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Welche Bücher sind neu, was läuft im Kino, wie sieht die Festivalsaison aus und worüber diskutieren Kulturwelt und Kulturpolitik? Im Podcast SWR Kultur Aktuell widmen wir uns täglich den Nachrichten, mit Hintergründen, Gesprächen, Kritiken und Tipps. Damit Sie nichts Wichtiges mehr verpassen! Zur Sendung in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-kultur-aktuell/12779998/
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1 „Musik baut Brücken“ – Deutsches Musikfest verbindet Ulm und Neu-Ulm 5:05
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Die Veranstaltung bringt Generationen, Kulturen und Regionen zusammen und wird von einem kleinen Kernteam und rund 500 Ehrenamtlichen organisiert. Ein besonderer Höhepunkt ist das Gemeinschaftskonzert von 6.000 Bläsern am Sonntag vor dem Ulmer Münster. „Wir wollen zeigen, dass Blasmusik cool ist – und dass es etwas Besonderes ist, dabei zu sein,“ sagt Organisatorin Anita Huhn.…
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1 Homestory beim unbekannten Weltstar: Pierre Boulez´ Villa auf Fotos von Simone Demandt 4:00
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Der französische Dirigent und Komponist Pierre Boulez hat 53 Jahre lang in einer Baden-Badener Villa gelebt. Die Einrichtung war ein Statement von Modernität, ganz wie Boulez' Musik. Jetzt ist das Interieur auf beeindruckenden Bildern der Fotokünstlerin Simone Demandt zu sehen.
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1 Theater Heilbronn zeigt Pershing-Stück: „Der Unfall war ein Trauma“ 6:27
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Vor 40 Jahren wurden bei der Explosion des Motors einer US-Atomrakete vom Typ Pershing II auf der Heilbronner Waldheide drei Menschen getötet und 16 verletzt. Die Auswirkungen des Unglücks auf die Stadtgesellschaft in Heilbronn untersucht das Theater-Duo Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura in einem Rechercheprojekt. Im Gespräch mit SWR Kultur betonen sie, dass der Unfall ein Trauma für die Stadt war – auch, weil im Vorfeld keine lokale Debatte über die Stationierung der US-Raketen zugelassen wurde. SWR Kultur-Video zur Entstehung des Theaterstücks:…
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1 Ein humorvolles Experiment mit Kafkas „Verwandlung“: Regisseur Wilke Weermann holt die KI auf die Bühne 5:34
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Eine KI soll den Job des Regisseurs übernehmen Gregor Samsa erwacht aus unruhigen Träumen und er kann nicht zur Arbeit. Er hat sich über Nacht in ein Insekt verwandelt. Und auch Regisseur Wilke Weermann fällt aus. Aber – im Gegensatz zu Kafkas Protagonisten weiß er sich zu helfen und bittet eine KI seinen Job zu übernehmen. Workaholic Gregor fällt in Kafkas Geschichte als Ernährer der Familie aus. Und analog dazu läuft auch beim Theater nichts ohne einen Regisseur. Die KI-Adaption bedient sich also auf mehreren Ebenen bei Kafkas Stoff. Familie Samsung erinnert an die „Sims“ Was jetzt auf der Bühne stattfindet, ist in mehrfacher Hinsicht schräg. Und das liegt nicht nur an Kafkas ohnehin schon surrealer Geschichte. Die Familie heißt in der KI-Adaption nicht mehr Samsa, sondern Samsung. Die Schauspieler verkörpern keine Menschen, sondern eine Gruppe von Avataren. Während aber Kafkas Text mit Gregors Verwandlung beginnt, bekommt das Publikum hier sozusagen die Vorgeschichte geliefert. Vater, Mutter, Tochter Grete und Sohn Gregor erinnern in ihren entmenschlichten Bewegungen an das Kult-Computerspiel „Sims“. Bei dem Rollenspiel geht es darum, das Leben der Sims zu gestalten, ihr Aussehen, das soziale Miteinander, die Häuser, in denen sie wohnen. Eine Lebenssimulation ohne konkretes Ziel. In weißen Kostümen und mit weiß, glänzenden Gesichtern bewegen sich die Avatare steif durch den Raum. Auf den zweiten Blick stimmt etwas nicht so ganz Es ist wie noch so oft, wenn die KI uns etwas Kreatives ausspucken soll: auf den ersten Blick sieht es stimmig aus, auf den zweiten ist da etwas nicht ganz richtig. Die Familie sitzt am Frühstückstisch in zwei Reihen hinter dem Tisch angeordnet. Als würden Vater und Mutter, Gregor und seine Schwester in einem Bus hintereinander sitzen. Die KI wusste nicht, dass man um einen Tisch herum sitzt. So entstand eine kuriose Bühnenbild-Idee des Algorithmus. Die Inszenierung als Versuchsaufstellung, die die Fehler der KI nicht versteckt, so erklärt es Regisseur Wilke Weermann: „Was besonders ist, ist dass wir uns fürs Festival erlaubt haben, das als Experiment zu betrachten. Darum setzen wir KI auf verschiedenen Ebenen ein. Ich habe sie benutzt, um mein Konzept zu erweitern, um Texte zu generieren. Es gibt assoziative Bilder von der KI, die hinten auf einer Leinwand laufen.