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China – ein Lehrstück. Buchpräsentation, Teil 3

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Die 3 Kampagnen Maos: 100 Blumen, Großer Sprung und Kulturrevolution

Vorbemerkung: Marx und das „Wertgesetz“

Was hat Marx eigentlich zu Wert, Ware und Markt geschrieben? Was ist der Inhalt der ersten und um was geht es beim „Wertgesetz“?
Dieses ist ein Gesetz des Marktes und nichts, was ein Staat irgendwie verlautbaren, in Kraft setzen oder modifizieren könnte.
Das Wertgesetz hat im Kommunismus nix verloren! Es ist schädlich für alle!
Die sowjetischen und chinesischen Kommunisten stellten sich auf den Standpunkt der Gerechtigkeit und fanden die bisherige Gesellschaft ungerecht.
Das „Wertgesetz“ war für sie eine Art Wunderwaffe, die, richtig eingesetzt, blühende Landschaften schaffen würde.
Ein Automatismus, jenseits der realen Bedürfnisse der Menschen, die man erst ermitteln hätte müssen.
Über die Übersetzungen des „Kapital“ und ihre Zugänglichkeit für die Akteure von Revolutionen, wie Mao.

Zu den durch den Wunsch nach einem regulierenden Gesetz entstandenen Widersprüchen: Der sozialistische Lohn und der sozialistische Gewinn.

Der Glaube an die Richtigkeit dieser Art von Plan führte zu der Vorstellung, man müsse nur das in den Massen schlummernde Potential wecken, um dann richtig durchzustarten.
Dieser Überzeugung verdanken sich die 3 großen Kampagnen des sozialistischen China.

1. Laßt 100 Blumen blühen (1956-57)
Die Ausgangsbedingungen: Eine relativ unproduktive Landwirtschaft und kaum Industrie.
Dann sollte Kritik angeregt werden und als sie kam, war das auch wieder nicht recht. Dann wurden die Kritiker abgestraft.

2. Großer Sprung nach vorne (1958-61)
Ausgangspunkt war, daß China sich unterlegen fühlte für den Fall eines imperialistischen Angriffs. Immer noch vertrauend auf das Volk als ungeheures Potential, wollte die chinesische KP es allen zeigen: dem Westen wie der SU.
Hochöfen wurden auf dem Dorf gebaut, Straßen und Staudämme, die an Qualität zu wünschen übrig ließen. Die landwirtschaftliche Produktion wurde dabei vernachlässigt und dadurch kam es zu Hungersnöten.
Allerdings entstanden Keime dörflicher Industrie, auf die dann der Übergang zum Kapitalismus unter Deng Hsiao-Ping aufbaute.
In der Literatur wird diese Kampagne als Ausgeburt der persönlichen Megalomanie Maos besprochen, wie z.B. in dem Buch von Jung Chang und Jon Halliday: „Mao. Das Leben eines Mannes. Das Schicksal eines Volkes.“
Hier gibt es eine Rezension von Renate Dillmann zu dem Buch:
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/mao-hype

3. Die Kulturrevolution oder 10 Jahre Chaos (1966-76)
Auf der Suche nach „bürgerlichem Denken“, das immerzu den Aufbruch in neue Zeiten behindert, wurde die Jugend zur Rebellion aufgerufen und gegen die älteren Generationen sozusagen ins Recht gesetzt.
Es gab häßliche Verfolgungen und Repressionen, aber auch Selbstverwaltungsexperimente. Als neuere Publikation zu Entwicklungen bei der Arbeiterschaft wird dieses Buch zitiert:
https://www.mandelbaum.at/buecher/wu-yiching/die-andere-kulturrevolution/
Die Kulturrevolution wurde schließlich durch das Eingreifen der Armee beendet, um einen Bürgerkrieg zu verhindern.

Damit waren die Kampagnen beendet, mit dem Tod von Mao hörte diese Art der praktischen Agitation auf.

Noch einiges zum wechselhaften Verhältnis zur SU und dem schließlichen Bruch zwischen China und der SU.

