BetDenkzettel sind kurze Bet- und Denkanstöße von Fra' Georg Lengerke - in der Regel zu einem Wort aus den Schriftlesungen der Liturgie vom Tag
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Außen erschöpft und innen erneuert 2 Kor 4,13-5,1
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Wenn ich erschöpft bin, kann das sehr unterschiedliche Gründe haben. Sehr vereinfacht gesagt, zum Beispiel die vier folgenden: Entweder ich mache das Falsche. Oder ich mache das Richtige, aber ich mache es falsch. Oder ich mache das Richtige richtig, aber zu viel davon. Oder ich mache das Richtige richtig und im rechten Maß, aber sorge nicht für di…
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„Lass Dir was einfallen“, sagte mir ein Freund neulich. Das klang nicht wie der unfreundliche Hinweis eines Vorgesetzten, wenn ein Mitarbeiter vor einem kaum lösbaren Problem steht: „Dann lassen Sie sich was einfallen!“ Er meinte vielmehr, ich sollte mir die Zeit geben, die es braucht, mich von dem erreichen zu lassen, was ich aus mir nicht erreich…
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Jetzt bin ich Miterbe, Röm 8,14-17 (Dreifaltigkeitssonntag)
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Eine der Rollen, die für mich als Kind bestimmend waren, war die des Erben. Ich bin das älteste von vier Geschwistern. Und um Streit, Konkurrenz und ein Wetteifern um die väterliche Gunst zu vermeiden, hatten unsere Eltern entschieden, es solle mit dem Erben nach der Reihenfolge der Geburt gehen. Wenn der Älteste nicht will oder kann, kommt der näc…
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Manches auf vielmal statt alles auf einmal Joh 15,26-27; 16,12-15 (Pfingsten)
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Pfingsten ist das Fest der großen Bewegung, äußerlich und innerlich. Der Heilige Geist kommt unter einem sturmartigen Brausen, erfüllt das Haus, in dem die Apostel und Maria beisammen sind, und erscheint in Gestalt je einer Feuerzunge über jedem der Versammelten. Das Erfülltsein mit Heiligem Geist zeigt sich in ihrer Verstehbarkeit: Die Pilger aus …
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Ich bin kein Fachmann in Sachen Fußball. Das bringt mir unter den jüngeren meiner Freunde mitunter liebevollen Spott und umständliche Erklärungen von Allgemeinplätzen ein. Beides mag ich. Aber ich freue mich an einem schönen Spiel und bange mit. Auch schon davor. Wer spielt? Wer sitzt auf der Ersatzbank? Wie auch immer, am Ende müssen da elf stehen…
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Heute feiere ich mit Bernadette ihre erste heilige Kommunion. Da trifft es sich gut, dass Jesus im Evangelium über seine Freunde spricht. Der Tag heute ist ein Schritt auf dem Weg der Freundschaft zwischen Jesus und Bernadette. Was heißt nun Freundschaft mit Jesus Christus? Und wie ist es bei mir um sie bestellt? „Freund“ mag zunächst ein wenig lap…
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Wer bin ich? Das ist vielleicht die existentiellste Frage, die ein Mensch stellen kann. Ich kenne Menschen, die sich besser, und solche, die sich weniger gut kennen. Die sich besser kennen, wissen sowohl um ihre Schwächen als auch um ihre Stärken. Und sie wissen um die Grenzen ihres Wissens von sich selbst. Sie wissen, dass sie mehr sind, als was s…