“ Der Avatar Gregor entwickelt menschliche Züge Vor allem als Choreografin konnte sich die KI beweisen. Gregor verwandelt sich nicht, wie in der Vorlage, in ein ungeheures Ungeziefer – der Avatar entwickelt menschliche Züge, hat, so gesehen – einen „Bug“. Der Begriff für einen Fehler in einem Computerprogramm – aber eben auch das englische Wort für Käfer. Und die KI macht aus der wundersamen Verwandlung eine Show: „Man nehme eine Familie Samsung – müde, von Erwartungen beschwert. Und: einen großen Käfer. Einen Bug im System. Nahrhaft und proteinreich. Unser täglich Bot gibt uns heute…“ Anfangs gab es auch skeptische Stimmen zum Einsatz der KI im Stück Auch Nils Corte war an der Inszenierung beteiligt. Der Theatermacher und Programmierer lotet immer wieder die Möglichkeiten von Digitalität auf der Bühne aus. Besonders begeistert hat ihn an dem Experiment, dass sich alle im Ensemble darauf eingelassen hätten, „obwohl es am Anfang auch skeptische Stimmen gab. Sollen wir uns jetzt von der KI jetzt sagen lassen, was wir auf der Bühne zu tun haben?“ Die kritische Debatte darüber, welche Rolle die KI zukünftig auf Theater Bühnen spielen könnte, sie wird auch im Stück ausgetragen. Dabei wird schnell deutlich: Das, was die KI da ausspuckt, hat oft großen komödiantischen Wert – aber sobald es in die Tiefe geht und echte Emotionen verhandelt werden sollen, stößt sie an ihre Grenzen. Im Theater kommt die KI noch an ihre Grenzen Die Bilanz von Regisseur Wilke Weermann: „Wir alle haben festgestellt, dass wir momentan noch gebraucht werden für den künstlerischen Prozess. Gerade Sprachmodelle greifen noch viel auf Klischees zurück. Wenn man was möchte, was einen neuen Gedanken aufmacht, muss man schon selbst die Idee haben.“ Die KI setzt dann um – oder versucht es zumindest. Eine augenzwinkernde und spannende Versuchsanordnung, die deutlich macht: So schnell wird die KI das Theater nicht übernehmen.…
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1 Der Dokumentarfilmer Jan Haft blickt tief in die Welt der Tiere 12:34
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Spannende Geschichten aus der Natur Jan Haft ist vielfach preisgekrönte Tier- und Naturfilmer. Er kommt Tieren so nah wie nie zuvor, dank modernster Kameratechniken filmt er die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten. „Beim Filmen mach ich das Warten ganz gerne. Eine Stunde auf den Bus zu warten wäre mein Albtraum aber fünf Stunden in einem Versteck zu sitzen und zu warten, das der Adler landet, das ist kein Problem“. Quelle: Jan Haft In seinem neusten Film „Eintauchen ins tiefe Blau“ nutzt er eine Unterwasserdrohne, um die Geheimnisse der tiefsten Stellen der Seen zu lüften. „Man kann in der Tiefe tatsächlich vielleicht mehr als anderswo im Land auf Entdeckungstour gehen und entdeckt dann Neuigkeiten“, erklärt Jan Haft im Gespräch. Die Natur vor der Haustür Heinz Sielmann hatte einen fundamentalen Einfluss auf die Jugend von Jan Haft. Er hat ihn in die Natur vor der Haustür mitgenommen. Im Gespräch mit SWR Kultur verdeutlicht Jan Haft, dass er ist zu 49 % Filmemacher und zu 51 % Naturschützer ist. Sein Beweggrund, Naturfilme zu drehen, ist es, etwas auf der Erde zu verändern, auch wenn es nur ein kleines bisschen ist.…
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1 Haltung zeigen mit Musik - die Singer-Songwriter Soffie und Marlo Grosshardt 4:05
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Singer-Songwriterin Soffie traf 2024 mit ihrem Lied „Für immer Frühling“ einen Nerv und wurde quasi über Nacht berühmt. Ihr Song wird auch ein Jahr danach mit den Protesten gegen die AfD in Verbindung gebracht. Auch Marlo Grosshardt ist bekannt für seine Texte mit Haltung und Inhalt. Die Lieder der beiden wurden bei Demos und Protesten gespielt und sprechen einer Generation aus der Seele. Bei den sogenannten Popakademie-Talks, einer Veranstaltungsreihe der Mannheimer Popakademie, sprachen sie darüber, wie es ist, als Künstler:in Haltung zu zeigen.…
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1 Phantasieloser Mainstream: Mainzer Buchhändlerin klärt über KI-generierte Kinderbücher auf 4:01
