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Kinderbuchwelten voller Weisheit: Ausstellung in Balingen zeigt Leben und Werk von Janosch

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Janoschs Finca auf Teneriffa

Ein Eimer voller Pinsel, unzählige Farbflaschen und auf den Regalbrettern: jede Menge Bilder. Alles ist bunt und auch ein bisschen durcheinander. So sieht das Atelier von Janosch aus. Die Kuratoren von Art28 haben die Originalmöbel für die Ausstellung in Balingen aufgebaut. Ursprünglich standen sie in Janoschs Finca auf Teneriffa.

Ein Atelier wie eine Werkstatt

Der Ort habe eine gewaltige Aura gehabt, sagt Art28-Geschäftsführer Bernhard Feil: „Es waren Regale mit angefangenen Bildern. Janosch hat an verschiedenen Dingen gleichzeitig gearbeitet. Es war ein richtige Werkstatt, in der seine Gedanken Form angenommen haben.“ Und hier in diesem Atelier sind sie also entstanden: Die vielen Geschichten um Tiger und Bär, die heute alle so schätzen.

Düstere Szenen in seinen frühen Gemälden

Aber angefangen hat Horst Eckert, alias Janosch, ganz anders. Das zeigt der erste Teil der Ausstellung: In seinen frühen Gemälden zeigt sich Janosch gesellschaftskritisch, zum Teil auch düster. Da sieht man zum Beispiel eine Familie: Die Frau nackt, der Mann im Anzug und an der Hand der goldene Umriss eines Kindes. Der Hintergrund: schwarz.

Eine Kindheit mit Nöten

„Ich glaube, er hat keine gute Kindheit gehabt“, sagt Bernhard Feil. Der Vater sei Alkoholiker gewesen und die Mutter den Launen des Vaters ausgesetzt gewesen. „Ich glaube, dass das die Einflüsse sind, die ihn dazu bewegt haben, später einmal dieses Janosch-Universum, diesen Kosmos zu schaffen, in dem alles friedlich ist.“

Kunsthochschule lehnt ihn ab

Der junge Janosch will Künstler werden. Er studiert an der Kunsthochschule in München. Aber daraus wird nichts. Die Hochschule sagt: Janosch hat kein Talent. Also wird er freier Künstler. Bei einem Verlag bekommt er die ersten Aufträge für Kinderbücher. Und so entstehen Tiger, Bär und Tigerente. Die Kinderbücher waren zu ihrer Zeit was Besonderes.

Janosch zeigt schöne Welt voller Weisheit

„Die Janosch-Bücher haben nicht, wie viele andere Kinderbücher, eine Lehre oder Moral versteckt. Sondern Janosch zeigt das friedliche Zusammenleben von Tieren, die in der normalen Natur gar nicht zusammenleben können“, sagt Feil. In Janoschs Kinderbüchern geht es um Freundschaft, um Zusammenhalt und Zufriedenheit. Es ist eine schöne, bunte Welt. Das begeistert die Menschen über Generationen bis heute. Das sagt auch Verlegerin Katharina Eleonore Meyer. So eine Geschichte wie die Panama-Geschichte würde immer funktionieren: „Dass sich Figuren aufmachen und von etwas träumen und dorthin kommen wollen und am Ende kommen sie nach Hause und sagen ‚Hier ist es eigentlich auch ganz schön‘ – das ist sehr weise.“

„So ein schönes Leben wie ich, das hat keiner“

Janosch ist mittlerweile 93 Jahre alt und lebt sehr zurückgezogen auf Teneriffa. Man weiß nicht viel von ihm. Die Art28 hat einen guten Draht zu Janosch entwickelt. Die Gruppe besucht Janosch regelmäßig. Kurator Enrico Battaglia sagt: Dort treffen sie immer einen sehr zufriedenen Menschen: „Er ist ein Lebemensch – definitiv. Und er hat viel gegrübelt. Aber letztendlich sagt er immer ‚So ein schönes Leben wie ich, das hat keiner.“

Hinter der Fassade der bunten Kinderbuchwelt

Dass diese umfangreiche Werkschau in Balingen zu sehen ist, ist nicht selbstverständlich und ein bemerkenswerter Verdienst der Gruppe Art28. Natürlich gibt es in Balingen den bekannten Janosch zu sehen, den Vater von Tigerente und Bär. Zugleich kann man auch einen anderen Janosch entdecken, mit eher abgründigen und dunklen Seiten. Eine Ausstellung, die hinter die Fassade der bunten Kinderbuchwelt blicken lässt.
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Janoschs Finca auf Teneriffa

Ein Eimer voller Pinsel, unzählige Farbflaschen und auf den Regalbrettern: jede Menge Bilder. Alles ist bunt und auch ein bisschen durcheinander. So sieht das Atelier von Janosch aus. Die Kuratoren von Art28 haben die Originalmöbel für die Ausstellung in Balingen aufgebaut. Ursprünglich standen sie in Janoschs Finca auf Teneriffa.