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„Ich glaube nicht mehr an Geistergeschichten!“, sagt Elisabeth Turner in „Fluch der Karibik“, als im Mondschein Leben in die Gerippe einer Gruppe toter Piraten kommt. „Ihr solltet aber an Geistergeschichten glauben, Mrs Turner!“ antwortet der untote Piratenfürst Barbossa. „Ihr seid mitten in einer drin!“ So kommt es den Jüngern bei der Begegnung mi…
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Einander Sichtbares und Unsichtbares glauben Joh 20,19-31
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„Was brauchst du, um jemandem glauben zu können?“, fragt mich die Freundin während ich mit einem befreundeten Ehepaar wandern bin. Wir sprechen über das Evangelium vom Zweifel des Thomas und seine Begegnung mit dem Auferstandenen. Was brauche ich, um glauben zu können? Wir kommen miteinander auf dreierlei: Erstens einen Menschen, den ich für glaubw…
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Österliche GrabesUnruhe – Wenn eine todsichere Gewissheit erschüttert wird
23:25
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(Deutschlandfunk, Am Sonntagmorgen, Ostersonntag, 31. März 2024) In der vergangenen Nacht hat die Christenheit begonnen, das Osterfest zu feiern. Die letzten Tage waren in vielen Gemeinden davon geprägt, in Gottesdiensten die letzten Stationen im Leben Jesu nachzugehen. Sie haben seinen Einzug nach Jerusalem gefeiert und des letzten Abendmahls geda…
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Heute kommt die Verschwendung (Palmsonntag) Mk 14,7
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Während meines Theologiestudiums war ich bei Freunden zum Abendessen eingeladen. Sie hatten zwei Töchter von vielleicht 13 und 15 Jahren. Vor dem Essen sagt die Mutter in der Küche: „Die Mädchen haben Dir übrigens einen Spitznamen gegeben.“ „Ach so?“ frage ich amüsiert. „Ja, beim Frühstück sagten sie: Heute Abend kommt die Verschwendung.“ Das war e…
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Don’t beam me up, Scotty – Beam mich hier nicht raus Joh 12,20-33
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„Beam me up, Scotty!” Der Satz gilt als das berühmteste Zitat aus der Serie „Raumschiff Enterprise“. In der Science-Fiction-Serie befindet sich Captain Kirk auf einem Planeten und bittet seinen Chefingenieur Scott, ihn durch „Teleportation“ (also durch Zerlegung hier und Rekonstruktion dort in Sekundenschnelle vermittels Strahlen) wieder ins Raumsc…
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Nicht nur lebend, sondern lebendig! Eph 2, 4–10
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Einem befreundeten Priester, der existentiell erschöpft war, sagte sein Bischof vor einiger Zeit: „Ich will Sie nicht nur lebend, ich will Sie lebendig.“ Das war nicht nur ein freundlich-ermutigendes Wortspiel, sondern die Beschreibung eines grundsätzlichen Unterschieds.Was lebend ist, ist nicht tot. Die Biologie bezeichnet materielle Erscheinungen…
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In manchen Kirchen ist der Eingangsbereich ein Kampfplatz. Zum einen finden sich da vom Pfarrbüro angebotene Pfarrbriefe und Zeitschriften, Postkarten und Eine-Welt-Artikel. Zum anderen platzieren dort opponierende Aktivisten ihre eigenen und entfernen die gegnerischen Postillen – die einen mit Szenarien eines verdienten apokalyptischen Weltunterga…
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Es gibt Worte, die vergesse ich nicht. Worte von Menschen, die mich lieben. Worte von Fremden, die überraschende Antwort auf brennende aber ungestellte Fragen waren. Worte der Bibel, die mir nie auffiehlen und dann in einer bestimmten Situation mit einem Mal eine ungeahnte Bedeutung bekamen. Drei der Jünger Jesu (Petrus, Jakobus und Johannes) haben…