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Von KI generierte Bestseller laufen bei Amazon häufig besonders gut In der Mainzer Kinderbuchhandlung „Nimmerland“ gibt es ein Schaufenster, das gerade zum genauen Hinschauen auffordert: Hier zeigt Inhaberin Susanne Lux anhand von Ansichtsexemplaren, wie die KI-generierten Druckerzeugnisse eines allseits bekannten Online-Riesen aussehen. Eine Mini-Ausstellung, die ganz klar der Abschreckung dienen soll. Geschaut hätte sie, was bei Amazon besonders gut laufe, erzählt die Buchhändlerin: „Das sind häufig Bestseller, die nicht von echten Menschen geschrieben oder illustriert wurden, sondern von KI. Wir haben die Sachen bestellt und festgestellt, wie unglaublich schlecht sie sind.“ Nun haben sie eigene Empfehlungen diesen KI-Büchern gegenübergestellt. Auf den ersten Blick niedlich, enthält aber nur leere Formeln Neben Kinderbüchern der renommierten Verlage Beltz & Gelberg, Oetinger oder Diogenes liegen Titel, die vor allem durch ihre überladenen und kitschigen Cover auffallen. Die meisten Illustrationen wirken wie geklont und zeigen Figuren, die aus Animationsfilmen der Pixar-Studios stammen könnten. „Liebevolle Dinosaurier-Botschaften“, „Josi, das Vampirmädchen“ oder „Alles wird gut“ - so heißen die Bücher, hinter denen offensichtlich kein menschliches Gehirn steckt. Oftmals locken sie mit vermeintlich ermutigenden Inhalten. Für knapp 15 Euro gibt es zum Beispiel den Softcover-Band „Weil Du ein wunderbares Mädchen bist“. „Das finden viele unheimlich niedlich“, erzählt Susanne Lux, „und natürlich ist es genau das, was man gerne für seine Tochter möchte: dass sie stark und selbstbewusst ist und sich durchsetzen kann, aber das sind nur leere Formeln, die hier drinstehen.“ KI-generierte Kinderbücher sind vergleichsweise teuer Diesem Buch fehle alles, was gute Kinder-Literatur ausmacht, sagt Susanne Lux : Eine originelle Story, die sich nach und nach entwickelt, Identifikationsfiguren mit psychologischer Tiefe und liebevoll gestaltete Grafiken. „Da sieht man sehr schnell, dass die eben nicht von einem Illustrator oder einer Illustratorin stammen, weil es ganz unterschiedliche Stile sind, die einfach von der KI zusammengewürfelt wurden“, so Susanne Lux Die KI-generierten Kinderbücher seien vergleichsweise teuer. Für das gleiche Geld bekomme man auch echte Verlagsbücher, die einen längeren Produktionsprozess durchlaufen und in denen kreative Arbeit von Illustratoren, Autorinnen und Lektoren steckt. Glatt und konventionell - das wirkt auf viele Menschen attraktiv Die KI-Bücher wirken glatt und sehr konventionell - und gerade das scheint auf manche Menschen attraktiv zu wirken. „Wir haben extra draufgeklebt „Vorsicht, dieses Buch ist KI-generiert und deshalb bei uns unverkäuflich, es entspricht nicht unseren Qualitätskriterien", erzählt Susanne Lux. Das Problem daran sei nämlich, dass die Bücher häufig so nett aussähen, dass die Leute sie mit an die Kasse nähmen. Sie müssten dann sagen: „Nee, das wollen wir eigentlich nicht verkaufen, das ist ganz scheußlich, haben Sie da mal reingeguckt?“ Bislang hätten sich alle Kundinnen und Kunden für die Aufklärung bedankt, sagt Susanne Lux. Viele hören in ihrem Laden zum ersten Mal von der KI-Problematik bei den Kinderbüchern. Auch die Bildsprache ist Mainstream Das KI-Thema treibt die Kreativen in der Kinder- und Jugendbuch-Branche schon seit längerem um. Im vergangenen November starteten sie deshalb die Kampagne "BuchBrauchtMensch". Und auch Susanne Lux brennt das Thema unter den Nägeln: „Da droht eine große Stumpfheit, gerade was Kinder und Jugendliche betrifft, die anfangen zu lesen und einen Blick zu bekommen für Bilder, für Kunst, für Bildsprache, werden das große Scheuklappen werden? Weil sie links und rechts von dem, was diese Mainstream-Illustrationen bedeuten, nichts mehr kennen.“ Eine fürcheterliche Vorstellung ist das für Susanne Lux. Bislang macht sich die Kinderbuchhändlerin noch keine ernsthaften Sorgen - aber, so sagt sie, man müsse das Problem im Auge behalten.…
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1 Ausstellung „The Lure of the Image“ – wie Bilder im Netz verlocken 4:15
