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Finde das Heile im Unheilen

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Wie du lernst, mit kognitiven Dissonanzen umzugehen und deine Kopfentscheidung mit deinem Bauchgefühl zu versöhnen

In dieser Podcastfolge geht es um ein Phänomen, das sehr häufig Thema in unserer psychotherapeutischen und Coaching-Arbeit ist: kognitive Dissonanzen. Im ersten Moment klingt dieser Begriff den der Sozialpsychologe Leon Festinger in den 1950er Jahren geprägt hat, vielleicht etwas kompliziert. Aber er beschreibt treffend, was in uns geschieht, wenn wir etwas so gewolltes erleben, mit dem wir uns von Anfang an oder ab einem bestimmten Punkt nicht mehr wohlfühlen. Etwa, wenn wir feststellen, dass wir uns in unserer Liebesbeziehung nicht mehr wohlfühlen oder unser Job uns nicht mehr erfüllt.

Einfach ausgedrückt, passt unsere Vorstellung von der Realität mit der Realität selbst nicht zusammen. So stellen wir uns beispielsweise vor, in einem Bewerbungsgespräch eine gute Figur gemacht zu haben und müssen dann feststellen, dass wir schon in der ersten Runde ausgeschieden sind. Leon Festinger untersuchte, warum Mütter mit der neuen Situation und ihrer Rolle nicht glücklich sind – obwohl doch ein Kind als eines der größten Geschenke des Lebens gilt. Kurz gesagt, war es für sie ein Unheil im Heil. Aber es gibt auch das umgekehrte Beispiel von Menschen, die an einer schweren Krankheit leiden und dennoch in dieser unheilen Situation Momente des Glücks und der Freude finden, sprich ihr Heil.

Kognitive Dissonanzen entstehen also auch, wenn wir Entscheidungen treffen und im Nachhinein feststellen, dass sie falsch sind (etwa in der Partnerschaft), oder wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt wurden, etwa wenn wir abnehmen wollen und am Ende zugenommen haben.

Aber wie können wir kognitive Dissonanzen überwinden? Hier geht es, wie sooft, zunächst um Wahrnehmung. Wenn ich mich nur auf einen bestimmten Teil der Realität konzentriere, mir nur diejenigen Informationen herauspicke, die zu meiner Vorstellung passt und dafür viele Facetten ausblende, dann ist die Gefahr groß, dass ich am Ende enttäuscht werde. Gleiches geschieht, wenn ich anderen die Schuld für das gebe, was gerade ist. Der Schlüssel, um kognitive Dissonanzen zu überwinden, ist ein anderer: Selbstreflexion. Wenn ich mich selbst, meine Vorstellungen, meine Erwartungen und mein Verhalten kritisch überprüfe, dann trage ich Verantwortung dafür und kann selbst eine Veränderung herbeiführen. Und dann kann ich einen Lernprozess durchlaufen, der mir hilft, beim nächsten Mal meine Vorstellungen und Erwartungen besser an die Wirklichkeit anzupassen. Im Beispiel der fehlgeschlagenen Bewerbung könnte ich mir sagen: Vielleicht war ich ja zu siegessicher und achte beim nächsten Mal darauf, um nicht arrogant zu wirken.

Ein schönes Bild für den Umgang mit kognitiven Dissonanzen ist, sich die Realität wie eine breite Farbpalette vorzustellen. Im Beispiel der unglücklichen Mütter hieße das: Das Leben ist nicht immer nur rosarot, sondern hat auch dunkle und triste Farben, aber auch sie haben ihre Berechtigung. Achtsam wahrzunehmen, in welche Farben die momentane Situation gefärbt ist, hilft andersherum aber auch die hellen Farben in einer vermeintlich dunklen Zeit zu entdecken. So kann ich nach und nach eine Gefühlslandkarte erstellen, die immer genauer der Landkarte des Lebens entspricht.

Am Ende des Podcasts geben wir diese Übung auf den Weg: Nimm dir bestimmte Situationen deines Alltags vor und überlege, in welche Farben sie getaucht sind, von lebhaften hellen bis zu monotonen dunkleren. Und dann überlege dir, warum diese Farben da sind. Dieses achtsame Wahrnehmen hilft dir, falsche Vorstellungen zu vermeiden, ein Sowohl-als-auch zu anzunehmen, das Heil im Unheil zu sehen und kognitive Dissonanzen aufzulösen.

Wir wünschen dir viele positive Erlebnisse und bunte Farben mit dem Üben eines positiven Umgangs mit kognitiven Dissonanzen.

Deine Maja und Claudia


Die Tipps und Übungen aus dieser Folge findest du übrigens zum Nachlesen auf unserer Seite [hier].

Wenn du Interesse daran hast, deine Ängste selbst in den Griff zu bekommen, mit praktischen Strategien, Übungen und Anleitungen, empfehlen wir dir den neuen Praxisratgeber "Ängste verstehen und überwinden. Das Arbeitsbuch", das die erfahrene Therapeutin und Bestsellerautorin Doris Wolf geschrieben hat. Mehr zum Buch erfährst du hier.

+++ Hast du Lust auf mehr Inspirationen? Dann empfehlen wir dir unsere App Lebensfreude. Sie begleitet dich Tag für Tag auf deinem Weg zu innerer Stärke und Zufriedenheit, gibt dir positive Audio-Impulse mit Tipps und Übungen, Trainings und Videos von erfahrenen Psycholog:innen und Coaches, dazu atmosphärische Musik. Sie bereichern deinen Alltag und helfen dir, dein Leben nachhaltig zu verbessern.