Ein Atelier wie eine Werkstatt

Der Ort habe eine gewaltige Aura gehabt, sagt Art28-Geschäftsführer Bernhard Feil: „Es waren Regale mit angefangenen Bildern. Janosch hat an verschiedenen Dingen gleichzeitig gearbeitet. Es war ein richtige Werkstatt, in der seine Gedanken Form angenommen haben.“ Und hier in diesem Atelier sind sie also entstanden: Die vielen Geschichten um Tiger und Bär, die heute alle so schätzen.

Düstere Szenen in seinen frühen Gemälden

Aber angefangen hat Horst Eckert, alias Janosch, ganz anders. Das zeigt der erste Teil der Ausstellung: In seinen frühen Gemälden zeigt sich Janosch gesellschaftskritisch, zum Teil auch düster. Da sieht man zum Beispiel eine Familie: Die Frau nackt, der Mann im Anzug und an der Hand der goldene Umriss eines Kindes. Der Hintergrund: schwarz.

Eine Kindheit mit Nöten

„Ich glaube, er hat keine gute Kindheit gehabt“, sagt Bernhard Feil. Der Vater sei Alkoholiker gewesen und die Mutter den Launen des Vaters ausgesetzt gewesen. „Ich glaube, dass das die Einflüsse sind, die ihn dazu bewegt haben, später einmal dieses Janosch-Universum, diesen Kosmos zu schaffen, in dem alles friedlich ist.“

Kunsthochschule lehnt ihn ab

Der junge Janosch will Künstler werden. Er studiert an der Kunsthochschule in München. Aber daraus wird nichts. Die Hochschule sagt: Janosch hat kein Talent. Also wird er freier Künstler. Bei einem Verlag bekommt er die ersten Aufträge für Kinderbücher. Und so entstehen Tiger, Bär und Tigerente. Die Kinderbücher waren zu ihrer Zeit was Besonderes.

Janosch zeigt schöne Welt voller Weisheit

„Die Janosch-Bücher haben nicht, wie viele andere Kinderbücher, eine Lehre oder Moral versteckt. Sondern Janosch zeigt das friedliche Zusammenleben von Tieren, die in der normalen Natur gar nicht zusammenleben können“, sagt Feil. In Janoschs Kinderbüchern geht es um Freundschaft, um Zusammenhalt und Zufriedenheit. Es ist eine schöne, bunte Welt. Das begeistert die Menschen über Generationen bis heute. Das sagt auch Verlegerin Katharina Eleonore Meyer. So eine Geschichte wie die Panama-Geschichte würde immer funktionieren: „Dass sich Figuren aufmachen und von etwas träumen und dorthin kommen wollen und am Ende kommen sie nach Hause und sagen ‚Hier ist es eigentlich auch ganz schön‘ – das ist sehr weise.“

„So ein schönes Leben wie ich, das hat keiner“

Janosch ist mittlerweile 93 Jahre alt und lebt sehr zurückgezogen auf Teneriffa. Man weiß nicht viel von ihm. Die Art28 hat einen guten Draht zu Janosch entwickelt. Die Gruppe besucht Janosch regelmäßig. Kurator Enrico Battaglia sagt: Dort treffen sie immer einen sehr zufriedenen Menschen: „Er ist ein Lebemensch – definitiv. Und er hat viel gegrübelt. Aber letztendlich sagt er immer ‚So ein schönes Leben wie ich, das hat keiner.“

Hinter der Fassade der bunten Kinderbuchwelt

Dass diese umfangreiche Werkschau in Balingen zu sehen ist, ist nicht selbstverständlich und ein bemerkenswerter Verdienst der Gruppe Art28. Natürlich gibt es in Balingen den bekannten Janosch zu sehen, den Vater von Tigerente und Bär. Zugleich kann man auch einen anderen Janosch entdecken, mit eher abgründigen und dunklen Seiten. Eine Ausstellung, die hinter die Fassade der bunten Kinderbuchwelt blicken lässt.
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