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Diese Woche besuchten mich der Vater und der designierte Pate eines Täuflings. Wir sprachen über die Taufe im Allgemeinen und die Rolle des Paten im Besonderen. Das war ein schönes Gespräch. Dennoch überkam mich eine gewisse Verlegenheit. Die gleiche Verlegenheit empfinde ich bei der heutigen Lesung aus dem Ersten Petrusbrief. Sie sagt uns, dass Je…
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Sinn und Überwindung von Berührungsängsten Mk 1,40-45
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Berührungsängste können Leben retten. Zum Beispiel bei Offenplatten, wilden Tieren oder hochinfektiösen Krankheiten. Berührungsängste können auch Leben zerstören. Zum Beispiel bei Meidung von Menschen aus ethnischen, politischen oder religiösen Gründen. In der Pandemie habe ich viel über die Unterscheidung meiner Berührungsängste gelernt. Es gibt B…
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Wer kann schon allen alles werden? 1 Kor 9,16-19.22-23
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In diesen Tagen schreibe ich für einen Sammelband einen Artikel über „Selbstsorge“. Das ist die Kunst, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht außer Acht zu lassen, während man für andere da ist. Einer der möglichen Gründe für eine solche Außerachtlassung ist der Wunsch, es allen recht zu machen, nach Möglichkeit jedem zu Willen und für jeden ohn…
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Wechselnde Sorgen in Ehe und Zölibat 1 Kor 7,32-35
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Was haben die Menschen um mich herum davon, dass ich zölibatär lebe? Die einfachste Antwort wäre, dass ich mehr Zeit für sie habe. Das stimmt zwar, ist aber hoffentlich nicht die einzige Antwort. Auch ein Wirtschaftsunternehmen hat unter Umständen mehr von einem Angestellten, wenn er keine Rücksicht auf eine Familie nehmen muss. Im Evangelium wird …
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Eine Band heißt so. Ein Parfum ist nach ihr benannt. Und in einem Münchener Vorort trägt ein „Studio für Körperbewusstsein“ ihren Namen: Metanoia. Ursprünglich bedeutet Metanoia aber „Umkehr“. Oder genauer „Umdenken“. Und mit dem Aufruf zu solchem Umdenken beginnt das öffentliche Auftreten Jesu im Evangelium: „Metanoiete - Kehrt um und glaubt an da…
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Manchmal begegnen uns Menschen, die so von Äußerlichkeiten in Anspruch genommen sind, dass ein Blick nach innen für sie eine Lebenswende bedeuten würde. Andere dagegen sind so mit sich selbst beschäftigt, dass ihr Aha-Erlebnis darin bestünde, einmal von sich abzusehen, um die Welt um sich wahrzunehmen. Und damit auch das, was in ihr für ihr eigenes…
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Nach Weihnachten habe ich meine alten Eltern besucht. Sie versorgen sich selbst. Geistig sind beide hellwach und interessiert. Körperlich jedoch sind sie unterschiedlich gut zurecht. Das gleicht die Mutter in der Sorge um den Vater so gut es geht aus. Sie sind einander anvertraut. Als wir abends beieinandersitzen, muss ich daran denken, dass auch i…
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Wonach wem an Weihnachten ist (Predigt in St. Peter, München in der Hl. Nacht 2023, 10:08 Min.)
