wieder“. Dann durfte ich den Test weiterschreiben. In diesem Moment erlebte ich Gnade vor Recht. Sie hätte mich bestrafen können. Sie hätte mir die Note sechs geben können. Das wäre gerecht gewesen, es hätte dem geltenden Recht entsprochen. Doch sie tat es nicht. Das Beispiel von der Lehrerin machte mir deutlich, was Gnade bedeutet. Wenn Gott gnädig ist, bestraft er nicht, obwohl ich es verdient hätte. Er bestrafte mich nicht, als ich meine Mutter angelogen hatte. Ich hatte behauptet, nicht den letzten Pudding gegessen zu haben, obwohl ich es getan hatte. Gott bestrafte mich nicht, als ich Menschen in Not ignoriert hatte, seinen Worten nicht gehorchte. Mein Gott hätte schon viele gerechte Gründe gehabt, mich zu bestrafen. Doch oft ließ er Gnade vor Recht walten. Das macht mir jedes Mal die Größe der ewigen Gnade Gottes deutlich: Gott will mir gnädig sein, darum hat er seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz sterben lassen. Jesus bezahlte die Strafe für mich, damit Gott mir Gnade vor Recht ergehen lassen kann. Dieses Gnadenangebot gilt für alle Menschen. Jeder Mensch lebt in Sünde, wenn er keine Beziehung zu Gott hat, oder sich durch sündiges Verhalten belastet. Ein Leben, ohne eine persönliche Beziehung zu Gott oder das Verstoßen gegen Gottes Gesetze nennt die Bibel Sünde. Dafür habe ich Strafe verdient. Die gerechte Strafe für alle meine Sünden wäre der Tod. Doch Gott weiß auch, dass kein Mensch von sich aus sündlos leben kann. Darum schuf er in Jesus den Ausweg aus meinem Dilemma. Weil sein Sohn Jesus die Strafe auf sich genommen hat, die ich verdient hätte, gibt es Gnade. Egal was Sie getan haben: Gott möchte eine Beziehung zu Ihnen haben. Seine Gnade ermöglicht Ihnen jedes Mal einen Neustart. Von der ewigen Gnade leben bedeutet: Ich darf meine Schuld bekennen. Aus Gnade vergibt mir Gott um Jesu Willen! Seine Gnade ist sein Geschenk. Ich darf sie einfach annehmen. Genauer gesagt: Nehme ich sie nicht an, bleibt sie ungenutzt. Ich habe keine Zentillion Jahre Zeit, sie anzunehmen. Ich habe nur mein Leben lang Zeit. Ich weiß nicht, wie lange ich noch leben werde. Doch Gott verspricht mir: Wenn ich Gottes Gnade annehme, kann mich nichts von der Liebe Gottes trennen. Autor: Leah Walter Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Manche Leute sind einfach privilegiert! Schon der Start ins Leben scheint perfekt. Als Kinder und Jugendliche fehlt es ihnen an nichts. Und später gelingt ihnen im Leben schon allein deshalb viel, weil sie aus gutem Haus stammen. Ihr Name eröffnet ihnen Möglichkeiten, die für Normalsterbliche unerreichbar sind, und wo andere hart arbeiten müssen, können sie Beziehungen spielen lassen. Aber mit einem berühmten Namen verbinden sich häufig auch erhebliche Nachteile. Manchmal sind es ausgesprochen lästige Verpflichtungen. Vor allem aber die andauernde Beobachtung durch die Öffentlichkeit kann belasten. – Denken Sie nur an die von Paparazzi ständig fotografierten Mitglieder der europäischen Fürstenhäuser oder an die Promis aus Film und Fernsehen. Was für ein Leben ist das, ständig auf dem Präsentierteller sein zu müssen!? In der Bibel nimmt das Volk der Israeliten eine herausgehobene Rolle in der Weltgeschichte ein. Es beginnt damit, dass Gott ihren Stammvater Abraham in eine besondere Beziehung beruft und später diese durch Mose bestätigt. Gott will Israel segnen und sie sollen selbst für andere Menschen segensreich wirken. Der Apostel Paulus greift diesen Gedanken im Römerbrief auf. Er beschreibt Gottes außergewöhnliche Beziehung zu Israel so: Sie sind doch Israel, das von Gott erwählte Volk. Ihnen gehört das Vorrecht, Kinder Gottes zu sein. Ihnen offenbarte er seine Herrlichkeit. Mit ihnen hat er wiederholt seinen Bund geschlossen. Ihnen hat er sein Gesetz gegeben