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Verstörende Fotos verschwinden in einer Ästhetik der Niedlichkeit Hinter einem schimmernd weißen Tuch scheint ein gemütlicher Ort zu sein. Durch einen Spalt kann man einen rosafarbenen Plüschteppich sehen, darauf viele Kuschelkissen. Alles eingetaucht in warmes Licht. Doch bevor man diesen Raum betreten will, gibt es für diese Arbeit der Künstlerin Noura Tafeche eine sogenannte Triggerwarnung: „Achtung. Diese Installation enthält Material, das verstörend und erschreckend wirken kann.“ Gemeint sind die vielen Abbildungen auf den Kissen: Zwischen Manga-Figuren mit liebenswerten Rehaugen posieren Männer in Uniform mit Gewehren: militärische Propaganda. Aber auch Rassismus und Frauenfeindlichkeit sind in den Szenen zu entdecken. Solche Fotos schwirren überall im Netz herum, verpackt in eine Ästhetik der Niedlichkeit und deshalb vermeintlich harmlos, so die Kuratorin Doris Gassert: „Es ist wichtig, aufzuzeigen: Diese Bilder sind auf TikTok, auf Facebook. Und sie werden von den Plattformen nicht als problematisch erkannt und zensiert, weil sie über eine Dance-Challenge militärische Propaganda machen. Dann fällt das so eben auch durch.“ Wie täuschen uns Bilder im Netz? Wie verführen und verlocken sie uns, wenn wir endlos scrollend in der digitalen Welt unterwegs sind? Seit zehn Jahren beschäftigt sich das Fotomuseum Winterthur mit diesen Fragen. Und zeigt in der aktuellen Schau, wie sich die Rolle der Fotografie im Netz verändert. Klischee-Bilder setzen sich im Netz durch KI-Bildgeneratoren fort Wie sehr dabei Stereotype und standardisierte Fotografien eine Rolle spielen, zeigt die Arbeit des amerikanischen Künstlers Micheal Mandiburg. Er hat 130 Millionen Fotos aus Bilddatenbanken analysiert, um visuelle Muster im Netz rauszufiltern. Für Business-Themen erscheinen etwa weiße Männer im Anzug, bei Gesundheitsthemen, weiße Frauen lächelnd oder mit schmerzverzerrtem Gesicht. Dabei setzten sich die Klischees unendlich fort, da diese Bilder wiederum genutzt werden, um KI-Bildgeneratoren zu trainieren. Diese künstlich intelligenten Systeme kreieren diese Bilder aufgrund von visuellen Daten, an denen sie trainiert wurden. Und diese unglaublich viele Datenbanken enthalten unglaublich viele stereotype Darstellungen. Und so schleichen sich die gesellschaftlichen Vorurteile, die wir gegen gewisse Menschen haben, in diese technischen Systeme ein. Stereotypen auch bei Selbstdarstellungen auf Tinder Und natürlich darf bei der Frage nach Anziehungskraft von Bildern im Netz das Thema Online-Dating nicht fehlen. Die Künstlerin Jenny Rova zeigt in ihrer Arbeit „My Matches on Tinder“, wie sich ihre Match-Partner alle in ganz ähnlichen Posen präsentieren: etwa mit freiem Oberkörper vor Naturkulisse, die Arme weit ausgestreckt. In ihren Collagen stehen die Männer dann wie in einem Kreis, ihre Hände scheinen sich zu berühren. Selbst hier spielen Stereotypen eine große Rolle: Man will eigentlich einzigartig sein. Und doch machen am Ende alle eine sehr ähnliche Form der fotografischen Selbstinszenierung. Hunderte von schönen Landschaften gegen entwürdigende Bilder im Netz Dass Bilder im Netz auch Protest sein können, zeigt schließlich die Arbeit von Zoe Aubry. 2020 wurde die junge Mexikanerin Ingrid Vargas von ihrem Mann ermordet. Die Fotos der verstümmelten Leiche gerieten unter ihrem Namen ins Netz. Aktivistinnen haben dann hunderte wunderschöne Landschaftsbilder mit ihrem Hashtag gepostet, mit dem Ziel, die entwürdigenden Fotos sozusagen aus dem Netz herauszuschwemmen. Eine Bilderwand mit 348 dieser Fotos erzählt von dieser Aktion. Differenzierter Blick auf die digitale Bilderwelt in Winterthur Bilder im Netz können manipulieren, täuschen, Vorurteile schüren, bieten aber auch die Möglichkeit, im positiven Sinne Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Dieser differenzierte Blick auf die digitale Bilderwelt ist die Stärke der Ausstellung in Winterthur. Und dass man dabei die neuesten Arbeiten von wirklich spannenden zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern kennenlernt.…
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1 Vom Schweigen und Erinnern: Neue Graphic Novel von Birgit Weyhe 3:25