–– vorige Sendungen:

Teil 1: Einleitung. Das historische China

Teil 2: Der Kolonialismus, die Entstehung der Kuomintang und der KPCh

FORTSETZUNG:

Teil 4: Maos Bedeutung im Westen. China nach Mao. Die Reformen Deng Hsiao-Pings

Teil 5: Wie wird eine sozialistische Gesellschaftsordnung zu einer Konkurrenzgesellschaft umgemodelt?

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Vorbemerkung: Marx und das „Wertgesetz“

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Dieses ist ein Gesetz des Marktes und nichts, was ein Staat irgendwie verlautbaren, in Kraft setzen oder modifizieren könnte.
Das Wertgesetz hat im Kommunismus nix verloren! Es ist schädlich für alle!
Die sowjetischen und chinesischen Kommunisten stellten sich auf den Standpunkt der Gerechtigkeit und fanden die bisherige Gesellschaft ungerecht.
Das „Wertgesetz“ war für sie eine Art Wunderwaffe, die, richtig eingesetzt, blühende Landschaften schaffen würde.
Ein Automatismus, jenseits der realen Bedürfnisse der Menschen, die man erst ermitteln hätte müssen.
Über die Übersetzungen des „Kapital“ und ihre Zugänglichkeit für die Akteure von Revolutionen, wie Mao.

Zu den durch den Wunsch nach einem regulierenden Gesetz entstandenen Widersprüchen: Der sozialistische Lohn und der sozialistische Gewinn.

Der Glaube an die Richtigkeit dieser Art von Plan führte zu der Vorstellung, man müsse nur das in den Massen schlummernde Potential wecken, um dann richtig durchzustarten.
Dieser Überzeugung verdanken sich die 3 großen Kampagnen des sozialistischen China.

1. Laßt 100 Blumen blühen (1956-57)
Die Ausgangsbedingungen: Eine relativ unproduktive Landwirtschaft und kaum Industrie.
Dann sollte Kritik angeregt werden und als sie kam, war das auch wieder nicht recht. Dann wurden die Kritiker abgestraft.

2. Großer Sprung nach vorne (1958-61)
Ausgangspunkt war, daß China sich unterlegen fühlte für den Fall eines imperialistischen Angriffs. Immer noch vertrauend auf das Volk als ungeheures Potential, wollte die chinesische KP es allen zeigen: dem Westen wie der SU.
Hochöfen wurden auf dem Dorf gebaut, Straßen und Staudämme, die an Qualität zu wünschen übrig ließen. Die landwirtschaftliche Produktion wurde dabei vernachlässigt und dadurch kam es zu Hungersnöten.
Allerdings entstanden Keime dörflicher Industrie, auf die dann der Übergang zum Kapitalismus unter Deng Hsiao-Ping aufbaute.
In der Literatur wird diese Kampagne als Ausgeburt der persönlichen Megalomanie Maos besprochen, wie z.B. in dem Buch von Jung Chang und Jon Halliday: „Mao. Das Leben eines Mannes. Das Schicksal eines Volkes.“
Hier gibt es eine Rezension von Renate Dillmann zu dem Buch:
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/mao-hype

3. Die Kulturrevolution oder 10 Jahre Chaos (1966-76)
Auf der Suche nach „bürgerlichem Denken“, das immerzu den Aufbruch in neue Zeiten behindert, wurde die Jugend zur Rebellion aufgerufen und gegen die älteren Generationen sozusagen ins Recht gesetzt.
Es gab häßliche Verfolgungen und Repressionen, aber auch Selbstverwaltungsexperimente. Als neuere Publikation zu Entwicklungen bei der Arbeiterschaft wird dieses Buch zitiert:
https://www.mandelbaum.at/buecher/wu-yiching/die-andere-kulturrevolution/
Die Kulturrevolution wurde schließlich durch das Eingreifen der Armee beendet, um einen Bürgerkrieg zu verhindern.

Damit waren die Kampagnen beendet, mit dem Tod von Mao hörte diese Art der praktischen Agitation auf.

Noch einiges zum wechselhaften Verhältnis zur SU und dem schließlichen Bruch zwischen China und der SU.

–– vorige Sendungen:

Teil 1: Einleitung. Das historische China

Teil 2: Der Kolonialismus, die Entstehung der Kuomintang und der KPCh

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