und die Ordnungen für den Opferdienst zu seiner Verehrung. Ihnen hat er das künftige Heil versprochen. ( Römer 9 ,4) Als Paulus diese Gedanken niederschreibt, gibt es bereits eine weit über eintausendfünfhundert Jahre alte Beziehung Gottes zu seinem Volk. Ich finde das erstaunlich. An der Geschichte Israels kann ich beispielhaft erkennen, wie und warum Gott handelt. Ich lerne, wie er seine Beziehung zu Israel durch Offenbarungen, klare Regeln und konkretes Eingreifen gestaltet. Ich beginne ein wenig von seiner Wesensart zu verstehen: Gott ist treu und gerecht! Aber kann ich das, was ich über Gottes Beziehung zu Israel lerne auch auf mich und meine Lebensumstände übertragen? Beim Nachdenken fällt mir auf, dass auch ich das Vorrecht genieße, ein Kind Gottes zu sein. In Jesus Christus zeigt Gott mir seine Herrlichkeit. Am Kreuz von Golgatha schließt er den Bund der Erlösung; einen Bund, der ausdrücklich auch mir gilt. In der Bibel zeigt er mir, wie ich leben und ihn ehren kann. Es stimmt schon! Was mit Blick auf das Volk Israel gilt, entspricht meiner persönlichen Erfahrung: Gott ist treu und gerecht! Und deshalb ist er würdig, verehrt und angebetet zu werden. Autor: Wolf-Dieter Kretschmer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Er steht mitten im Gewühl und hat ein schlechtes Gewissen. Die anderen um ihn herum verachten ihn. Das weiß er. Ihm ist auch klar, warum das so ist. Er hat vor längerer Zeit eine schlechte Entscheidung getroffen. Damals hat er sich bewusst auf die Seite der römischen Machthaber geschlagen, hat Geld und Luxus gewählt. Was die Leute über ihn reden, hat ihn wenig interessiert. Hauptsache er kann als Zöllner ein bequemes Leben führen. Irgendwann ist er sich bewusst geworden, dass ihm Wesentliches fehlt. Das viele Geld und die komfortablen Lebensumstände haben eine Zeit lang seine innere Not überdeckt. Aber jetzt lässt sie sich nicht mehr unterdrücken. Er muss einen Weg finden, um vor Gott auszusprechen, was ihn belastet. Er will reinen Tisch machen. Buße tun und Vergebung empfangen. Deswegen macht er sich auf den Weg zum Haus Gottes. Da steht er nun mitten auf dem Tempelplatz und ist sich seiner Schuld bewusst. Er hat Leute betrogen, seine machtvolle Stellung schamlos ausgenutzt und ihnen viel zu viel Geld abgenommen. Ob Gott ihm das vergeben wird? Der Zöllner ist sich nicht sicher. Verstärkt werden seine Zweifel, als er einen Mann in seiner Nähe entdeckt, der als besonders gottesfürchtig gilt. Ein Pharisäer, also einer von den Oberfrommen. Wie sagt man so schön: Wer schwarzsehen will, der muss sich von etwas strahlend weißem blenden lassen. Dem Zöllner ist klar, dass sein Leben neben der makellosen Frömmigkeit des Pharisäers besonders dunkel wirkt. Diese Geschichte hat Jesus erzählt. Anlass ist ein Gespräch mit Leuten, die von sich und ihrer Frömmigkeit überzeugt sind. Für sie hat er eine überraschende Botschaft. Jesus sagt: Der Zöllner stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus. Lukas 18 , Verse 13–14 Das hat gesessen! Mit wenigen Worten entlarvt Jesus die Selbstgerechtigkeit derer, denen das äußere Auftreten wichtiger ist als die innere Haltung. Und damit zu Ihnen und mir. Was kann ich aus dieser Begebenheit lernen? Nun, wenn ich das weiterdenke, was im Lukasevangelium berichtet wird, ist für Jesus meine Vergangenheit mit all ihren fragwürdigen Entscheidungen weniger wichtig als die Gegenwart. Aus dem Gleichnis entnehme ich, dass Gott mir vergibt, wenn ich heute meine Schuld vor ihm aufrichtig bekenne. Autor: Wolf-Dieter Kretschmer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Gott ist bei mir. In Psalm 139,9.10 lese ich: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“ Es ist der König David, der diese Zeilen schreibt. Sie besagen, Gott ist