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Zwei junge Frauen kommen zu unterschiedlichen Zeiten aus Deutschland nach Argentinien Ellen Marx ist gerade erst 17, als sie in Buenos Aires argentinischen Boden betritt. Als Jüdin muss sie aus Deutschland fliehen. Allein, mit einem Koffer in der Hand, beginnt sie ihr neues Leben. Ihre Eltern bleiben in Deutschland, sie wird sie nicht wiedersehen. Ganz anders Elisabeth Käsemann 30 Jahre später. Die Studentin macht sich auf den Weg, um in Lateinamerika gegen Armut und Unterdrückung zu kämpfen. Sie wird eines der bekanntesten Opfer der Militärdiktatur, die Bundesregierung interessiert sich mehr für die bilateralen Beziehungen als für ihren Tod. Weil die Nazis die Mutter ausgebürgert hatten, fühlt sich die Bundesregierung nicht zuständig „Mir war ganz wichtig zu zeigen, dass Deutschland und Argentinien schon eine längere Geschichte haben“, sagt Birgit Weyhe. Die unguten Verquickungen seien schon länger da gewesen, es habe sich nicht nur im Käsemann-Fall auch um wirtschaftliche Interessen gedreht. Denn auch die Tochter von Ellen Marx verschwindet während der argentinischen Militärdiktatur – und weil die Nazis ihre Mutter in den 1930ern ausgebürgert hatten, fühlt sich die Bundesregierung für ihr Schicksal nicht zuständig. Mindestens 9000 Menschen gehörten zu den „desaparecidos“, den Verschwundenen Die Verschwundenen, die „desaparecidos“, das ist ein gängiger Begriff für die mindestens 9.000 Menschen, die in Argentinien während der Diktatur entführt und ermordet wurden. Übrigens auch Mitarbeiter deutscher Konzerne wie Mercedes Benz. Ein fast harmloser Begriff – und für die Zeichnerin einer Graphic Novel eine Herausforderung. „Dieses Verschwinden der Personen ist nicht darstellbar, sagt sie, „man weiß nicht, wohin sie gekommen sind, sie sind halt weg. Und das war etwas, was mich sehr herausgefordert hat und wo ich dann immer wieder versucht habe, das bildlich neu zu finden.“ Birgit Weyhe packt das schwer Darstellbare in abstrakte Bilder Birgit Weyhe macht diese Lücke zum Thema. Mal füllt das „Tick-Tack“ einer Uhr das Panel, als Ellen Marx verzweifelt auf ihre Tochter wartet. Mal übermalt sie eine ganze Seite schwarz, nachdem Nora zum letzten Mal die Wohnung verlässt. Überhaupt findet Weyhe Bilder für das schwer Darstellbare, die Gewalt der Nazis wie der argentinischen Folterer. Mal ist es die Abstraktion, die Figuren verschwimmen zu energischen, unkontrollierten Strichen. Mal zeigt Weyhe Gegenstände in Großaufnahme. Das „Schweigen“ zieht sich durch das Buch Die Zeichnerin wusste aus Protokollen, dass Elisabeth Käsemann zu diesem Zeitpunkt in einem furchtbaren Zustand war, mehr tot als lebendig, wie sie sagt: „Und das wollte ich nicht zeichnen. Ich wollte sie nicht vorführen, nur um sie dann nochmal ermorden zu lassen visuell.“ 400 Seiten lang zieht sich das „Schweigen“ durch das Buch. Weil Ellen Marx über ihre Erfahrungen als Nazi-Verfolgte nicht sprechen kann, genauso wie die Opfer der Militärdiktatur. Aber auch, weil dieses Schweigen dann letztlich gebrochen wird. Erfolge in der Erinnerungskultur werden nach Amtsantritt von Milei wieder in Frage gestellt Ellen Marx wird Mitglied der Mütter der Menschenrechtsorganisation Plaza de Mayo, die seit Jahrzehnten nach den Verschwundenen sucht. Und im Fall von Elisabeth Käsemann werden, sehr spät, nämlich 2014, vier ehemalige Militärangehörige zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Dieser Kampf gegen das Beschweigen hält an, sagt Birgit Weyhe, denn durch den Amtsantritt von Milei habe sich Bruch in der Erinnerungskultur aufgetan. Gedenkstätten würden gerade wieder unter unter Druck stehen: „Das Militär kriegt wieder einen ganz anderen Stellenwert und die Verschwundenen sind die, die Schuld haben. Das hat für mich auch nochmal gezeigt, wie dringlich das ist, solche Geschichten zu erinnern.“ Starke, berührende Lektüre über die Geschichte der beiden verschwundenen Frauen Birgit Weyhe hat sich tief in die Recherche gestürzt, war vor Ort und hat mit Hinterbliebenen gesprochen. Deshalb kommen einem die Figuren auch nahe, die Verbindungen zwischen den beiden Frauen, die sich nie getroffen haben, sind offenkundig. In diesen Kapiteln ist „Schweigen“ eine starke, eine berührende Lektüre. Unterbrochen wird diese Doppelbiographie immer wieder von Hintergrundinformationen zur Judenverfolgung oder zur 68er-Bewegung, die manchmal ein bisschen didaktisch wirken. Dennoch: Wie gut, dass diese beiden Leben so eindringlich erzählt werden.…