Mehr Infos sowie die Links zu den App-Stores findest du hier. +++

Unser Podcast "Wecke deine Lebensfreude" erscheint jeden zweiten Sonntag in meinem Podcast-Kanal und im kostenlosen Online-Newsletter des PAL Verlags Vitamine für die Seele. Mehr Infos dazu findest du hier.

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In dieser Podcastfolge geht es um ein Phänomen, das sehr häufig Thema in unserer psychotherapeutischen und Coaching-Arbeit ist: kognitive Dissonanzen. Im ersten Moment klingt dieser Begriff den der Sozialpsychologe Leon Festinger in den 1950er Jahren geprägt hat, vielleicht etwas kompliziert. Aber er beschreibt treffend, was in uns geschieht, wenn wir etwas so gewolltes erleben, mit dem wir uns von Anfang an oder ab einem bestimmten Punkt nicht mehr wohlfühlen. Etwa, wenn wir feststellen, dass wir uns in unserer Liebesbeziehung nicht mehr wohlfühlen oder unser Job uns nicht mehr erfüllt.

Einfach ausgedrückt, passt unsere Vorstellung von der Realität mit der Realität selbst nicht zusammen. So stellen wir uns beispielsweise vor, in einem Bewerbungsgespräch eine gute Figur gemacht zu haben und müssen dann feststellen, dass wir schon in der ersten Runde ausgeschieden sind. Leon Festinger untersuchte, warum Mütter mit der neuen Situation und ihrer Rolle nicht glücklich sind – obwohl doch ein Kind als eines der größten Geschenke des Lebens gilt. Kurz gesagt, war es für sie ein Unheil im Heil. Aber es gibt auch das umgekehrte Beispiel von Menschen, die an einer schweren Krankheit leiden und dennoch in dieser unheilen Situation Momente des Glücks und der Freude finden, sprich ihr Heil.

Kognitive Dissonanzen entstehen also auch, wenn wir Entscheidungen treffen und im Nachhinein feststellen, dass sie falsch sind (etwa in der Partnerschaft), oder wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt wurden, etwa wenn wir abnehmen wollen und am Ende zugenommen haben.

Aber wie können wir kognitive Dissonanzen überwinden? Hier geht es, wie sooft, zunächst um Wahrnehmung. Wenn ich mich nur auf einen bestimmten Teil der Realität konzentriere, mir nur diejenigen Informationen herauspicke, die zu meiner Vorstellung passt und dafür viele Facetten ausblende, dann ist die Gefahr groß, dass ich am Ende enttäuscht werde. Gleiches geschieht, wenn ich anderen die Schuld für das gebe, was gerade ist. Der Schlüssel, um kognitive Dissonanzen zu überwinden, ist ein anderer: Selbstreflexion. Wenn ich mich selbst, meine Vorstellungen, meine Erwartungen und mein Verhalten kritisch überprüfe, dann trage ich Verantwortung dafür und kann selbst eine Veränderung herbeiführen. Und dann kann ich einen Lernprozess durchlaufen, der mir hilft, beim nächsten Mal meine Vorstellungen und Erwartungen besser an die Wirklichkeit anzupassen. Im Beispiel der fehlgeschlagenen Bewerbung könnte ich mir sagen: Vielleicht war ich ja zu siegessicher und achte beim nächsten Mal darauf, um nicht arrogant zu wirken.

Ein schönes Bild für den Umgang mit kognitiven Dissonanzen ist, sich die Realität wie eine breite Farbpalette vorzustellen. Im Beispiel der unglücklichen Mütter hieße das: Das Leben ist nicht immer nur rosarot, sondern hat auch dunkle und triste Farben, aber auch sie haben ihre Berechtigung. Achtsam wahrzunehmen, in welche Farben die momentane Situation gefärbt ist, hilft andersherum aber auch die hellen Farben in einer vermeintlich dunklen Zeit zu entdecken. So kann ich nach und nach eine Gefühlslandkarte erstellen, die immer genauer der Landkarte des Lebens entspricht.

Am Ende des Podcasts geben wir diese Übung auf den Weg: Nimm dir bestimmte Situationen deines Alltags vor und überlege, in welche Farben sie getaucht sind, von lebhaften hellen bis zu monotonen dunkleren. Und dann überlege dir, warum diese Farben da sind. Dieses achtsame Wahrnehmen hilft dir, falsche Vorstellungen zu vermeiden, ein Sowohl-als-auch zu anzunehmen, das Heil im Unheil zu sehen und kognitive Dissonanzen aufzulösen.

Wir wünschen dir viele positive Erlebnisse und bunte Farben mit dem Üben eines positiven Umgangs mit kognitiven Dissonanzen.

Deine Maja und Claudia


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Wenn du Interesse daran hast, deine Ängste selbst in den Griff zu bekommen, mit praktischen Strategien, Übungen und Anleitungen, empfehlen wir dir den neuen Praxisratgeber "Ängste verstehen und überwinden. Das Arbeitsbuch", das die erfahrene Therapeutin und Bestsellerautorin Doris Wolf geschrieben hat. Mehr zum Buch erfährst du hier.

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