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„Mir ist nicht nach Weihnachten!“, sagt meine Gesprächspartnerin auf einem adventlichen Spaziergang. Dann sprechen wir vom Krieg und seinen schrecklichen Bildern, vom Klima und der Zukunftsangst, von Polarisierungen und Sprachunfähigkeit, von zerbrochenen Beziehungen und verlogenen Familienfesten. Während wir weitergehen, frage ich mich, wie einem …
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Erschreckte Überlegung - Vierter Advent/Heiliger Abend Lk 1,26-38
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„Irgendwie kommt Weihnachten jedes Jahr überraschend“, sagte vor Jahren eine Freundin von mir und lächelte. Sie ist Mutter einer kinderreichen Familie und wollte sagen: Die Vorbereitungszeit ist immer zu kurz. Wir nehmen uns immer zu viel vor. Es wäre immer noch was zu tun. Und scheinbar plötzlich ist keine Zeit mehr, weil Weihnachten ist. Dieses J…
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Die verharmloste Freude 1 Thess 5,16-24 (Gaudete)
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Die Aufnahme ist der Mitschnitt der ensprechenden Predigt am Vorabend (9:27 ) Im Advent und in der Fastenzeit stechen zwei Sonntage heraus. Sie erinnern daran, dass der Grund für diese spezielle, eher nachdenkliche und ernste Zeit der Vorbereitung und der Buße vor allem ein Grund zur Freude ist. Entsprechend lauten die Eröffnungsverse der Heiligen …
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Geistliche Übung im Advent 2 Petr 3,8-14 Am Freitag sind meine jährlichen Exerzitien zu Ende gegangen. Acht Tage im Schweigen, täglich eine Heilige Messe, Meditationszeiten, ein Begleitungsgespräch. Der hl. Ignatius von Loyola schreibt, diese Tage „geistlicher Übungen“ seien dazu da, „sein Leben zu ordnen“. Dabei stellen sich Fragen wie: Worauf kom…
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Ana malaki - Ich bin eine Königin (Christkönig, Mt 25,31-46)
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Die erste Oktoberwoche verbrachten wir eine Ferienwoche in den Bergen über Beirut mit psychisch kranken Frauen. Da wussten wir noch nicht, dass es einstweilen die letzte sein wird. Viele der Frauen sprechen Französisch oder Englisch oder beides, einige haben studiert. Eine hat ein Buch geschrieben. Bei entsprechender medizinischer und freundschaftl…
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Hab dich. Nicht so (Predigt 25 Jahre Libanonprojekt, 11 Min.) Mt 25,14-30
10:54
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An diesem Wochenende feiern wir in München ein Dankfest. Seit 25 Jahren gibt es das Libanonprojekt, in dem deutsche und libanesische Volontäre mit behinderten und psychisch kranken Menschen in den libanesischen Bergen Ferien machen. Da scheint das Gleichnis von den Talenten, die im Geben gemehrt und im Verbergen verloren werden, gerade richtig zu k…
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Verzögerungen können eine nervliche Herausforderung sein. Beim Bahnfahren, bei Geschäften oder Verabredungen. Vor allem dann, wenn folgende, wichtigere Anliegen oder Zusagen dadurch gefährdet werden. Manchmal sind Verzögerungen aber auch Chance oder Erleichterung. Ich erwische gerade noch einen verspäteten Anschlusszug. Das Essen ist noch nicht fer…
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Jetzt mal ehrlich: Es gibt Menschen, von denen ich mir ungern etwas sagen lasse. Entweder weil sie mich oder andere schlecht behandelt haben. Oder weil ihr Verhalten und ihre Worte regelmäßig eklatant auseinanderfallen. Oder einfach deshalb, weil sie ansonsten Ansichten vertreten, die ich nicht teile oder denen ich meine, heftig widersprechen zu so…
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Überall große Gefühle. In Filmen und Büchern, in Netzwerken und in der Werbung, auf Partys und Demonstrationen, in Parteien und in der Kirche, in Beziehungen oder in der Vorstellung von ihnen. Unsere Zeit schätzt die Emotion, das Empfinden und die Empfindsamkeit sehr hoch und lehnt das allzu Rationale, Verkopfte und Komplizierte ab. Mit der einseit…
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Divine Branding - Göttliches Markenzeichen Mt 22,15-21