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Angesichts aktueller Forderungen nach mehr Arbeit, wie sie zuletzt Bundeskanzler Friedrich Merz äußerte, regt die Autorin und Literaturkritikerin Daniela Strigl zum Nachdenken über die positiven Seiten der Faulheit an. In ihrem Buch „Gedankenspiele über die Faulheit“ analysiert sie, warum Müßiggang oft zu Unrecht verurteilt wird. „Faulheit hat in unserer Kultur einen schlechten Ruf, aber das war nicht immer so“, erklärt Strigl im Gespräch mit SWR Kultur. Muße und Kreativität entstehen nicht beim Schuften Sie sieht die Wurzeln dieser Haltung in der protestantischen Ethik, die seit der Reformation Arbeit moralisch überhöht habe. Doch Faulheit könne auch produktiv sein, betont sie: „Wenn man lange nichts tut, entsteht manchmal etwas – aus bewusstem Nichtstun.“ Besonders kritisch betrachtet Daniela Strigl sie die politische Instrumentalisierung von Arbeitsmoral. „Das Wort ‚Arbeitsscheue' ist ein gewachsenes Schimpfwort – das zeigt, wie tief diese Abwertung reicht.“ Faulheit reicht zurück bis in die Antike Feiertage seien für sie ein wichtiger Gegenpol zur Dauerbelastung im Alltag: „Sie sind institutionalisierte Faulheit und deshalb für die Seele unverzichtbar.“ Strigl warnt davor, ausgerechnet in einer Zeit mit technischen Möglichkeiten zur Entlastung weniger Freizeit zuzulassen. Sie ruft zu einem Mentalitätswandel auf: „Wir müssten den inneren ‚Zwingli‘ überwinden und uns erlauben, Zeit zu verschwenden – das tut gut.“ Dabei verweist sie auch auf antike Denker wie Aristoteles, die den Wert des Ausruhens bereits erkannten. Faulheit, so Strigl, sei kein Laster, sondern ein verkanntes Potenzial.…
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1 Biopic „Saint-Exupéry“ zeigt den Autor als Piloten und treuen Freund 3:41
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Saint-Exupéry ist ein waghalsiger Pilot für ein Luft-Post-Unternehmen Antoine de Saint-Exupéry, oder Saint-Ex, wie ihn seine Kollegen nennen, hat den Kopf in den Wolken. Ganz wörtlich als waghalsiger Pilot eines französischen Luftpost-Unternehmens in Argentinien. Aber auch im übertragenen Sinne, denn er ist ein Träumer. Gleich zu Beginn des Films stürzt er mit seiner Propellermaschine ins Meer. Sein Vorbild und bester Freund, der Pilot Henri Guillaumet muss ihn retten. Im Jahr 1930 steht das Luftpostunternehmen Aeropostale in Argentinien kurz vor der Pleite. Zu groß ist die Konkurrenz durch die Bahn, die zwar langsamer ist, anders als die Propellermaschinen aber auch nachts unterwegs sein kann. Die beiden Piloten wissen: Ausstechen könnte man die Bahn allenfalls mit einer direkten Route über die Anden. Wahre Begebenheiten werden durch märchenhafte Elemente angereichert Guillaumet wagt es, verschwindet aber auf dem Weg über die Berge. Als unerschütterlicher Freund macht sich Saint-Ex auf die Suche nach ihm, unterstützt von Guillaumets Frau. Soweit beruhen die Ereignisse von „Saint-Exupéry – die Geschichte vor dem kleinen Prinzen“ auf wahren Begebenheiten. Drehbuchautor und Regisseur Pablo Agüero reichert sie allerdings durch allerlei märchenhafte Elemente an. Viele Motive aus dem Kleinen Prinzen fließen ein Die Suchaktion stilisiert er zu Saint-Exupérys Inspiration für den Kleinen Prinzen, indem er viele Motive aus dem erst 1943 entstanden Buch einfließen lässt. Sei es, dass ein Fuchs durchs Bild huscht oder der Pilot an der Zeichnung eines Schafs scheitert. Zudem hat Hauptdarsteller Louis Garrel zwar keinerlei Ähnlichkeit mit Antoine de Saint-Exupéry, wird mit langem wehenden Schal aber wie der kleine Prinz höchstselbst in Szene gesetzt. Die poetisch-impressionistischen Bilder sind die Stärke des Films Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat der argentinisch-französische Regisseur Pablo Agüero immer wieder vor Ort gefilmt. Die Kamera von Claire Mathon fängt die weite Landschaft des Anden-Vorlands und die verschneiten Gebirgszüge in poetisch-impressionistischen Bildern ein. Sie sind die Stärke dieses etwas handlungsarmen, aber atmosphärisch dichten Films, genauso wie Mathons Spiel mit Licht und Wetterverhältnissen. Viele interessante biografische Details werden ausgespart Der Film beschränkt sich auf eine einzige Woche im Leben von Antoine de Saint-Exupéry. Lediglich in kurzen Splittern tauchen biografische Einsprengsel auf wie der frühe Tod seines Bruders oder sein späterer Einsatz gegen den Faschismus bei den Luftstreitkräften. Darüber hätte man gerne mehr erfahren, doch Agüero konzentriert sich anhand dieser einen Episode auf die Erkundung von Werten wie Menschlichkeit, Freundschaft und Loyalität, für die der Autor stand. Er porträtiert ihn als Menschen, der sich bei allen Herausforderungen von seiner Intuition und Fantasie leiten lässt. Ganz im Sinne des Kernsatzes im kleinen Prinzen „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“…
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1 Hilmar Klute – Im Traum suche ich immer das Weite 4:09