da. David weiß, wovon er spricht. Er fasst seine Erfahrung in Worte. Ein paar Töne kommen dazu und die Ballade ist fertig. Das berührt mich, Gott ist bei mir, das tut mir gut. Es gibt Leute, die können damit nichts anfangen. Vielleicht ist es sogar erschreckend, weil sie Gott nicht entfliehen können. Davon erzählt auch der Psalm. Ich aber fühle mich geborgen. Hü, sagt der Kutscher. Die Pferde ziehen an. Ein Gespann macht sich auf den Weg. Auf dem Planwagen reisen 16 Kinder im Kitaalter. Sie fliehen vor der russischen Front mitten im Winter 1945. Meine Mutter, begleitet sie auf dem Treck. Sie muss es tun, es ist ihr Job. Sie ist Kindergärtnerin und für den Transport verantwortlich. In der Eile des Aufbruchs konnten die Eltern ihre Kinder nicht mehr aus dem Kindergarten holen. Auf getrennten Wegen fliehen sie quer durch Osteuropa nach Deutschland. Die Angst treibt sie nach Westen. Unterwegs werden die Flüchtlingstrecks von Fliegern angegriffen. Die Kinder springen vom Wagen und rennen um ihr Leben. Danach versucht meine Mutter sie wieder einzusammeln. Niemand ist ernsthaft verletzt. Die Reise geht weiter. Am Wegesrand liegen tote Pferde, auch Menschen darunter. Vierzehn Tage ziehen sie über Landwege und Straßen nach Deutschland. Sie frieren, hungern, aber dann gibt es was zu essen. Für Kinder öffnen Menschen ihre Herzen. Die haben selbst nicht viel. In Deutschland angekommen, fahren sie zum Sammellager. Dort werden sie aufgenommen und versorgt. Alle sind wohl behütet nach Deutschland gekommen. Nur dem Kutscher will man nicht helfen. Er wird gefangen genommen und schlecht behandelt, weil er kein Deutscher, sondern Pole ist. So ist der Krieg. Als meine Mutter diese Geschichte erzählt, frage ich mit Respekt: Hast Du keine Angst gehabt? Im Krieg, sagt sie, kann alles passieren, auch das Schlimmste. Aber Gott ist bei mir. Das habe ich immer wieder erlebt. Seine Hand hat mich geführt. Ich habe einen besonderen Wunsch, sagt sie. Ich möchte diese Kinder wiedersehen. Kannst Du mich hinfahren? Sie nennt ein Dorf mitten in Thüringen. Ich fahre sie hin. Sie hat ihren Besuch nicht angekündigt. Die Überraschung ist beachtlich, auch für mich. Eine große Familie öffnet das Haus. Ich bin verblüfft. Irgendwie sehen wir uns äußerlich ähnlich. Was ist das denn? Sie gehen auf uns zu und nehmen uns in die Arme. Alle herzen sich und weinen. Nach vier Jahrzehnten sehen sie sich und wissen sofort, wer meine Mutter ist. Was passiert hier, ich komme aus dem Staunen nicht raus. Das müssen alles Verwandte sein, die ich bisher nicht kenne, Onkels und Tanten, Cousins und Cousinen meiner Mutter. Sie sehen mir äußerlich sehr ähnlich. Ich gehöre zu einer riesigen Familie und weiß es nicht. Du siehst genauso aus wie der und der, sagen sie zu mir. Meine Mutter stammt aus einem großen Dorf in Osteuropa. Ich selbst bin in Mecklenburg geboren. Wie das? Alle gehören zueinander, das kann man sehen. So langsam beginne ich die Geschichte zu verstehen. Meine Mutter hat die Kinder begleitet und vor den Schrecken des Krieges bewahrt. Sie hat sie gerettet und wieder zu ihren Müttern gebracht. Sie hat sie zusammengeführt, damit zusammenkommt, was zusammengehört. Meinem Großvater ist es nicht so ergangen, er hat es nicht überlebt. Meiner Familie wurde die Heimat genommen. Ich habe sie bis heute nicht gesehen. Aber Gott hat seine Hand über uns gehalten. Helfend war Gott immer da. Seine Nähe tut mir gut. „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“ Autor: Hans-Hagen Zwick Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Ich lese Psalm 119,162 : „Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht.