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Der Streit um Mehrwertsteuer in der Gastro [Food-Trends]

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19 Prozent Mehrwertsteuer - das ist der Normalfall. Fast alle Waren und Dienstleistungen, die man für Geld kaufen kann, enthalten im Preis eine Steuer in dieser Höhe. Die Mehrwertsteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequelle des Staats. Der braucht nun mal Geld, damit er Schulen, Autobahnen, die Polizei oder das Kindergeld bezahlen kann. Mehrwertsteuer ist - so gesehen - eine sinnvolle Sache.

Es gibt ein paar Ausnahmen von den 19 Prozent. Auf manche Waren und Dienstleistungen erhebt der Staat nur sieben Prozent Mehrwersteuer. Auf die Eintrittskarte für den Zoo oder fürs Theater zum Beispiel. Fürs Kino oder fürs Schwimmbad. Für einen Zeltplatz beim Camping. Oder für ein Busticket - aber nur, wenn ihr nicht weiter aus der Stadt herausfahrt als 50 Kilometer.

Sehr viele Lebensmittel dürfen auch zum ermäßigten Mehrwertsteuersatz verkauft werden. Im Supermarkt oder zum Beispiel von der Gastronomie - immer dann, wenn sie nicht vor Ort, sondern außer Haus verzehrt werden. Setzt ihr euch allerdings im Restaurant an Tisch und esst vor Ort, dann werden 19 Prozent fällig.

Unfair und unlogisch findet das die Gastro-Branche schon lange. Und hat sich gefreut, dass die Bundesregierung in der Corona-Pandemie die Mehrwertsteuer gesenkt hat - auf sieben Prozent. Diese Regelung galt weiter - schließlich ging die Corona-Krise gleich in eine Wirtschafts- und Energiekrise über. Doch nun läuft die Regelung zum 1. Januar aus. Wenn politisch nichts passiert, gelten dann wieder 19 Prozent.

Das darf nicht sein, findet unter anderem Martin Behle. Er ist seit 25 Jahre in der Gastro-Branche und inzwischen beim Großhandelskonzern Metro für das Horeca-Geschäft zuständig - das steht für Hotellerie/Restaurants/Catering. Er ist einer der aktivsten Fürsprecher für die Verlängerung der Sieben-Prozent-Regelung in der Gastro.

Es gibt aber Ökonomen, die das nicht für sinnvoll halten. Prof. Dr. Friedrich Heinemann hat eine vieldiskutierte Studie zum Thema veröffentlicht. Er arbeitet beim ZEW - Leibniz-Institut für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und leitet den Forschungsbereich Unternehmensbesteuerung und öffentliche Finanzwirtschaft. Für unseren Wissenspodcast Tonspur Wissen hat Ursula Weidenfeld ihn interviewt.

Sieben oder neunzehn Prozent? Nächste Woche wird sich vermutlich entscheiden, ob die Politik das Fass ausmacht - oder die Regelung einfach ausläuft. Am Wochenende wird sicherlich noch mal viel Stimmung gemacht - im Netz und auf Demos, zum Beispiel in Berlin. Interessanterweise sind ja unsere beiden Interviewpartner der Meinung, dass am Ende der niedrigere Mehrwertsteuersatz gelten wird - weil die Politik das Thema nicht einfach liegenlassen wird. Es bleibt spannend.

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19 Prozent Mehrwertsteuer - das ist der Normalfall. Fast alle Waren und Dienstleistungen, die man für Geld kaufen kann, enthalten im Preis eine Steuer in dieser Höhe. Die Mehrwertsteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequelle des Staats. Der braucht nun mal Geld, damit er Schulen, Autobahnen, die Polizei oder das Kindergeld bezahlen kann. Mehrwertsteuer ist - so gesehen - eine sinnvolle Sache.

Es gibt ein paar Ausnahmen von den 19 Prozent. Auf manche Waren und Dienstleistungen erhebt der Staat nur sieben Prozent Mehrwersteuer. Auf die Eintrittskarte für den Zoo oder fürs Theater zum Beispiel. Fürs Kino oder fürs Schwimmbad. Für einen Zeltplatz beim Camping. Oder für ein Busticket - aber nur, wenn ihr nicht weiter aus der Stadt herausfahrt als 50 Kilometer.

Sehr viele Lebensmittel dürfen auch zum ermäßigten Mehrwertsteuersatz verkauft werden. Im Supermarkt oder zum Beispiel von der Gastronomie - immer dann, wenn sie nicht vor Ort, sondern außer Haus verzehrt werden. Setzt ihr euch allerdings im Restaurant an Tisch und esst vor Ort, dann werden 19 Prozent fällig.

Unfair und unlogisch findet das die Gastro-Branche schon lange. Und hat sich gefreut, dass die Bundesregierung in der Corona-Pandemie die Mehrwertsteuer gesenkt hat - auf sieben Prozent. Diese Regelung galt weiter - schließlich ging die Corona-Krise gleich in eine Wirtschafts- und Energiekrise über. Doch nun läuft die Regelung zum 1. Januar aus. Wenn politisch nichts passiert, gelten dann wieder 19 Prozent.

Das darf nicht sein, findet unter anderem Martin Behle. Er ist seit 25 Jahre in der Gastro-Branche und inzwischen beim Großhandelskonzern Metro für das Horeca-Geschäft zuständig - das steht für Hotellerie/Restaurants/Catering. Er ist einer der aktivsten Fürsprecher für die Verlängerung der Sieben-Prozent-Regelung in der Gastro.

Es gibt aber Ökonomen, die das nicht für sinnvoll halten. Prof. Dr. Friedrich Heinemann hat eine vieldiskutierte Studie zum Thema veröffentlicht. Er arbeitet beim ZEW - Leibniz-Institut für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und leitet den Forschungsbereich Unternehmensbesteuerung und öffentliche Finanzwirtschaft. Für unseren Wissenspodcast Tonspur Wissen hat Ursula Weidenfeld ihn interviewt.

Sieben oder neunzehn Prozent? Nächste Woche wird sich vermutlich entscheiden, ob die Politik das Fass ausmacht - oder die Regelung einfach ausläuft. Am Wochenende wird sicherlich noch mal viel Stimmung gemacht - im Netz und auf Demos, zum Beispiel in Berlin. Interessanterweise sind ja unsere beiden Interviewpartner der Meinung, dass am Ende der niedrigere Mehrwertsteuersatz gelten wird - weil die Politik das Thema nicht einfach liegenlassen wird. Es bleibt spannend.

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