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Junger Mann mit hochfliegenden Plänen zieht hinaus in die Welt – und findet, nach diversen Abenteuern, seinen Platz im Leben: So verläuft der klassische Bildungsroman. Der SZ-Journalist Hilmar Klute aber stellt dieses Erzählschema in seinem neuen Roman auf den Kopf. Denn sein Jungautor Volker Winterberg hat gleich zu Beginn seinen Aufbruch in West-Berlin abgebrochen – und ist in seine Heimatstadt Bochum zurückgekehrt. Oder wie der 21-Jährige selbst zerknirscht bekennt: Ich hätte abhauen sollen. Aber ich war zu träge gewesen oder zu feige oder beides, keine Ahnung. Und ich wollte meinen sterbenden Großvater nicht zurücklassen, weil er mir, als ich ein Kind war, die schönsten Geschichten erzählt hatte. Quelle: Hilmar Klute – Im Traum suche ich immer das Weite Tagträumerei und Biertrinken Der eigentlich genretypisch nach fernen Abenteuern dürstende Aufbruchsheld bleibt in Klutes Coming-of-Age-Roman also im Nest hocken – und sträubt sich im Jahr 1987 erst einmal lange gegen die eigene Schreibberufung. Etwas arg lange, sollte man an dieser Stelle vielleicht schon mal sagen. Denn lebens- und entscheidungsscheu verbringt der junge Winterberg erst einmal einen längeren Zeitraum mit Vermeidungsstrategien. Er schreibt sich für ein Germanistikstudium an der Bochumer Universität ein, obwohl er von wissenschaftlicher Textanalyse nichts hält. Er tändelt unschlüssig mit seiner West-Berliner Gelegenheits-Geliebten Katja herum, obwohl er längst weiß, dass er nicht in sie verliebt ist. Und: Er entflieht den notwendigen Risiko-Entscheidungen seines Lebens mit viel Tagträumerei und viel Biertrinken in Bochumer Kneipen, begleitet vom besten Freund Leo: Die Abende verliefen stets nach dem gleichen Muster. (…) Irgendwie saßen wir beide in einer Art Zeitschleife fest, Leo und ich. Quelle: Hilmar Klute – Im Traum suche ich immer das Weite Jugendliche Verpeiltheit Am Anfang von Klutes Roman herrscht also viel Leerlauf dank jugendlicher Verpeiltheit. Das aber ist nicht das dramaturgische Problem der ersten hundert Seiten, sondern eher die auffällige Leidenschaftslosigkeit des Helden. Denn so sehr Winterberg auch ständig von anderen für seine Texte gelobt und zum Weiterschreiben ermuntert wird, so mut- und visionslos verharrt er doch zunächst in Lethargie. Seine Freundin Katja bringt diese rätselhaft teilnahmslose Haltung einmal so auf den Punkt: An Tatsachen bist du nicht interessiert, aber an Träumen irgendwie auch nicht. Und an mir am bist du am allerwenigsten interessiert. Quelle: Hilmar Klute – Im Traum suche ich immer das Weite Glücklicherweise aber hat Klute diese nicht unbedingt sympathische Oblomov-Trägheit seines autofiktionalen Helden offenbar selbst gespürt – und ihm darum gleich zwei aufrüttelnde Spiegelfiguren an die Seite gestellt. Zum einen Winterbergs Malocher-Großvater: Einen unheilbar an Staublunge erkrankten ehemaligen Kohlekumpel, der für den Enkel zum Memento Mori wird. Und zum anderen den abenteuerlustigen Leo, der seinen Zauder-Freund schließlich zur Interrail-Tour überreden kann. Interrail-Trip als Erweckungsfahrt Diese Zugreise quer durch das noch politisch geteilte Europa vor dem Mauerfall bringt nicht nur den Plot wohltuend in Schwung, weil die beiden Freunde es bis ins sozialistische Ungarn schaffen – und dort Begegnungen mit weniger privilegierten Europäern machen. Der Interrail-Trip wird für den gehemmten Winterberg auch vor allem seelisch zur Erweckungsfahrt, bei dem er endlich erkennt, dass man beim Kampf für einen Lebenstraum aufs Ganze gehen muss und keine Angst vor Blamagen haben darf. Von daher entwickelt der Zauderer nun endlich jenen ungestümen Elan, den visionäre Künstler doch so dringend brauchen – und der sie so ungemein betörend macht. Und spätestens, wenn Winterberg dann kurz vor Schluss von einem hinreißend knarzigen Jugendbuch-Autor Michael Ende endgültig der verblasene Kopf gewaschen wird, verzeiht man ihm und seinem Schöpfer den schniefig verstolperten Anfang.…
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1 Wenn die Puppen tanzen – 20 Jahre Museum für Puppentheaterkultur in Bad Kreuznach 4:08
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Das „Museum für PuppentheaterKultur“ (PUK) in Bad Kreuznach gehört zu den wenigen Institutionen in Deutschland, die sich der Puppentheatergeschichte widmen. Der Schwerpunkt des PUK liegt auf dem 19., 20. und 21. Jahrhundert. Die Sammlung zeigt die Entwicklung des Puppentheaters von der volkstümlichen Unterhaltung bis zur zeitgenössischen Kunstform.…
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1 Kunst aus Alltagsgegenständen von Beat Zoderer im Museum Ritter Waldenbuch 3:43