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Am Flughafen stehe ich vor einer riesigen Leuchtreklame. Den Schauspieler darauf kenne ich. Er hat mir mehrere Geschichten erzählt, die mich bewegt und beschäftigt haben. Nun steht er vor einem Abendhimmel und schaut markig an mir vorbei in die Ferne. Neben ihm eine Lampe, für deren Hersteller er Werbung macht. Irgendwie fühle ich mich ausgetrickst…
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Als Abgeordneter eines deutschen Parlamentes unternahm ein Freund von mir eine Auslandsreise in einer Gruppe von Parlamentariern verschiedener Parteien. Normalerweise, sagt mein Bekannter, herrscht bei solchen Reisen abseits der medialen Öffentlichkeit ein gutes kollegiales Einvernehmen über Parteigrenzen hinweg. Hier aber waren zwei dabei, die so …
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„Sie werden ihrem Machwerk gleichen.“ (Psalm 115,8)
14:30
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Biblische Anfragen an die Künstliche Intelligenz (KI) Deutschlandfunk, „Am Sonntagmorgen“, 8. Oktober 2023 „Wieso »biblische Anfragen an die Künstliche Intelligenz«?“, fragte mich ein Bekannter, als er vom Titel dieser Sendung hörte. „Zur Zeit der Bibel gab es doch noch gar keine Künstliche Intelligenz!“ Das stimmt. Aber viele Fragen, vor die uns d…
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Ich sitze im Zug nach Köln und habe 23 Minuten Verspätung. Der BetDenkzettel, den ich gerade schreibe, hätte schon gestern fertig sein sollen. Auf eine für vorgestern versprochene Antwort warte ich noch heute. Anspruch und Wirklichkeit fallen auseinander. Dauernd. Das ist einerseits ärgerlich, andererseits ist das normal. Normal ist es, weil Anspru…
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In der Nacht auf Sonntag vor zwei Wochen starb Ali. Ali war ein geistig behinderter Mann von 65 Jahren. Mit 19 war er in das Heim in Beirut gekommen, in die Obhut von Schwestern, die heute zum caritativen Rückgrat des Libanon gehören. 46 Jahre hatte er dort gelebt. Unter Bedingungen, die für uns in Deutschland unvorstellbar, dort jedoch seine Rettu…
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Warum fällt mir Vergebung schwer? Weil ich Unrecht erlitten habe. Und weil Unrecht nicht sein soll. Und weil da jemand ist, der etwas dafür kann, der die Verantwortung dafür trägt, der mir Wiedergutmachung schuldet. Das mag sich Petrus gedacht haben, als er Jesus fragt, wie oft er eigentlich seinem Bruder vergeben muss. Es ist kein Wunder, dass Ver…
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Wo ein Streit eskaliert, da rückt der Friede in die Ferne. Doch es gibt auch eine Eskalation um des Friedens willen. „Wenn dein Bruder gegen dich sündigt…“, dann sag’s ihm allein. Sag’s ihm mit Zeugen. Sag’s ihm vor der ganzen Gemeinde, sagt Jesus der jungen Gemeinde im Matthäusevangelium. Im Griechischen steht da das Wort „elencho“, was „überführe…
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Ob ich im Ernstfall tapfer bin? Ich weiß es nicht. Die Angst des Petrus um Jesus und um sich selbst jedenfalls ist mir sehr vertraut. Im Evangelium gibt es keinen Menschen, der derartig scharf in den Senkel gestellt wird wie Petrus. Jesus hatte gesagt, er müsse nach Jerusalem gehen, werde dort leiden und getötet werden und am dritten Tage aufersteh…
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„Wer man ist, das weiß man selbst am besten“, sagte dieser Tage eine Politikerin in den Abendnachrichten über den Kabinettsbeschluss zum neuen Selbstbestimmungsgesetz. Ich habe da meine Zweifel. Manche Menschen kennen sich besser, manche schlechter. Und viele wollen sich am liebsten gar nicht kennen lernen, sondern jemand sein, der sie nicht sind. …
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Tödliche und rettende Eifersucht Röm 11,13-15.29-32
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Eifersucht kann sehr leidvoll sein. Eifersucht ist Beziehungsneid. Entweder kommt sie aus der Angst, die Zuneigung eines Menschen zu verlieren, oder aus dem Schmerz, dass die Zuneigung einem anderen mehr gilt als mir. Eifersucht macht Menschen misstrauisch und lässt sie schlecht von sich und anderen denken. Viele Paare und Freundschaften haben mit …