“ Wir wissen nicht, wer diesen Psalm geschrieben hat. Das Wort Gottes steht im Mittelpunkt. Es wird in diesem Vers besonders gefeiert. Die Wertschätzung darüber wird deutlich, ist nicht zu übersehen. Als Pastor trifft es mich unmittelbar. Ich lebe in Mecklenburg-Vorpommern. Hier gibt es ca. 16 % Christen. Das ist im Bundesvergleich der niedrigste Wert. Von denen kommt nur noch ein Bruchteil zum Gottesdienst. Das ist eine kleine Schar. Von großer Beute kann ich nicht reden. Der Exodus, der Auszug aus den Kirchen ist hier am weitesten vorangeschritten. Ich bin mir bewusst, die große Beute ist das Wort Gottes selbst. Nicht die Anzahl der Hörer ist gemeint. Trotzdem wurmt es mich, dass es so wenige sind, die mir zuhören. Da gibt es einen großen Schatz und kaum jemand erfährt davon. Ist das Wort Gottes noch gefragt? Liegt es vielleicht daran, dass ich nicht die passende Sprache finde, um es schmackhaft zu machen? Oder sind es die Themen, die ich anbiete? Als Seelsorger bin ich mir bewusst, die Not ist groß. Viele Gespräche zeigen mir, das Evangelium wird gebraucht, mehr denn je. Die gute Nachricht, die frohe Botschaft will Freude machen. Der Ansatz des Psalm-Textes sagt: „Ich freue mich über dein Wort…!“ Ist das so? Das Wort Gottes schafft in mir Freude. Ein sauertöpfischer Auftritt wird wenig bewerkstelligen. Was nicht in mir ist, kann sich nicht in Freude verwandeln, wenn ich predige. Welche Themen sind es, die Menschen berühren? Wie kann ich darauf eine Antwort aus dem Wort Gottes finden? Seit Jahren habe ich versucht, Sachliteratur aus dem psycho-sozialen Bereich zu lesen. Die Erkenntnisse der Forschung sind weit vorangeschritten. Das Erstaunliche ist, sie lassen sich sehr gut mit den Aussagen der Heiligen Schrift verknüpfen. Wir haben in Rostock eine Lebensschule gegründet, die sich mit diesen Themen beschäftigt. Ein Gesundheitsverein aus Rostock ist darauf aufmerksam geworden und hat mich eingeladen, bei ihnen ein Referat zu halten. Ihr Wunschthema ist eigentlich ein Tabu für Menschen aus dem atheistischen Hintergrund: „Altern-Sterben-Tod – Von der Kunst zu altern“. Wie kann ich altern und mir dabei die Freude am Leben und dazu eine möglichst hohe Lebensqualität bewahren? Von gesunder Ernährung, sportlicher Bewegung, ein gesundes soziales Umfeld, die Fähigkeit zu vergeben, ein gesundes Familienleben zu gestalten – Ratschläge dafür gibt es zuhauf. Auch das Wort Gottes kann dazu etwas sagen und Freude im Älterwerden bringen. Aber wie kann ich meine mentale Gesundheit im Alter fördern? Das Sterben ist allgegenwärtig, meine Freunde werden weniger. Der Tod macht wenig Sinn. Für den Atheisten bleibt nichts, was ihm auf Dauer Freude bringen könnte. Ein Weiterdenken ist für ihn tabu. Das Schöne ist, wenn überhaupt, die gelebte Vergangenheit. Eine Stunde lang habe ich versucht, ein paar Tipps für das fröhliche Altern zu vermitteln. Vor mir saßen ca. 100 Zuhörer, die meisten davon mit atheistischem Hintergrund. Der Gesundheitsverein hat es geschafft, durch persönliche Werbung den Saal bis auf den letzten Platz zu füllen. Das Thema hat sie sehr angefasst. Sie sind hellwach. Die Zeit ist reif, sie wissen, dass ich Pastor bin. Nun wage ich es zu sagen, dass der Tod nicht das Letzte sein muss. Da ich Jesus Christus kenne und ihm vertraue, habe ich heute schon das ewige Leben, selbst dann, wenn mir der Tod nicht erspart bleibt. Was mich erstaunt, sie nehmen es mir ab. Sie spüren, dass mir das Wort Gottes eine Tür für die Ewigkeit öffnen kann. Der Tod ist nicht das Letzte für mich. Das lässt mich gelassener sein, auch, wenn ich älter werde. „Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht.“ Diese Erfahrung lässt mich zuversichtlich sein. Das Evangelium ist gefragt. Die Leute hören zu, wenn ich es schaffe, dafür einen Rahmen zu geben. Autor: Hans-Hagen Zwick Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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