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Ob Leer-Rohre aus dem Baumarkt, alte Bilderahmen vom Sperrmüll oder Metallbänder. Der Schweizer Künstler Beat Zoderer macht aus wenig beachteten Alltagsgegenständen viel beachtete Kunst, in dem er sie zerlegt und daraus neues entstehen lässt. Farbenfrohe Objekte und Plastiken, die ein humorvolles Spiel mit den geometrischen Grundformen Quadrat und Kreis sind.…
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Matthias Politycki ist ein Autor, der gerne gegen den Mainstream anschreibt. So auch in seinem neuen umfangreichen Essay „Mann gegen Mann. Von alten und von neuen Tugenden“. Er stellt schlicht die Frage „Wann ist ein Mann ein Mann?“, um den Refrain von Herbert Grönemeyers Kultlied „Männer“ aus den 1980er Jahren zu bemühen. Politicky bewegt sich aber ganz in der Jetztzeit: Auf der einen Seite haben wir die Genderdebatten und LGBTQ-Manifestationen. Auf der anderen Seite betreten wieder echte Männer die Weltbühne: Wladimir Putin und Donald Trump. Die Europäische Union wiederum will enorm aufrüsten. Und in Deutschland wird neuerdings über die Wehrpflicht diskutiert. Das Soldatische, das Mannhafte ist plötzlich wieder ein Thema. Wann ist ein Mann ein Mann? Neue Männer braucht das Land, Verteidiger unserer Kultur und ihrer Werte. Oder besser: Menschen mit alten, traditionell den Männern zugeschriebenen Tugenden braucht das Land, welchen Geschlechts auch immer. Ja, wir brauchen Männer, die sich klassischer Rollenmuster erinnern und dennoch die neuen Interpretationen der Geschlechterrolle nicht preisgeben. Quelle: Matthias Politycki – Mann gegen Mann So ganz klar ist die Botschaft Politickys nicht: Will er alle Menschen, auch jene, die sich LGBTQ zugehörig fühlen, viril aufrichten? In einem Punkt muss man wohl – oder auch übel! – dem Autor Recht geben: Gender-Diskurse eignen sich wenig zur Verteidigung der Demokratie. Was ist, wenn es dazu käme, dass man unser Land, Europa, also die westliche Wertegemeinschaft mit der Waffe beschützen müsste? Sind dann wieder die Männer am Zug? Und wenn ja – welche? Politicky umschifft in seinem Essay eine klare Antwort und sucht in der Literatur Verbündete. Es sind Jorge Luis Borges und Ernest Hemingway. Es geht um die Mannhaftigkeit der beiden Autoren. Borges, Hemingway und die Männer-Literatur Borges und Hemingway, so sah ich’s da plötzlich, das sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Was die beiden verbindet, ist ihre lebenslange Sehnsucht nach einer archaischen Männlichkeit. Quelle: Matthias Politycki – Mann gegen Mann Mit dieser archaischen Männlichkeit verbindet Politicky eine gewisse Ablehnung von Intellektualität. Gemeint ist das Zerreden von Sachverhalten, gemeint ist die von ihm gescholtene „Gelehrtenliteratur“. Freilich – in der Politik wie in der Literatur kann alles und jedes ohne Ergebnis hin und her diskutiert werden. Doch gerade in schwierigen Zeiten der Weltpolitik sind intellektuell wache Geister bei diplomatischen Bemühungen gefragt. Scharfe Intellektualität ist weder männlich noch weiblich noch divers, sondern sexy. Von einer Sache ist der Autor fasziniert, so dass sie im Essay öfters besprochen wird: Der Messer- oder Schwertkampf, Mann gegen Mann. Ob bei Borges oder Hemingway oder gar in den mittelalterlichen Epen – die kleinen wie die großen Helden sind männlich. Anders als bei den Messerhelden, die nur für ihre eigenes Ego kämpfen, kämpfen die Krieger in einer Schlacht für ihr Vaterland, ihren König, ihren Anführer. Das ist sehr wohl eine Idee, eine ziemlich große sogar. Quelle: Matthias Politycki – Mann gegen Mann Verteidigung der Werte der westlichen Welt Die Idee, für ein „Vaterland“ zu kämpfen, müsste man wohl heute um die Idee der Verteidigung der Werte der westlichen Welt erweitern. Aber egal. Kampf, Krieg sind nicht nur Ideen, sondern meinen ganz konkret: Leben und vielleicht Sterben auf dem Schlachtfeld. Am Ende seines Essays wünscht sich Politicky einen offenen Diskurs hinsichtlich einer „neuen, zeitgemäßen Männlichkeit“. Borges wie Hemingway sind dabei nicht unbedingt überzeugende Argumentgeber. Der Autor hat aber ohne Zweifel den Finger in eine Wunde unserer Gesellschaft gelegt. Wer von uns – egal ob Mann, Frau oder Divers – wäre bereit, demokratische Werte mit seinem eigenen Leben zu verteidigen? Matthias Politickys Essay „Mann gegen Mann“ bietet genügend Zündstoff, um eine solche Debatte zu befeuern.…
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