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Beieinander in der Unüberwindbarkeit Mt 14,22-33
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Liebende wollen zueinanderkommen und beieinander sein. Um einander zu sehen. Um füreinander da zu sein – und miteinander da zu sein für andere. Das ist nicht so einfach, sagt das Leben. Es gibt Hindernisse. Entweder zwischen den Liebenden oder in einem von beiden. „Sie konnten zusammen nicht kommen“, heißt es in der Ballade von den zwei Königskinde…
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Mythos wird Faktum (Verklärung des Herrn, Mt 17,1-9)
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Viele alte Mythen erzählen von Göttern, die sterben und wieder auferstehen. Zum Beispiel die Geschichten von Balder, Adonis oder Bacchus. Worin besteht nun der Unterschied zu der Erzählung der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, seinem Tod und seiner Auferstehung? In einem langen nächtlichen Gespräch mit zwei Freunden (einer davon J.R.R. Tolkie…
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Es wurde noch nie so viel geredet wie heute. Und noch nie war die Herausforderung so groß, herauszufinden und zu lernen, wie mit dieser ständig anwachsenden Flut von Worten umzugehen sei. Für mich ist das eine tägliche Frage. Sowohl bei dem, was ich lese, höre und sehe. Als auch für das, was ich sage und schreibe. „Was ich euch im Dunkeln sage, dav…
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„Mami, ich bin müde", sagte die dreijährige Tochter von Freunden neulich, "Ich will ausruhen". Sprach's und wurde von ihrer Mami auf eine Kuscheldecke in ihrem Zimmer gelegt, wo sie bald schlummerte. Das fand ich bemerkenswert. Anderen Kindern fällt es schwer, zuzugeben, dass sie müde sind. Sie werden erst überdreht, dann knatschig und schließlich …
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Corpus Toni – Predigt an Fronleichnam in Heilig Geist, München
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In den Feriencamps der Malteser mit geistig und körperlich schwerstbehinderten Menschen im Libanon feiern wir täglich die Heilige Messe. Vieles ist dabei anders. Der Unruhepegel ist meist höher als sonst. Es kann zu lautstarken Äußerungen von Gefühlen oder Bedürfnissen, von Freude oder Unmut kommen, die wir zu verstehen und auf die wir zu reagieren…
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An Gottes Leben teilnehmen – Dreifaltigkeitssonntag
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Die sogenannte „Prärie“ ist eine Parklandschaft am französischen Fluss Gave im Wallfahrtsort Lourdes am Fuße der Pyrenäen. Gegenüber liegt die Grotte von Massabielle, von der das Mädchen Bernadette Soubirous 1858 berichtete, eine Dame von außergewöhnlicher Schönheit sei ihr dort begegnet, die sich später als die Gottesmutter Maria erwies. Auf einer…
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Eines Geistes sein. Predigt in St. Georg, München-Bogenhausen, Apg 2,1-11
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Seit einiger Zeit schaue ich in der Münchener U-Bahn nicht mehr aufs Handy. Stattdessen lese ich in einem kleinen Buch, mache mir Notizen oder schaue mich einfach um. Neulich traf sich dabei mein Blick mit dem einer jungen Frau, die das gleiche tat. Es war, als wären wir beiden die einzigen. Alle anderen waren von ihren kleinen Bildschirmen in Ansp…
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Auf der Brust eines Olympioniken war neulich tätowiert: Pain is temporary, pride is forever – Schmerz geht vorbei, Stolz ist für immer. Das mit dem Stolz stimmt natürlich nicht, der vergeht nämlich auch. Aber ich verstehe, was der Sportler meint: Der Schmerz des Trainings geht vorbei, der Sieg bleibt. Woanders fand ich dann die Version: Pain is tem…
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In der Bibliothek einer Hochschule, in der ich studierte, gab es einen, der hatte an seinen Schnürsenkel ein kleines Glöckchen gebunden. Bei jedem Schritt klingelte es. In der Stille der Bibliothek war das umso störender. Und das war offenbar beabsichtigt. Als ich den jungen Mann ansprach, meinte er, er „läute für den Frieden“. Ich sagte ihm, dass …
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